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„Wenn man auf der richtigen Seite steht, dann ist alles gerechtfertigt“

Das Theaterstück Monika Haeger – inside stasi!

Kurz vor den Osterferien, am 15. März 2024, hatten wir das Glück, in Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung für unsere Abiturienten der Q4 ein Theaterstück an unsere Schule zu holen, das auch im Anschluss zum Nachdenken anregt.

Die Hamburger Autorin und Regisseurin Nicole Heinrich lädt mit ihrem Stück Monika Haeger – inside stasi, dazu ein, sich mit dem Leben in der SED-Diktatur zu beschäftigen. Widerstand und Zustimmung, die Wirkung von Indoktrination und Propaganda auf den Einzelnen, eine offensichtlich allzu leichte und damit umso gefährlichere Verführung werden hier in den Mittelpunkt gerückt.

Die Schauspielerin Anja Kimmelmann verkörpert in diesem Eine-Frau-Theaterstück auf beeindruckende Art und Weise Monika Haeger, bis in die 80er Jahre ehrgeizige Stasi-Agentin in der DDR, die sich nach der Wiedervereinigung mit ihrem Tun und ihrer Rolle überraschend offen und keineswegs alleine kritisch auseinandersetzt. Besonders eindrücklich: Haegers Worte sind zum Großteil dokumentarisch belegt.

War im geteilten Deutschland die richtige Seite nicht die der DDR ? Waren die oppositionellen Frauen- und Friedensgruppen um Bärbel Bohley nicht im Unrecht ? Musste der Staat nicht vor staatsfeindlichen Aktionen gewarnt werden?

„Wenn man auf der richtigen Seite steht, dann ist alles gerechtfertigt“.

  • Wie lernt man Schritt für Schritt, sich das Vertrauen von Menschen zu erschleichen, dieses auf unterschiedliche Weise zu missbrauchen –  immer in der Überzeugung, das Richtige für die größere Sache zu tun ?
  • Warum lässt sich ein Mensch davon überzeugen, sich als „Schild und Schwert“ für eine Diktatur einbinden zu lassen ?
  • Wie schafft es ein politisches System, dass ein Mensch den Titel „Inoffizielle Mitarbeiterin der Stasi“ als Belohnung, ja geradezu als Adelung im Arbeiter- und Bauernstaat empfindet ?
  • Aber auch: In welchen Situationen meldet sich auch bei einer besonders ‚loyalen‘ Zuarbeiterin des Regimes, wie es Monika Haeger ist, das schlechte Gewissen ?
  • Sie bringt ihre Freundinnen in gefährliche Situationen – welche ihrer Handlungen quälen auch sie als Denunziantin ernsthaft ?
  • Mit welcher Taktik gelingt es ihr selbst bzw. ihrem „Führungsoffizieren“ von den „Hauptamtlichen“, sie trotzdem bei der Stange zu halten ?
  • Wie kann es sein, dass Haegers feste sozialistische Überzeugungen nach 1989 plötzlich durch eine neue Realität relativiert werden; dass neue Werte und Normen diese in der öffentlichen Wahrnehmung geradezu ins Gegenteil verkehren ?
  • Wir lernen, dass Monika Haeger sich – trotz ihrer Verstrickungen – am Ende den Opfern Ihrer Denunziationen am Ende offenbart. Was bringt sie dazu ? Wie halten Täter und Opfer so etwas aus ?

Das Stück setzte an vielen Stellen Impulse, nicht nur das Tun und Denken von Menschen in der Geschichte zu reflektieren, sondern dasselbe aber auch mit unseren Überzeugungen und unserem Verhalten in der Gegenwart zu tun.

Dazu gab die von Regisseurin und Schauspielerin angeregte Diskussion im Anschluss an das Theaterstück ausreichend Raum. Die Fragen und sich durchaus widersprechenden Anmerkungen der Schülerinnen und Schüler drehten sich vielfach um die Überlegung, dass menschliches Handeln unter ethischen Gesichtspunkten zeitübergreifend und gerade auch in unserer heutigen Demokratie ein immerwährendes Thema ist und bleiben wird.

Ein großes Dankeschön an Nicole Heinrich und Anja Kimmelmann, aber auch an die Landeszentrale für Politische Bildung, die uns diese Darbietung ermöglichte.

Text verfasst von Silke Obermöller und Hendrik Raab

Standing Ovations beim Jazz-Konzert

Es war schon in den ersten Minuten die großartige Stimmung überall in der Aula zu spüren, als die Little Bigband (Unterstufe) mit vollem Einsatz und einem rockigen Arrangement von „Roll to me“ das Konzert eröffnete. Mit dem grandiosen Auftritt eines „von YouTube und TikTok bekannten“ musikalischen Gummihuhns hat da noch niemand gerechnet – und wer hätte gedacht, dass unsere Orgel bei AC/DCs „Hells Bells“ gegen die alles andere als kleine „Little Bigband“ kaum ankommen würde? Obwohl Frau Nickel buchstäblich alle Register zog, konnte man in den vorderen Reihen von der Orgel kaum noch etwas hören, so begeistert und engagiert spielten schon die Band-Mitglieder der Unterstufe – trotz komplizierter Rhythmen und ganz egal ob an Geige, Schlagzeug oder E-Gitarre. 

„Feeling Good“ war dementsprechend auch das Motto der der Middle Bigband, die Teile ihres Programms schon im Januar mit Till Brönner in der Alten Oper spielen durfte.  Im souveränen Auftritt der zahlreichen Solistinnen und Solisten, die auch freie Soli spielten, zeigte sich ein offenbar reicher Erfahrungsschatz in Sachen Improvisation, den sich einige Band-Mitglieder im letzten Jahr angeeignet haben. Aber auch ohne Solo hatten alle Instrumente in den für das jeweilge Ensemble maßgeschneiderten Arrangements von Frau Wenckebach ihren Spot, in dem sie glänzen konnten, darunter auch unser schon legendärer Schlagzeuger Linus Wersing.

Den Metallica-Klassiker „Nothing Else Matters“ konnten Franz Ruprecht (Gesang) und Jonathan Hermann (E-Gitarre) ganz nah an der originalen Orchesterfassung mit vollem Streichersatz der Big Bigband performen, während bei  der Brass-Band auch schon jüngere Band-Mitglieder mitspielen konnten.

Und ja, natürlich können wir auch Rap – Schulleiter Herr Dr. Köhler durfte über die Vielseitigkeit seiner LK-Mitglieder staunen, die u. a. Elias Scholz Papazoglou als Lead-Rapper bei „SIMP“ unter Beweis stellte, während seine „Guys from the park“ in stilgerechtem Outfit die Aula „unsicher machten“. 

Zartere Töne schlug nach der Pause Frau Trantels Jazz-Chor mit „What Was I Made for?“ an – eine Frage die sich die Musikerinnen und Musiker aus dem Abiturjahrgang vielleicht stellen werden, die wir in diesem Jahr schweren Herzens verabschieden. Einige davon gaben mit Solo-Parts ihren Abschied, so wie Mina Calov (Tenorsaxophon) bei „Forget You“. Auch „Twelve Gates To The City“ mit Carolin Beyer als Solo-Violine, „Far from Over“ und „I Want You Back” mit Karlo Niwiadomski an der Solo-Trompete gehörten zu den Highlights des abwechslungsreichen Abends, bei dem nicht nur alle Klassenstufen, sondern sogar einige unserer Lehrerinnen und Lehrer vertreten waren. So hatte das „Consortium Magistrorum“ den begeisterten Applaus ebenso redlich verdient wie die vielen Ensembles der Schülerinnen und Schüler – ein Abend von allen für alle. Wir freuen uns schon auf mehr!

Verfasst von Violinschlüsselchen und Bassschlüsselchen

P.S.: Für Band-Mitglieder: Da das Studio wegen des Abiturs gesperrt ist, müssen die Proben in der Woche vom 15. April leider entfallen, bitte Infos und Termine im Portal (Kursmappe) beachten! Neue Noten und weitere Band-Infos gibt es ebenfalls über das Schulportal.

Du möchtest in eine der Bigbands einsteigen? Dann schreib Frau Wenckebach eine Mail (@hvgg.de) oder eine Nachricht im Schulportal.

Fotos: Liam W., 5d (AG Schülerredaktion) und L. Flacke

Orchesterkonzerte am 22. und 23.02.2024

Wie bringt man einen Komponisten aus dem Ende des 16. Jahrhunderts und die Jackson Five zusammen? Mit den alljährlichen Orchesterkonzerten des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums, dieses Jahr am 22. und 23. Februar!

Zusammen mit dem Kleinen, dem Mittleren und dem Großen Orchester sowie der Big BigBand bereiteten unsere Musiklehrer Herr Dr. Schmidt, Frau Wenckebach, Frau Nickel, Frau Trantel und Frau Gottweis diese beiden Abende in lang andauernder Probenarbeit, die ihren Höhepunkt in der Orchesterfahrt in die Landesmusikakademie in Schlitz fand, vor und konnten so das Publikum begeistern.

Nach kurzen Einleitungsworten unseres Direktors, Herrn Dr. Köhler, eröffnete das Kleine Orchester unter der Leitung von Herrn Dr. Schmidt mit dem Rigaudon von Henry Purcell das Orchesterkonzert. Darauf folgten zwei von Alfred Pfortner stammende Stücke: der Hannukkah Song und Shuttle Rock. Nach einem Ensemble-Wechsel folgten nun drei Sätze aus Ouverture in D-Dur von Johann Friedrich Fasch, aufgeführt vom Mittleren Orchester. Danach erklang der bekannte Walzer Nr. 2 aus der Suite für Varieté-Orchester von Dmitri Schostakowitsch und Fiddle Faddle von Leroy Anderson. Mit dem Stück Let’s get loud von Gloria Estefan und Kike Santander brachte das Mittlere Orchester den Saal richtig in Stimmung. Wie in jedem Jahr gab es auch in diesem einen Orchesterscherz. Während das Mittlere Orchester gerade sein letztes Stück spielte, kamen die mit bunten Blumenketten und Tröten ausgestatteten Abiturienten nach vorne und führten unter lautem Beifall eine zuvor eingeübte Choreographie auf. Nach einer kleinen Umbaupause betrat nun die Big BigBand unter Leitung von Frau Wenckebach die Bühne. Zuerst wurde Twelve gates to the City unter großem Applaus mit einem Geigensolo von Carolin Beyer (Q4) und einem Saxophonsolo von Karl von Klaß (8a) vorgetragen. Als letztes Stück in der ersten Hälfte des Konzerts wurde I want you back von den Jackson Five als Solostück des Trompeters Karol Niewiadomski (Q4) gespielt.

Nach der Pause überraschten die Bläser des Großen Orchesters, begleitet von Orgel und Cembalo mit ihrer Aufstellung in zwei Chören. Der erste Chor auf der Bühne zusammen mit dem Cembalo und der zweite neben und mit der Orgel zusammen. Gespielt wurde die Canzon septimi toni a 8 von Giovanni Gabrieli, ursprünglich geschrieben für Gottesdienste im Markusdom in Venedig. Nach diesem einzigartigen Stück präsentierten Carolin Beyer und Eva Rüdinger (beide Q4) auf ihren Geigen ihr Können mit dem 1. Satz des Konzerts für Violine und Orchester Nr. 2 D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart und im Concertino Nr. 1 a-Moll von Jean-Baptiste Accolay. Danach durften alle Bläser im Austausch für die Streicher die Bühne betreten. Maria Rupprecht, Flöte, und Berit Ammerlahn, Oboe, (beide Q4) spielten sehr ausdrucksvoll, begleitet von den Bläsern, Ennio Morricones Gabriel’s Oboe. Als letztes Solostück folgte die Romanze für Violine und Orchester G-Dur von Johan Svendsen, zur Perfektion gebracht von Lou Tillmanns (Q4) und souverän von Teilen des Großen Orchesters begleitet. Nun wieder in voller Besetzung folgte, auf das Grande Finale zusteuernd, Country Gardens von Percy Grainger. Während Herr Dr. Schmidt gerade das bedrohliche Motiv von James Bond aus dem Stück Themes from 007 von M. Norman, B. Conti, McCartney und J. Barry dirigierte, standen einzelne Orchestermitglieder mit Wasserpistolen in der Hand auf und bewegten sich langsam auf ihn zu. Nachdem die Geisel, der geliebte Overheadprojektor, vorgeführt wurde, musste Herr Dr. Schmidt, um ihn zu befreien, blind weiterdirigieren. Erwartungsgemäß erfolgte dies für die Entführer, die dann eine mitreißende Rede hielten und den Musiklehrern dankten, ausreichend gut, sodass das Stück noch einmal ganz gespielt werden konnte. Nach tobendem Applaus erklang als Letztes am Abend noch der Ungarische Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms. So ging ein unvergesslicher Abend zu Ende.

Bericht: Leonidas Funke (Ea)

Fotos: Soraya Bals (Q4), AG Schülerredaktion

Schulschach: Vize-Hessenmeister!

Am 29. Februar fand das Landesfinale der Hessischen Schulschach-Mannschaftsmeisterschaften an der Kurt-Schumacher-Schule in Karben statt. Wir konnten uns dieses Jahr gleich in zwei Altersklassen hierfür qualifizieren, zum einen in der WK IV (Geburtsjahr 2011 und jünger), zum anderen in der WK III (Geburtsjahr 2009 und jünger). Zusammen kamen in allen Altersklassen die jeweils sechs besten Mannschaften aus Hessen, die sich in zwei vorherigen, dezentral ausgerichteten Qualifikationsrunden durchgesetzt hatten.

In der WK IV gelang unserem Team, bestehend aus Konstantinos Matsoukas (7b), Naoki Stoianov (5a), Grigor Hovhannisyan (6b), Adrian Baumgardt (7b) und Benjamin Zilch (6b) mit dem Erreichen des zweiten Platzes der größte Erfolg unserer Schach-AG seit über 10 Jahren. Neben dem Titel des Vize-Hessenmeisters, versüßt mit einem großen Pokal für die Mannschaft sowie kleinen Pokalen für jeden Spieler, bedeutet dieser 2. Platz auch noch die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft, die vom 29. April bis 01. Mai in Bad Homburg ausgetragen werden wird.

Zum Spielverlauf: Die Mannschaft des Goethe-Gymnasiums aus Frankfurt, gespickt mit vier starken Vereinsspielern, ging als klarer Favorit ins Turnier – und wurde dieser Rolle mit am Ende fünf Mannschaftssiegen auch mehr als gerecht. Platz 2 war zwischen der Freien Christlichen Schule Frankfurt, der St. Lioba Schule aus Bad Nauheim sowie unserer Schule stark umkämpft. Da wir mit sehr konzentrierten Leistungen alle drei direkten Duelle gewinnen konnten – und uns lediglich dem Goethe-Gymnasium geschlagen geben mussten –, ist der Erfolg des heutigen Tages nicht glücklich errungen worden, sondern absolut verdient. Auf den Plätzen 5 und 6 folgten in der Abschlusstabelle die Schulen aus Rotenburg und Offenbach (Leibniz-Gymnasium).

In der WK III war die Konkurrenz noch größer und stärker als in der WK IV. Mit zwei gewonnenen Mannschaftskämpfen konnte unser Team, bestehend aus Zhifei Yang (9c), Vincent Menne (9b), Flavio Nardi (9a), Jakob Oettinger (7b) und Daliah Guttmann (8d), sehr zufrieden sein. Dass am Ende aber nur ein Brettpunkt für den Pokalrang 3 fehlte, den Kassel erobern konnte, sorgte dann aber bei der Siegerehrung doch für einen kleinen Moment der Enttäuschung.

Gloria et Honor Mathematicis Olympiacis

Bei der Mathematik-Olympiade 2023/2024, dem angesehensten und anspruchsvollsten Schüler-Wettbewerb im Fach Mathematik, war das Heinrich-von-Gagern-Gymnasium am Wochenende des 23. und 24. Februars tatsächlich mit 7 Schülerinnen und Schülern in der Landesendrunde Hessen vertreten. Ein neuer Rekord in der jahrzehntelangen Tradition unserer Schule bei diesem Wettbewerb. Und wie grandios haben wir abgeschnitten.

Kurz zu den Dimensionen. An der 1. Runde (Schulrunde) nahmen dieses Mal 3.747 mathematisch besonders interessierte Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 5 – 12 aus 170 weiterführende Schulen in Hessen teil. 2.359 davon qualifizierten sich für die 2. Runde (Regionalrunde), in der es galt, eine anspruchsvolle 4-stündige Klausur zu bewältigen.

Diese schwierige 2. Hürde haben dann hessenweit noch 187 Kandidaten und Kandidatinnen überstanden, darunter unsere 7 Heroen.

Liam Wagner aus der 5d

Sofiia Shmelkova aus der 6c

Maximilian Karius aus der 7d

Marie Hermann aus der 8a

Linus Wersing aus der 9a

Raphael Schmitt aus der Q2 (LK)

Hinan Gilani aus der Q2 (LK)

Das Besondere dabei ist die Tatsache, dass wir in 6 der 7 Olympiadeklassen in der Landesrunde dabei sind, was die Kontinuität der Förderung besonderer mathematischer Talente am HvGG eindrucksvoll unterstreicht.

In der 3. Runde (Landesrunde) musste in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 am Samstag eine herausfordernde 3,5-stündige Klausur geschrieben werden, für die Jahrgangsstufen 8 und höher waren es am Freitag und am Samstag sogar zwei je 4-stündige Prüfungen.

Nachdem wir im letzten Jahr mit zwei 1. und einem 2. Preis so erfolgreich wie noch nie waren, war die Frage, ob wir noch einmal ähnlich gut würden abschneiden können. Und siehe da, wir konnten uns sogar noch steigern.

In der Olympiadeklasse 5 hat Liam Wagner den 1. Preis errungen.

In der Olympiadeklasse 6 gewann Sofiia Shmelkova den 3. Preis.

In der Olympiadeklasse 7 holte Maximilian Karius den 1. Preis.

In der höchsten Olympiadeklasse (11/12) schließlich erkämpfte Raphael Schmitt den 2. Preis.

Allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern sowie allen Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Mathematik sei ganz herzlich für ihr Engagement und ihre Unterstützung gedankt.

Diese Erfolge sind hoffentlich weiterer Ansporn für mathematisch interessierte Schüler und Schülerinnen des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums, das vielfältige Angebot unserer Schule im Fach Mathematik zu nutzen. Es lohnt sich…ganz offensichtlich.

Einladung: Podiumsdiskussion zur Landtagswahl

Inzwischen bereits eine Tradition: Am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium finden anlässlich von Wahlen auf allen politischen Ebenen Podiumsdiskussionen mit den Direktkandidatinnen und -kandidaten der jeweils in den Parlamenten vertretenen Parteien für unseren Wahlkreis statt. Zuletzt fand die Veranstaltung am 17.09.2021 vor den Wahlen zum Bundestag mit Bettina Wiesmann, Kaweh Mansoori, Omid Nouripour, Thorsten Lieb und Achim Kessler mit großer Resonanz statt. Wir freuen uns, die Schulgemeinde nun auch im Vorfeld der hessischen Landtagswahlen zu einer Podiumsdiskussion einladen zu können:

Diese wird am Mittwoch, dem 4. Oktober 2023, von 19 bis ca. 21 Uhr stattfinden. Der Einlass beginnt um 18:30 Uhr.

Zugesagt haben die folgenden Direktkandidatinnen und -kandidaten der gegenwärtig im Landtag vertretenen Parteien:

·         Kaweh Nemati (CDU)

·         Marcus Bocklet (Bündnis 90/ Die Grünen)

·         Stella Schulz-Nurtsch (SPD)

·         Anna Nguyen (AfD)

·         Yves Roth (FDP)

·         Michael Müller (Die Linke)

Die Veranstaltung wird von den Schülerinnen und Schülern des Leistungskurses Politik & Wirtschaft der Q3 durchgeführt und moderiert. Zielgruppe ist die gesamte Schulgemeinde, also Schülerinnen und Schüler, deren Eltern sowie Lehrkräfte des HvGG.

Da die Sitzplätze in der Aula limitiert sind, das Interesse an Veranstaltungen dieser Art im Vorfeld von Wahlen erfahrungsgemäß (und erfreulicherweise) groß ist und wir auch deshalb die Teilnehmerzahl beschränken müssen, wird es Tickets geben, die Sie bzw. Ihre Kinder zum Preis von 1 € pro Person erwerben können. Von den Einnahmen werden wir einige Kosten für den Abend decken, den Überschuss spenden wir dem Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.

Die Tickets können auf dem Schulhof bzw. bei schlechtem Wetter im Foyer unseres Hauptgebäudes erworben werden, und zwar an den folgenden Terminen:

·         Freitag, 22.09.2023, 11:25 – 11:40 Uhr

·         Montag, 25.09.2023, 11:25 – 11:40 Uhr sowie 13:15 – 13:30 Uhr

·         Donnerstag, 28.09.2023, 09:35 – 09:50 Uhr

·         Freitag, 29.09.2023, 11:25 – 11:40 Uhr sowie 15:30 – 16:00 Uhr

Wir würden uns freuen, am 4. Oktober zahlreiche Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrkräfte bei uns begrüßen zu dürfen – und freuen uns auf einen spannenden und erkenntnisreichen Abend!

Chorfahrt nach Petershagen 9.7.-12.7.23

Nach vier Jahren Pause konnte in diesem Jahr vom 9. bis zum 12. Juli 2023 endlich wieder eine Chorfahrt stattfinden. Passend zum Thema des diesjährigen Chorkonzerts (Reisen) unternahm der Gemischte Chor, also der Chor der Jahrgangsstufen 7 bis Q4, seine eigene kleine Reise in die Jugendherberge Petershagen, Nähe Hannover.

Die Fahrt beginnt am Sonntagmorgen um 8 Uhr, als sich nach und nach alle Chormitglieder mehr oder weniger verschlafen am HvGG einfinden. Während einige auf der etwa vierstündigen Hinfahrt also versuchen, verpassten Schlaf nachzuholen, singen sich andere bereits ein. In Petershagen angekommen starten wir mit einer Durchlaufprobe aller Stücke, die für das anstehende Konzert geplant sind. Das Ergebnis ist durchwachsen, doch wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Stücke am Ende der bevorstehenden vier Tage im Schlaf beherrschen werden. In unserem mäßig gut belüfteten Probenraum beginnen wir auch mit dem traditionellen Mörderspiel, sodass ab diesem Zeitpunkt überall kreative Kopfbedeckungen zu bewundern sind.

Wir proben von etwa 9 Uhr morgens bis 21 Uhr abends, natürlich mit Pausen. Auch der Jazzchor und das Flaschenorchester, die kleineren Ensembles, bestehend aus Chormitgliedern, bekommen dabei Zeit, ihre Stücke einzustudieren. Die Proben des Gemischten Chors sind aufgeteilt in Registerproben, also Proben innerhalb der Stimmgruppen, und Tutti-Proben mit dem gesamten Chor. Mit der Zeit werden letztere aber immer häufiger, da alle Stimmen merklich sicherer werden.

Die Freizeit zwischen den Proben verbringen wir größtenteils mit Fußball, Tischtennis oder Freestyle-Seilbahnfahren auf dem Gelände der Jugendherberge. Aber auch die Ortsmitte mit u.a. Eisdiele, Rossmann und geräumigem Edeka (!), die man in zehn Minuten zu Fuß erreicht, ist ein beliebtes Ziel. Bei alldem ist jedoch Vorsicht geboten, da währenddessen die Mörder weiter ihr Unwesen treiben …

Am Dienstag ergänzen Geburtstagsfeierlichkeiten (ein Ständchen im Kanon und eine Benjamin-Blümchen-Torte) den Probenalltag.  An diesem Abend, unserem letzten in Petershagen, liefern sich außerdem viele Chormitglieder abschließend ein hartes, aber faires Fußballspiel, während einige der Umstehenden ihre Cheerleading-Künste unter Beweis stellen.

Als krönender Abschluss der Fahrt steht am Mittwochnachmittag unser Werkstattkonzert in der Petershagener Kirche an. Zwischen Kofferpacken, Mittagessen, einem Abschiedsfoto und finalen Proben haben wir zum Glück auch noch Zeit, unserem geliebten Edeka einen letzten Besuch abzustatten. So laufen wir auch auf der Rückfahrt keine Gefahr, zu verhungern, da wir ausreichend mit Brezeln, Kräckern und Mio-Matetee versorgt sind (und Frau Wenckebach schlägt vor, die Probenfahrt fürs nächste Jahr in Edekafahrt umzubenennen).

In der Kirche angekommen, entschuldigt sich zunächst der Pfarrer bei uns: Die Werbung für unser Konzert sei der Gemeinde nicht ganz gelungen und es finde außerdem mitten in den Sommerferien NRWs statt – aber immerhin hat sich zu Konzertbeginn um 16 Uhr ein fünfköpfiges Publikum in der Kirche eingefunden. Und spätestens, als der Chor mit „Wellerman“ die Stabilität der Kirchenfenster testet, gleichen die fünf auf den Kirchenbänken alles mit ihrer Begeisterung aus. Endlich hört man, die vielen Proben haben sich ausgezahlt. Was drei Tage zuvor als etwas klägliches Fragment angefangen hat, ist nun ein echtes Konzert.

Unsere Stimmen sind außerdem perfekt für die anstehende Heimfahrt aufgewärmt, wie alle, die zufällig gleichzeitig mit unserem Bus an einer Raststätte Halt machen, zu hören bekommen (und unser Fahrer sowieso). Nun können sich auch die letzten Überlebenden des Mörderspiels sowie die Mörder selbst zu erkennen geben. Allmählich heiser und erschöpft, teils noch hochmotiviert, teils weniger, erreichen wir Frankfurt schließlich gegen 23 Uhr, wünschen allen eine gute Nacht und hoffen auf eine schnelle Genesung aller heiseren Stimmen, die für das Chorkonzert in der Schule am 18. Juli bereit sein müssen.

Unser herzlicher Dank gilt Frau Nickel, Frau Trantel, Frau Wenckebach und dem eigentlich fachfremden Herrn Dr. Schmidt für ihr Engagement. Danke für Ihre Geduld und Ihr Durchhaltevermögen, sodass Sie uns diese wunderschöne Fahrt ermöglicht haben!

Man fragt sich nur: Wohin führt die Reise den Chor 2024? Welcher Supermarkt wird sich zu seinem Laden des Vertrauens entwickeln? Und wer wird wohl nächstes Mal des Mordes überführt?

Wir werden es in einem Jahr erfahren. Und an alle, die jetzt neugierig geworden sind: Schaut nächstes Jahr selbst einmal in unseren Proben vorbei, werdet Chormitglied und kommt mit auf die nächste Chorfahrt. Es lohnt sich!

von Paula Burggraf (Q3)

„Einigkeit und Recht und Freiheit“ – Ein-Mann-Theaterstück zur Revolution von 1848/49

40 Jahre in 40 Minuten – das erreicht Tino Leo mit seinem ‚Histotainment‘, einer unterhaltsamen Art der Geschichtsvermittlung. Mit einer Mischung aus Leidenschaft und Geschicklichkeit schlüpfte der Schauspieler am 28. Juni 2023 in die Haut von zehn faszinierenden Charakteren der Revolution von 1848/49 und entfesselte die vergessenen Stimmen der Geschichte auf der Bühne des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums. Das Ein-Mann-Theaterstück “Einigkeit und Recht und Freiheit” verzauberte uns Zuschauer mit einer atemberaubenden Reise in die Tiefen der Revolution von 1848/49, die geprägt war von Hoffnung, Aufbruch und Enttäuschung.

Der Schauspieler war mal der österreichische Staatskanzler Clemens von Metternich, mal der preußische Revolutionsverhinderer, König Friedrich Wilhelm IV. oder auch der Namensgeber unserer Schule – Heinrich-von-Gagern. Sie alle erlebten diese Jahre auf ganz unterschiedliche Weise, ob in Berlin, Wien oder Frankfurt. Er offenbarte die zerrissenen Seelen jener Menschen, die vor 175 Jahren den Mut hatten, für Einigkeit, Recht und Freiheit zu kämpfen.

Die Bühne verwandelte sich in einen Schmelztiegel der Emotionen, als Tino Leo in die Rolle von Joseph Adam von Itzstein schlüpfte, einem unbekannten Helden der Revolution von 1848. Von der Hoffnung getragen, dass sich die Verhältnisse ändern würden, musste Itzstein sein geliebtes Deutschland verlassen und auf der Flucht vor dem Vorwurf des Hochverrats sein Leben aufs Spiel setzen. Mit einem virtuosen Sprung in die Vergangenheit führte uns Tino Leo durch die Zeit des Wiener Kongresses und des Hambacher Fests, um gemeinsam mit den Figuren der Geschichte die Höhen und Tiefen der Revolution zu erleben – von Momenten inniger Brüderlichkeit bis hin zu den Schatten des Scheiterns.

Wir Zuschauer waren gebannt, als Tino Leo zwischen den Charakteren wechselte, ohne Kostümwechsel oder aufwändige Requisiten. Sein Spiel war ein Wechsel zwischen leisen Momenten und kraftvollen Ausbrüchen, zwischen sanften Tönen und donnernden Worten. Der Schauspieler entfachte das Feuer der Revolution auf der Bühne und ließ es in den Herzen des Publikums entflammen.

Nach dem beeindruckenden Schauspiel folgte eine anregende Fragerunde, in der wir Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit hatten, uns mit Tino Leo über seine Berufung als ‚Histotainer‘ auszutauschen. Interessiert lauschten wir seinen Erzählungen über die historische Recherche und die vielen inspirierenden Quellen, die er für das Stück nutzte.

Das Ein-Mann-Theaterstück “Einigkeit und Recht und Freiheit” eröffnete uns Schülerinnen und Schülern einen eindrucksvollen Zugang zur Revolution von 1848/49. Inmitten des fesselnden Schauspiels konnten wir die Bedeutung von Demokratie und Freiheitsrechten hautnah erfahren. Aus der Retrospektive tauchte Tino Leo immer wieder ein in die wechselhaften Zeiten, in der die Revolutionäre viel aufs Spiel setzten, damit wir heute frei leben können. Das Stück verdeutlichte auf eindringliche Weise, dass die Errungenschaften der Vergangenheit, für die die Revolutionäre von 1848/49 ihr Leben riskierten, auch heute noch von unschätzbarem Wert sind.

Das Heinrich-von-Gagern-Gymnasium dankt Tino Leo für seine eindrucksvolle Darbietung der Geschichte. Sicherlich lebt die eine oder andere Erinnerung an dieses Theaterstück in den Herzen der Zuschauer weiter und inspirieren uns, zu mutigen Hütern der Einigkeit, des Rechts und der Freiheit zu werden …

Fotos: Enrico Sauda (Frankfurter Neue Presse)
Text: Matteo R. Cornelli, Q2 (AG Schülerredaktion)

Zweitzeugen zu Besuch am HvGG: „Lasst uns daran arbeiten, dass sich diese Ereignisse nie wiederholen!“

Auch in diesem Jahr besuchten wieder Gäste des Projekts „Jüdisches Leben in Frankfurt“ das Heinrich-von-Gagern-Gymnasium. Diese sind extra aus den USA und Australien nach Frankfurt gereist.

Zunächst wurden die Gäste von Herrn Dr. Köhler sowie Frau Hofmann und Herrn Pfeil begrüßt. Die Führung durch die Schule war umso interessanter, weil sowohl Großväter sowie Onkel der Gäste die Samson-Raphael-Hirsch-Schule besucht hatten, die sich auf dem Gelände unseres heutigen Neubaus befand. Am Eingang und im 1. Stock befinden sich auch heute noch Tafeln, die auf die Geschichte der Schule und ihrer Schüler hinweisen.

Nach einer beeindruckenden musikalischen Darbietung durch drei Schüler und eine Schülerin der 8. und 9 Klasse kam es zum eigentlichen Zeitzeugengespräch.

Herr Gray Rosenberg und seine Frau berichteten den SchülerInnen der 8c als sogenannte „Zweitzeugen“ von ihren Erfahrungen mit ihrer Familiengeschichte. Diese war durch Verfolgung in der NS-Zeit, Inhaftierung in Buchenwald und die anschließende Flucht geprägt. Der Neuanfang in New York gestaltete sich recht holprig, da weder englische Sprachkenntnisse noch – aufgrund der nationalsozialistischen Ausreisebestimmungen – finanzielle Rücklagen vorhanden waren.

Durch den Besuch in Deutschland konnten die Gäste auch noch fehlende Informationen der Familiengeschichte gewinnen.

Das eindrückliche Gespräch beendet Herr Rosenberg mit den Worten: „Lasst und daran arbeiten, dass sich diese Ereignisse nie wiederholen.“

Wir bedanken uns herzlich für das gemeinsame Gespräch und sind uns sicher, dass es noch lange nachklingen wird.

Text und Fotos: Iris Hofmann