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Hannas Regen

Die Klasse 7c zur Lesung im Literaturhaus

Am 8.2.2023 liefen wir, die Klasse 7c, um 9.50 Uhr mit Frau Massen und Frau Raguse los ins Literaturhaus Frankfurt. Wir waren nicht die einzigen, zwei weitere Schulen waren mit uns vor Ort und eine weitere verfolgte die Lesung im Stream.

Die Autorin Susan Kreller, die für ihr Buch Schneeriese 2015 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, las das erste Kapitel ihres neuen Romans Hannas Regen, in dem es um die Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Mädchen und ein großes Geheimnis geht. Anschließend beantwortete die Autorin viele Fragen, da das Interesse der Schülerinnen und Schüler sehr groß war: Wie kommt die Autorin auf die Namen für ihre Figuren? Wieviel verdient sie an einem Buch? Kann man vom Bücherschreiben leben? Wer entscheidet, welches Bild auf das Cover des Buches kommt?

Noch zwei weitere Kapitel las die Autorin, bevor es die Möglichkeit gab, Bücher der Autorin zu kaufen und signieren zu lassen. Für unsere Klasse besorgten wir uns ein Exemplar von Hannas Regen. Dies wurde dann auch von Susan Kreller signiert. 

Insgesamt war es eine sehr schöne Lesung und die Neugierde auf das Buch wurde bei vielen Schülerinnen und Schülern geweckt. 

Einige Stimmen aus unserer Klasse: 

„Die Lesung war sehr schön und das Buch war auch sehr gut, es gab viele interessante Stellen.“ (Olivia, 7c)

„Nach dem Lesen des Buchs würde ich sagen, dass die vorgelesenen Stellen sehr gut ausgewählt waren und einen guten Einblick in das Buch gegeben, nicht zuviel verraten, aber doch neugierig auf das Buch gemacht haben. Es war eine sehr schöne Lesung in entspannter Atmosphäre.“ (Frida, 7c)

„Es war sehr schön und inspirierend, vor allem die Sprache, die die Autorin benutzt hat. Das Buch war sehr spannend. Die Atmosphäre war sehr schön, außer die Klasse, die vor uns saß. Die war nervig. (Marie, 7c)

„Ich fand es am Anfang ein bisschen langweilig, aber im Endeffekt war es sehr schön und spannend. Die Autorin hat sehr schön vorgelesen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sie mehr vorliest und etwas weniger Fragen beantwortet. (Vicky, 7c)

Text: Olivia M. und Frida B. (7c)

Vorlesewettbewerb 2023

Wenn Lesebegeisterung erfahrbar wird

Auch in diesem Jahr durfte das Heinrich-von-Gagern-Gymnasium den Stadtentscheid Frankfurt Ost im Rahmen des Vorlesewettbewerbs des Börsenvereins ausrichten. Erfreulicherweise konnte der Wettbewerb auch wieder in Präsenz ausgetragen werden, was von vielen der Beteiligten positiv aufgenommen wurde. Zur Jury gehörten zwei Elternvertreter, die Gewinnerin des Diktatwettbewerbes 2021 und zwei Lehrerinnen unserer Schule.

   Die von den Schülerinnen und Schülern mitgebrachte Literatur war wie so häufig wieder ein bunter Strauß an lustigen, abenteuerlichen und fantastischen Geschichten, die die Zuhörer und Zuhörerinnen in ganz unterschiedliche Welten eintauchen ließen und dem ein oder anderen vielleicht auch ein paar Ideen für nächste Büchererwerbungen gegeben haben mögen. Auch wenn nur einer gewinnen konnte, so waren doch alle hervorragend und bekamen als Auszeichnung für ihre Lesebegeisterung ein Buchgeschenk zur Erinnerung. Dabei handelte es sich um den Roman „Agnes und der Traumschlüssel“, der die Geschichte der 11-jährigen Agnes erzählt, die mit ihrem Freund Muffin einem Geheimnis in ihrem Ort auf die Spur kommen möchte.

   Die Preisverleihung wurde schließlich durch den Schulleiter, Herrn Dr. Köhler, vorgenommen. Obwohl alle Vorleserinnen und Vorleser auf unterschiedliche Art und Weise überzeugen konnten, gewann dieses Jahr Ruja Ruzhdi von der Brüder-Grimm-Schule. Wir gratulieren ihr ganz herzlich und wünschen ihr viel Erfolg für die nächste Runde!

Text: Sarah Richter-Seitz

Fotos: AG Schülerredaktion: Simon (6b), Inga und Marie (7c)

Before or after eight o ‘clock? 

Wann ist die beste Zeit, einen Quasi-Schlüsselroman

am Ort des Geschehens zu lesen? 

Diese beste Zeit ist jetzt! Das zeigte sich am Abend des 28. Juni 2022 in der Aula unserer Schule. Im Rahmen von „Gagern live“ – dem bewährten Format der Begegnung und des Gesprächs mit einem/r Prominenten und einer Oberstufengruppe – war der Schriftsteller und Journalist Dr. Eckhart Nickel, ein – sehr autonomer – Gentleman mit weißem casual Sakko mit aufgesticktem Wappen, weißer Hose, weißen Converse-Schuhen und einem eleganten Gehstock mit Silberknauf bei uns zu Gast. Er las aus seinem neuen Roman „Spitzweg“. 

Der Plot spielt an unserer Schule in den frühen 80ern. Die Frage nach dem Protagonisten beantwortete Eckhart Nickel so: Der Hagestolz sei im Grunde eine Pose. Und nur die bliebe übrig, weil er im Grunde allein sei. Und auf die Frage, wieso die Dreiecksgeschichte, wenn schon kein „Happy End“, dann doch eine echte Romanze beinhalte, gestand der Autor, ja, das Amouröse fehle. Es wäre nun mal eine Dreiecksgeschichte und die sei eben nach allen Seiten offen. Und wahre Schönheit habe schließlich etwas Übergeschlechtliches. Ein echter Dandy lege seine Gefühlskarten eben nicht gleich sämtlich auf den Tisch. 

Naheliegend zitiert Nickel in diesem Zusammenhang Franz Kafka: 

„Wer die Fähigkeit, Schönheit zu sehen, behält, der altert nicht.“

Das abschließende Signieren erfolgte mit einem speziellen Stift. Der Autor hält nämlich die Signatur für einen so flüchtigen Moment, dass diesem am besten ein Bleistift entspreche.

Mit perlendem Sekt, diversen Säften, Brause-Cola-Bonbons und After-Eight-Täfelchen endete zu später Stunde dieser ungewöhnliche, sicher auch popkulturelle Abend in unserer Aula. 

Wie uns der Autor verriet, steht in seinem nächsten Buch „Das Schöne“ im Mittelpunkt. Es wäre also schön, wenn wir ihn nach Erscheinen wieder für eine Lesung bei uns gewinnen könnten. 

Hier nun ein paar Eindrücke der beteiligten Schülerinnen und Schüler: 

Jakob Beltz: 

Ich habe die Lesung als sehr informativ und spannend wahrgenommen. Sowohl seine Antworten auf unsere Fragen als auch seine Erfahrungen und Erzählungen aus seinem Leben und seiner Jugend am Gagern interessierten mich sehr. Wir merkten, dass Herr Nickel sich Zeit für uns nahm und große Vorfreude auf die Lesung hatte, was ich sehr toll fand.


Louise Knipschild:
Herr Nickel hat mich im Gespräch unglaublich beeindruckt und inspiriert. Seine besondere Ausstrahlung, aber auch sein Schreibstil, den er mit Leidenschaft vortrug, faszinierten mich sehr. Er suchte das Gespräch auf Augenhöhe und zeigte offensichtliches Interesse an uns und unseren Fragen. 


Kira Wang:
“Spitzweg” ist ein sehr interessanter und besonderer Roman. Bei der Lesung mit dem Autor habe ich die vielen Verbindungen, die von ihm innerhalb des Buches zu unserer Schule geknüpft wurden, gleich erkannt, worüber ich mich, auch im Nachhinein, noch freue. Dieser positive Eindruck konnte sich im Laufe des Gespräches dann noch weiter festigen, als Herr Nickel nicht nur über das Buch, sondern auch über sich selbst, die Welt und alles mögliche andere sprach. Dadurch entstand ein sehr lockerer, intensiver Austausch. Insgesamt war es ein wirklich toller Abend.

Für die Fachschaft Deutsch

Fatima Hauk (Text) und Leonore Flacke (Fotos)

So sehen Sieger aus!

Otis Jahnke (Klasse 6d) gewinnt den Vorlesewettbewerb im Stadtteilentscheid Frankfurt West! Herzlichen Glückwünsch!

Im Februar 2022 nahm unser diesjähriger Schulsieger, Otis Jahnke, beim Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels teil und gewann beim Stadtteilentscheid Frankfurt West den ersten Platz!

Begleitet und unterstützt von seinen Eltern, seiner Deutschlehrerin Frau Filusch sowie durch weiteren Rückhalt von Mitschülerinnen und Mitschülern gelang es Otis, sich gegen eine starke Lesekonkurrenz durchzusetzen und eine herausragende Leistung zu erzielen. Belohnt wurde er mit einer Urkunde und einem Buchgeschenk.

Wir wünschen Otis viel Erfolg beim Bezirksentscheid und drücken ganz fest die Daumen!

Dahinter steckt immer ein junger Kopf! – Zeitungsprojekt 2022 erfolgreich gestartet

Mit einer gemütlichen Zeitungslesestunde hat am 17.1.2022 für drei Klassen des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums das Projekt „Meine Zeitung – Frankfurter Schüler lesen die F.A.Z.“ begonnen. Sechs Wochen bekommen die Klassen täglich die Zeitung in die Schule geliefert, bevor es im zweiten Teil des Projekts weitergeht mit der digitalen Ausgabe. Im Projektzeitraum wird die Zeitung auf vielfältige Weise im Unterricht genutzt: Die Schülerinnen und Schüler lernen die unterschiedlichen Ressorts sowie journalistische Textsorten kennen, gehen der Bedeutung von Fremdwörtern auf den Grund, schreiben gemeinsam einen Artikel für die Zeitung und suchen sich ein Thema für ihr individuelles Langzeitprojekt aus. Wir sind jetzt schon gespannt auf die tollen Arbeiten, die entstehen werden!

Text und Foto: Wanda Massen

Kinosaal, Juryarbeit und ganz viel Spaß!

Arthur und Marie (6c) als Jurykinder beim Lucas-Filmfestival 2021. Ein Bericht von Marie.

Das LUCAS-Filmfestival hat viele Jurys, eine davon ist die Jury 8+. Sie besteht aus drei Kindern von 8-12 Jahren und drei Filmexperten.

Dieses Jahr waren das Martina Lassacher, Festivalleiterin aus Wien, Christoph Mushayija Rath,Filmemacher und Roman Klink,Drehbuchautor. Außerdem natürlich wir Jurykinder, also Sophia, Arthur und Marie. Ich habe mich für diese Jury beworben und wurde aufgenommen. Es fing an mit einem Fototermin und einer Pressekonferenz im Filmmuseum. Darauf folgte dann die Festivalwoche.

In der Festivalwoche haben wir, also die Jury, uns gegenseitig kennengelernt und das erste Malzusammen gearbeitet. Jeden Tag haben wir uns im Kino des Deutschen Filmmuseums Filme angesehen, einmal auch im Cinéma und einmal in der Caligari Film Bühne in Wiesbaden. Oft waren noch andere Leute da, z.B. Schulklassen oder Familien. Danach hatten wir Jurybesprechung, das heißt, wir haben uns gemeinsam als Jury hingesetzt und über die Filme diskutiert:Ergibt die Handlung einen Sinn? Versteht man den Film in unserem Alter? Was hat uns besonders gefallen? Ist etwas Besonders aufgefallen?

Das war sehr interessant, weil wir Kinder manchmal Fehler und Dinge in Filmen entdeckt haben, die die Erwachsenen nicht gesehen haben, und auch umgekehrt.

In unserer Sektion gab es 8 Langfilme und 16 Kurzfilme.

In der Festivalwoche gab es viel Abwechslung. Es gab einen Empfang, eine Yachtclub-Party auf dem Main, Yachtclub-Barbecue und eine Abschlussparty. Mittagessen gab es im Filmmuseum. Wir in der Jury haben uns über die Woche gut angefreundet und hatten alle sehr viel Spaß! Mir hat vor allem die gemeinsame Arbeit gefallen und natürlich auch das Filmegucken in den gemütlichen Kinosesseln.Manchmal war ich dann ein bisschen müde, aber es hat so viel Spaß gemacht, dass ich das einfach ausgeblendet habe.

Am Ende der Woche gab es die Preisverleihung, wo jede Jury mit einem kurzen Text den oder die Gewinner präsentiert hat. Den Preis für den besten Langfilm hat bei uns „EVEN MICE BELONG IN HEAVEN“ erhalten. Den für den besten Kurzfilm „MAMAN PLEUT DES CORDES“. Hier findet ihr die Begründung unserer Jury warum wir diese Filme ausgewählt haben:

Als die Woche vorbei war, war ich echt traurig, aber es hat sich gelohnt. Ich habe auch viel über Filme gelernt und worauf man mal achten kann beim Filmeschauen.

Man kann sich auch nächstes Jahr wieder bewerben und wer über 13 Jahre ist, kann auch in die Jury 13+. Außerdem gibt es noch die Jury 16+ Youngsters und auch die Stadtteiljury, die aus 10 Kindern besteht. Auch als Klasse kann man teilnehmen.

Ich empfehle die Teilnahme allen, die gerne Filme gucken und mal ihre Meinung darüber sagen wollen und auch erfahren möchten, worauf Personen, die jeden Tag mit Filmen zu tun haben, beim Film achten.

Text und Bilder: Marie, Klasse 6c

Lesung im Literaturhaus mit Tamara Bach

Am Donnerstag, den 07.10.2021, sind wir, die Klasse 5b, mit unserer Deutsch- und Sportlehrerin Frau Benner ins Literaturhaus gegangen. Tamara Bach, die 45 Jahre alt ist, hat ihr neues Buch „Das Pferd ist ein Hund“ vorgestellt. Als wir im Lesesaal des Literaturhauses saßen, hat Tamara Bach uns herzlich begrüßt. Überall im Raum waren Kameras aufgestellt, denn wir waren zwar die einzige Klasse, die live dabei war, aber vor dem Computer in ihren Klassenräumen saßen noch viele andere Klassen. Wir hatten großes Glück und danken Frau Benner dafür, dass wir die Gelegenheit hatten, ins Literaturhaus zu gehen. Tamara Bach hat auch die Klassen am Bildschirm begrüßt. Sie hat während der Lesung einzelne Kapitel des Buches vorgelesen. Die Kapitel, die sie vorgelesen hatte, waren sehr lustig. Das Buch ist sehr gut geschrieben und es geht um drei Kinder. Sie sind Nachbarn. Es geht um eine riesige Hausgemeinschaft, die einen kalten Winter überstehen muss. Wegen diesen kalten Wintertagen bekommen die Kinder kältefrei und verbringen die Tage im Haus. Natürlich machen sie trotzdem Aufgaben für die Schule. Sie bearbeiten Arbeitsblätter.

Es handelt von den Kinder Luze, Clara und Vincent. Luze und Clara sind Schwestern. Clara mag Vincent sehr!!! In der Zeit, in der die Kinder die Tage im Haus verbringen, erscheint Luze ein unsichtbarer Hund. Der Hund heißt „Das Pferd“. Niemand kann den Hund sehen, nur Luze kann es. Im Laufe der Lesung wurde gelacht. Es war toll und hat viel Spaß gemacht, Tamara Bach zuzuhören. Nach der Lesung durfte sich jeder noch das Buch „Das Pferd ist ein Hund“ kaufen und von Tamara Bach signieren lassen. Das war ein toller Ausflug!

Geschrieben von: Mara Tluck, Zoe Gründlinger, Mathilde Mehl, Hannah Bälz,
Hannah Eismann (5b)

Creative Writing-Tipps aus erster Hand

„Wenn Du nicht weißt, wie Du Deinen Protagonisten beschreiben kannst, dann: Handlung, Handlung, Handlung!“

Unsere Mitgliedschaft im Netzwerk Literarisch aktiver Schulen in Hessen machte es möglich, dass wir am 16.09.2021 im Landesmuseum Darmstadt einen Workshop zum Creative Writing mit dem Schriftsteller Fayer Koch besuchen konnten.

An dieser Fortbildung mit dem Titel „Von Odysseen, Heldengeschichten und eigenen Irrfahrten“ nahm eine Gruppe von 4 Schüler:innen, bestehend aus Alicia, Bouchra, Julian und Kira (Q1), und den beiden Kolleginnen Dr. Jazo und Hauk teil.

„Fayer Koch (Jahrgang 1989) gehört zu den absoluten Geheimtipps in der creative writing- Szene“, schwärmte Frau Dr. Schellenberger-Diederich, Fachberaterin und Koordinatorin für Literatur (Hess. Kultusministerium) und Leiterin des Arbeitskreises Literarisch aktiver Schulen. Nach diesen Worten begrüßte sie alle Teilnehmenden aufs herzlichste.

Wir starteten mit einer eigenen Selbstvorstellung nach einem Textmodell von Yoko Ono, der Witwe des legendären Beatles-Mitglieds John Lennon. Dank der unkonventionellen und direkten Art des jungen Autors verflog die anfängliche Scheu der Teilnehmenden, ihre Eigenproduktionen einem fremden Kreis vorzustellen, erfreulich schnell.

Vom Lesenden zum Urheber von literarischen Texten zu werden, gleiche laut Fayer einem „umfänglichen Perspektivwechsel“.

Dann erhielten wir einige Regeln zum Schreiben, die man hier und da paradoxerweise ruhig auch ganz bewusst brechen dürfe: Wer nicht wisse, wie sich zum Beispiel ein Charakter beschreiben lässt, müsse dessen Handeln einfach unentwegt weiter beschreiben, damit erstmal etwas passiert. Generell sei es gut, sparsam mit Adjektiven umzugehen. Und:  Außerdem sei Zeitdruck ausgesprochen hilfreich, um produktiv sein zu können. Fayer Koch bekannte, es gefiele ihm gar nicht, wenn er wüsste, der liebe lange Tag läge unbegrenzt vor ihm.

Anschließend besuchten wir die Ausstellung von Beuys‘ Ulysses mit dem etwas sperrigen Titel: „Beuys verlängert im Auftrag von James Joyce den Ulysses um sechs weitere Kapitel“. Allein der Auftrag sei da schon eine Provokation gewesen, erklärte die Kuratorin Dr. Mechthild Haas. Denn der irische Schriftsteller (1882 – 1941) war ja zum Zeitpunkt der Erteilung dieses angeblichen Auftrags bereits verstorben. Beuys sei ein großer Anhänger von Joyce gewesen. Das konstante Auftreten des Künstlers mit den für ihn typischen „Requisiten“ Hut und Stock war, so ist die Kuratorin überzeugt, eine einzige Huldigung des berühmten Erzählers aus dem hohen Norden. Vermutlich zwischen 1957 – 61 hat Beuys in sechs DIN-A5-Heften mit insgesamt 750 Seiten und 355 Zeichnungen die Themen des Joyce‘schen Romans weitergeführt.

Wir hatten nun die Aufgabe, eine der gestalteten Seiten des Beuys‘schen „Bildromans“ zum Anlass unserer eigenen kreativen Schreibproduktion zu nehmen. Die Auswahl blieb der Gruppe überlassen. „Die Gruppe der Teilnehmenden im intensiven Schreibflow zu erleben, erzeugte im Ausstellungsraum eine dichte und spannungsvolle Atmosphäre“, stellte Frau Dr. Schellenberger-Diederich anerkennend fest.

Unsere literaturbegeisterten Oberstufenschüler:innen waren sehr angetan, wie ihre Statements belegen:

Alicia: „Eine äußerst interessante Erfahrung, die ich mit auf den Weg nehmen werde. Danke an Fayer Koch und Dr. Erika Schellenberger-Diederich, die uns so gut und ausführlich durch das ganze Programm geleitet und es uns ebenso ermöglicht haben, diverse Leute kennen zu lernen, die sich ebenso gerne mit dem Bereich Literatur beschäftigen.“

Bouchra: „Der Schreibkurs in Darmstadt war eine sehr spannende und bereichernde Erfahrung. Wir sollten aus Bildern der Ausstellung eine Geschichte schreiben, wobei wir unserer Phantasie freien Lauf lassen konnten. Hierzu wurden wir von Fayer Koch über die Grundlagen des Schreibens aufgeklärt, die mir die Augen für die Schreiber:innen-Perspektive geöffnet haben. Meine Erwartungen an die Veranstaltung wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen.“

Julian: „Als besonders eindrucksvoll empfand ich den Perspektivwechsel aus der Rolle des Lesenden in die Rolle des Schreibenden, besonders im Kontext von Beuys‘ Verlängerung des Ulysses! Das uns von Fayer Koch an die Hand gegebene Wissen hat uns hierbei zu spannenden Ergebnissen inspiriert.“

Kira: „Unser Schreib-Workshop im Landesmuseum Darmstadt war sehr inspirierend und hat zum weiteren Nachdenken angeregt. Nach ausführlichen Erklärungen von Fayer Koch, wie man möglichst einfach gute Texte verfassen kann, durften wir selber zu den außergewöhnlichen Bildern aus Joseph Beuys‘ Ausstellung etwas Weiterführendes verfassen.“

Für die Fachschaft Deutsch

Fatima Hauk

Medienkompetenz dank mediaX!

Im Rahmen des Deutschunterrichts nahm mein Kurs der E-Phase im Herbst 2020 am Medienprojekt mediaX! teil. Ziel des Projekts war es, zur Unterrichtsreihe „Sprachwandel oder Sprachverfall?“ ein eigenes Video zu produzieren, für das sich die Schüler*innen intensiv mit dem von ihnen gewählten Thema auseinandersetzen und recherchierte Informationen medial verarbeiten sollten. Dabei wurden sie einen Tag lang von einem externen Medientrainer unterstützt. Mit professioneller Ausrüstung des Medienzentrums Frankfurt konnten die Schüler*innen schon erste Aufnahmen und Schnitte erproben. Das Projekt wird fortgeführt, sobald dies coronabedingt wieder möglich ist.

Einen genaueren Einblick in das Videoprojekt bieten die Aussagen der beteiligten Schülerinnen und Schüler:

Emiliano:

Anfang November hat unsere Deutschlehrerin angekündigt, dass wir im Laufe der nächsten Zeit ein Projekt starten, bei dem wir einen eigenen kleinen Film drehen werden. Natürlich sollte dieser nicht sehr lang sein, sondern nur ungefähr fünf Minuten, aber auch das sei schon recht komplex. Sie sagte weiterhin, dass wir Gruppen bilden würden, aus je vier bis fünf Personen. Selbstverständlich war die Aufregung ziemlich groß. Wer würde mit wem in eine Gruppe kommen? Was machen wir alles? Und wie? 

Das Thema des Films sollte zur Unterrichtsreihe „Sprachwandel oder Sprachverfall?“ passen. Also wie sich unsere Sprache ändert, zum Beispiel durch Digitalisierung, Werbung oder Jugendliche. Nachdem sich die Gruppen eingefunden hatten, wurden erste Ideen über das Format ausgetauscht und Arbeitsblätter ausgeteilt, die uns helfen sollten. Wir wurden über den Unterschied zwischen Spielfilm und Dokumentarfilm aufgeklärt und wie man diese am besten produziert. Außerdem wurde uns erklärt, wie ein Spielfilm genau aufgebaut ist und wie wir dieses Wissen später verwenden können. 

Im weiteren Verlauf des Projektes haben wir angefangen, unsere Ideen in den Gruppen auszutauschen und es wurden erste Vorschläge auf Papier festgehalten. Eine Woche nach Ankündigung des Projektes kam ein sogenannter Medientrainer, nur unseretwegen, an unsere Schule und wir haben den ganzen Tag dafür verwendet, mithilfe von iPads und Mikrofonen kleine Filme zu drehen und die Theorie zu lernen, wie genau man einen Film vorbereiten kann. Wir haben zum Beispiel unser erstes Drehbuch geschrieben. Der Medientrainer hat uns erklärt, wie wir Kameraperspektiven nutzen können und wie man eine Kamera am besten hält. Wir durften Sachen sagen wie „Ton läuft“ oder „Cut“ und haben dann auch unsere ersten Filme gedreht. Nichts Großes natürlich, sondern nur eine Szene, bei der der Arbeitsauftrag lautete, dass jemand erschreckt wird oder dass wir jemanden interviewen sollen. Danach mussten wir alles zusammenschneiden, damit am Ende auch ein kurzer Videoclip entstand, den wir vorstellen konnten. Dadurch haben wir auch einen ersten Einblick bekommen, wie Schnittprogramme funktionieren. Insgesamt hat der Tag sehr viel Spaß gemacht und wir haben viel gelernt. 

In der darauffolgenden Woche haben wir angefangen, für unseren eigenen Film ein Drehbuch zu schreiben und alle Ideen, die wir hatten, sinnvoll zu verwenden. Leider musste unser Projekt daraufhin coronabedingt abgebrochen werden und wir konnten noch nicht fortfahren. Unser nächster Schritt wäre es dann gewesen, das eigentliche Video zum Sprachwandel zu drehen. Vielleicht können wir damit nach dem Lockdown fortfahren. Aber auch so hat das Projekt uns allen bisher viel Spaß gemacht.

Natalie:

Es war kurz nach der ersten Klassenarbeit im ersten Halbjahr. Unsere Deutschlehrerin fehlte in einer Deutschstunde. Das Geheimnis löste sich, als wir in der folgenden Stunde den Grund für ihre Abwesenheit erfuhren. Sie hatte an einem Workshop teilgenommen und berichtete, wir würden nun an einem Videoprojekt teilnehmen. Die ganze Klasse war sofort hellwach, begeistert und hörte gespannt zu.

Zu dem Zeitpunkt behandelten wir gerade das Thema „Sprachwandel oder Sprachverfall?“, weshalb wir den Auftrag bekamen, in Kleingruppen darüber Videos zu erstellen. Doch bevor wir starteten, besuchte uns noch ein Medientrainer und zeigte zum Auftakt des Projektes einzelne Erklärvideos.  Anschließend, damit wir richtige Medienprofis werden, absolvierten meine technikaffine Klasse und ich einen 6-stündigen Workshop. 

Wir gingen in unsere Gruppen, wurden mit reichlich Arbeitsblättern und iPads sowie Mikrofonen ausgestattet und bekamen die Aufgabe, an mehreren Stationen einzelne Übungsvideos zu drehen. Von Station zu Station gab es immer spannendere und kreativere Aufgaben. Wir alle hatten eine Riesenfreude und arbeiteten motiviert an unseren Aufgaben. Die Stunden vergingen wie im Flug. Jeder hatte eine Aufgabe, musste mitmachen und lernte, wie viel besser man doch in einem Team Aufgaben bewältigen kann. 

Nachdem wir unsere Aufnahmen gedreht hatten, besprachen wir sie anschließend im Plenum. An einer Station sollten wir zum Beispiel eine Überraschungsparty drehen oder ein Interview. Die Resultate waren zum Totlachen, zugleich aber auch qualitativ hochwertig. Bestimmt ein Ergebnis unserer zuvor erlangten Skills in Kameraführung, Aufnahmetechnik usw. Frau Filusch sowie der Medientrainer waren mit uns sehr zufrieden.

Die kommende Deutschstunde konnten wir gar nicht abwarten, so gespannt waren wir, wie es weitergeht. Was wir in unserem eigentlichen Video darstellen wollten, war auf dem Schulhof Gesprächsthema Nummer 1. Als die langersehnte Deutschstunde begann, strömten die Ideen nur so in unsere Köpfe.

Wir gingen also in Phase 2 unseres Projektes. Wieder bekamen wir iPads von der Schule sowie Mikrofone aus dem Medienzentrum zur Verfügung gestellt und konnten uns im ganzen Schulgebäude frei bewegen. Meine zwei Freundinnen und ich hatten schon vorher mehrere Ideen festgehalten, sodass wir sofort mit dem Drehen begannen. Erst hatten wir vor, eine Art Tagesschau mit Zeitreise zu drehen, doch das erschien uns irgendwie nicht kreativ genug, weshalb wir auf die unserer Meinung nach grandiose Idee kamen, eine „gehackte Videokonferenz“ zu drehen, bei der Wissenschaftler auf Hochdeutsch über den Sprachwandel sprechen. Sie werden gehackt, kurzer Systemabsturz, Werbeeinblende, und sprechen auf einmal Jugendsprache, Rätoromanisch oder Hessisch.

Doch leider ermöglichte uns die derzeitige Coronasituation nicht, weiterzudrehen. Auch der bereits angekündigte erneute Besuch des Medientrainers muss nun leider ausfallen. Wir hätten mit ihm noch die verschiedenen Schnitttechniken besprochen. Ob wir jetzt das Projekt weitermachen, wissen wir nicht, doch uns allen hat es einen riesigen Spaß bereitet und ich kann nur jedem „coolen“ Deutschlehrer empfehlen, so etwas mit seiner Klasse auszuprobieren. 

Samuel:

Wir, die Klasse Ed, durften uns im Rahmen des Themas „Sprachwandel oder Sprachverfall?“ kreativ in Form eines Videoprojekts mit den verschiedenen Aspekten einer Filmproduktion auseinandersetzen und unsere eigenen Clips drehen.

Unter Leitung unserer Lehrkraft im Fach Deutsch und eines Medientrainers haben wir uns zuerst mit den Vorbereitungen eines Filmdrehs beschäftigt. Wir haben uns zu Bildrechten informiert, geschaut, wie man Drehbücher schreibt und wurden vom Medientrainer mit Kameraführung, Einstellungsgrößen, Schnitttechniken und -programmen vertraut gemacht. Danach haben wir angefangen, in Gruppen an verschiedenen Stationen kleine Clips zu planen und zu filmen, wozu wir iPads und externe Mikrofone benutzen konnten, und im Anschluss zu schneiden. Anschließend haben wir das Material geschnitten, in der Klasse vorgestellt und besprochen.

Nach diesen Probe-Filmen haben wir angefangen mithilfe unseres in den vorherigen Wochen erworbenen Wissens über Sprache und ihre Variationen Drehbücher für unsere Hauptfilme zu schreiben und so über das Thema Sprachwandel zu informieren.

Meine Gruppe wollte die Sprechweisen der Vergangenheit und Gegenwart darstellen, vergleichen und eine Prognose aufstellen, wie die Sprache sich weiter verändern könnte. Dabei wollten wir den Sprachwandel analysieren und erklären.

Obwohl unser Projekt aufgrund der Coronapandemie vorzeitig enden musste, hatten wir viel Spaß und haben interessante Dinge über das Erstellen von Filmen gelernt.

Zusammengetragen und erstellt von Stephanie Filusch