Persönliche Einblicke der Schülerinnen: Highschool Recap – Attending classes at Wausau East Highschool

Wir sprechen im Namen von allen, wenn wir sagen, dass wir die erste Nacht nicht viel schlafen konnten. Bei manchen lag das an der neuen Umgebung und bei andern war es einfach nur die Aufregung. Doch nach unserem ersten Tag an der Wausau East Highschool ist uns aufgefallen, dass die Highschool den Filmen sogar relativ ähnlich ist. Die Schulklingel, die täglichen Ansangen der Direktorin und natürlich der sehr freundliche Hund „Badge“, welcher zum Polizisten der Schule gehört. Nicht zu vergessen die Klamotten der Schüler, welche sich im Vergleich zu Deutschland sehr unterscheiden. 

Das bringt uns auch gleich zu einer unserer Lieblingsmomente an der Highschool: die Schüler*innen im Schlafanzug. In Deutschland kommen Schüler*innen oft mit normalen und üblichen Straßenklamotten zur Schule. In der Highschool sieht man aber eher Schüler*innen im Schlafanzug. Wir finden dies besonderes toll, da wir finden, man sollte nicht nach seinen Klamotten beurteilt werden und dass es in der Schule um Bildung und Spaß geht und nicht darum, wer das beste Outfit trägt. 

Zum Unterricht können wir sagen, dass uns die Vielfalt sehr gefällt und dass wir uns diese für deutsche Schulen auch wünschen würden. Natürlich gibt es Fächer wie Mathe, Geschichte, Englisch, Physik und Chemie, aber es gibt auch Fächer wie zum Beispiel „Foods“, wo man alles ueber das Kochen lernt oder „Agriculture“, das Fach über das Farmleben. Besonders gut gefällt uns, wie kreativ die Lehrer sind und wie sie die Stärken der Schüler*innen fördern, wie zum Beispiel im Kunstunterricht, wo wir erleben durften, wie die Schüler*innen wunderschöne Sachen erschaffen haben. Außerdem ist der Unterricht an der Wausau East sehr abwechslungsreich und reinen Frontalunterricht bekommt man nur selten zu Gesicht. Oft gehen die Lehrer mit ihren Schülern raus, wie zum Beispiel in Physik oder für Fächer wie Englisch in die Bücherei. In Agriculture macht man oft sogar einen kleinen Ausflug in das schuleigene Gewächshaus. Aber auch ohne Ausflüge ist uns aufgefallen, wie vielfältig der Unterricht ist, dies wird zum Beispiel bei Gruppenarbeiten deutlich. 

Nach der Schule gibt es auch viele Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen. Zum Beispiel bei den vielen Sportveranstaltungen abends. Diese sind oft Volleyball-/Football- oder Soccerspiele. Bei diesen Spielen findet sich oft die ganze Schule zusammen und amüsiert sich. Aber auch für die Leute, die sich nicht wirklich für Sport interessieren, gibt es Optionen. Natürlich können sie auch zu den Spielen kommen und die wunderschöne Atmosphäre genießen oder sie nehmen an einer der vielen AGs teil. 

Eine weitere Sache, die wir sehr aufregend und toll fanden, waren die geben Schulbusse, welche die Kinder vor der Schule direkt vor der Einfahrt abholen und zur Schule bringen und nach der Schule auch wieder nach Hause bringen. Dieser Bus erleichtert es vielen Eltern, welche Kinder ohne einen Führerschein haben. 

„Ressource“ ist eine weitere Sache, die wir am Gagern nicht haben. Dies sind feste Stunden, die sich von Schüler zu Schüler unterscheiden. In den sogenannten „Ressource Rooms“, welche zum Beispiel die Cafeteria, die Bücherei und andere freie Räume sind, können sich die Schüler aufhalten und Hausaufgaben machen, für Klausuren lernen und Zeit mit anderen Menschen verbringen. Außerdem unterscheiden sich deutsche Schulen und die Highschool in einer weiteren Sache sehr stark: wie die meisten wissen, hat in Deutschland jede Klasse einen Klassenraum und die Lehrer kommen zu den Schülern. In der Highschool ist es jedoch so, dass die Schüler sich zu den Lehrern bewegen. Wir persönlich finden dieses System in den Highschools besser, da die Lehrer die Möglichkeit haben, ihren Raum bunt und einzigartig zu gestalten. Auch wenn das für uns mehr Beinarbeit bedeutet, fühlen wir uns wohler als in Deutschland, wo alle Klassenräume monoton gestaltet sind. 

Ebenfalls populär sind die „Locker“: jeder Schüler hat einen und kann in diesem seine Bücher, Jacken und auch anderes Zeug verstauen. 

Natürlich waren das nun alles Sachen, die wir besonders toll fanden. Jedoch könnte man sich um einige Themen auch streiten. Denn ein großer Unterschiede besteht in der Umsetzung der Digitalisierung. 

Jeder Schüler und jede Schülerin an der Wausau East bekommt einen Laptop und sie haben für diese auch WLAN. Außerdem hat jeder Klassenraum ein Smartboard. 

Dies könnte man zum einen als Fortschritt sehen, zum anderen aber auch als negative Veränderung, da die Schüler*innen nun noch länger am Bildschirm hängen und allen Ablenkungen ausgesetzt sind.

Abgesehen davon könnte man sich auch über den Leistungsstand der Schüler*innen an der Highschool streiten. Obwohl die Schüler*innen einen viel spannenderen Schultag haben ist uns aufgefallen, dass einige Themen, die in den USA in der 11. Klasse in Mathe thematisiert werden, in Deutschland bereits in der 6. Klasse behandelt worden sind. 

Was wir an der Highschool auch sehr interessant fanden war, dass die Schüler*innen keine großen Pausen hatten, sondern nur die 5 Minuten Pausen zwischen den Stunden und die Mittagspause, d.h., dass die Schüler*innen während des Schultages nicht an die frische Luft kommen. Das letzte, was wir sehr spannend fanden, war auf jeden Fall, den sogenannten „Block Day“ mitzuerleben. Der „Block Day“ findet mittwochs und donnerstags statt und ist ein Tag voller Doppelstunden. An den restlichen Tagen haben die Schüler nur Einzelstunden. 

Abschließend kann man sagen, dass wir in Deutschland uns definitiv ein paar Sachen abschauen sollten und die Highschool aber auch noch einiges von uns lernen kann. 

Als Fazit sind wir uns jedoch alle einig, dass wir sehr traurig sind, die Highschool schon bald zu verlassen, um weiter nach Chicago zu reisen und wir uns alle wünschen würden, noch etwas länger an der Wausau East Highschool mit den tollen Lehrern und Schüler*innen unsere Zeit zu verbringen. 

Text und Fotos von Maya, Antonella, Anna und Jasmine

Fotos: Georg Probst und Iris Hofmann