Interview mit Paula Burggraf (Ea), der Erstplatzierten beim Frankfurt schreibt!-Wettbewerb 2022
Von Herzen gratuliere ich Ihnen zum ersten Preis in der Kategorie Schülerinnen und Schüler des Frankfurt-schreibt!-Wettbewerbs 2022! Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie das Diktat online geschrieben haben? Hatten Sie Manschetten? Und wie war das mit dem Lampenfieber?
Ich hatte nicht wirklich Lampenfieber. Mir ging es darum, Spaß zu haben und mein Bestes zu geben. Vorher hatte ich mir die Rechtschreibregeln, die auf der Trainingsseite standen, durchgelesen, um zu gucken, ob es mir was hilft. Das hat es dann auch bei einem Wort. Ich habe versucht, mich zu konzentrieren, zu fokussieren und einfach zu schreiben.
Verraten Sie mir, wie viele Fehler Sie hatten?
5 Fehler waren es, vor allem im Bereich Getrennt- und Zusammenschreibung. Den Bereich finde ich am schwierigsten.
Das kann ich gut verstehen. Und was möchten Sie zum Diktatwettbewerb allgemein sagen?
Ich finde es gut, dass die Texte so unterhaltsam sind. Natürlich sind es keine Texte, die man im normalen Leben schreibt. Die Organisatoren versuchen, uns so viel wie möglich zu fordern.
Erzählen Sie doch mal ein bisschen was von der Preisverleihung? Wie viele waren da? Wie waren die anderen?
Ich fand die Verleihung sehr schön. Vorher hatten wir eine sehr freundliche und informative Führung mit Frau Dr. Steghaus-Kovac durchs Senckenberg-Museum. Teile der Exponate, von denen im Diktat die Rede war, wurden uns gezeigt, zum Beispiel das Korallenriff oder „Edmund“, der Entenschnabeldinosaurier. Unsere Führerin ist beim Korallenriff auch auf den Umweltschutz eingegangen. Ich hätte noch eine Stunde länger zuhören können, so spannend war es. Danach konnten wir uns auch noch kurz mit den anderen Schülerinnen und Schülern unterhalten. Der Zweitplatzierte kam von der Schillerschule, die beiden Drittplatzierten waren vom Goethe-Gymnasium.
Und was haben Sie Schönes gewonnen?
Ich habe einen Konzertgutschein gewonnen, eine Urkunde und eine kleine Medaille.
Wie ist das im nächsten Jahr? Haben Sie schon darüber nachgedacht, ob Sie vielleicht wieder mitmachen möchten?
Aber auf jeden Fall!
Ich höre aus allem, was Sie gesagt haben, heraus, dass es Ihnen viel Spaß gemacht hat. Wenn Sie so ein gutes Diktat geschrieben haben, dann lesen Sie doch sicher viel, oder?
Ja. Das hat mir besonders früh sehr geholfen. Ich konnte viele Rechtschreib-Probleme umgehen, weil ich dachte, hey sieht das so gut aus, das Wort? Ist es so richtig? Lesen war auf jeden Fall hilfreich. Ich habe einfach viele Kinder- und Jugendbuchklassiker gelesen, das hat mir unbewusst sehr geholfen. (Paula dreht sich um und schaut auf ihr gut gefülltes Bücherregal.) Die habe ich geliebt und liebe sie immer noch.
Und welches Buch ist im Augenblick an der Reihe?
Gerade lese ich das Buch „Sankt Irgendwas“ von Tamara Bach. Es geht um eine Klassenfahrt, die etwas eskaliert und dabei um den Zusammenhalt von Schülerinnen und Schülern. Wir fahren ja auch bald nach Berlin… (lacht augenzwinkernd).
Was möchten Sie jüngeren Kindern zum Thema Rechtschreibung mit auf den Weg geben?
Ich finde es einerseits wichtig, dass man Rechtschreibung beherrscht. Lasst Euch aber nicht beirren! Man lernt aus den Fehlern, die man macht. Habt keine Angst, wenn Ihr noch Probleme mit der Rechtschreibung habt! Geschichten schreiben oder Gedichte, der Gedanke dahinter ist immer noch das Wichtigste. Aber natürlich bin ich sehr dankbar dafür, dass der Wettbewerb ausgerichtet wird und man sich selbst heraufordern kann. Mir persönlich hat es großen Spaß gemacht – bestimmt wird es vielen anderen auch so gehen!
Vielen Dank für das Interview! Bleiben Sie so tapfer! Wir sind sehr stolz auf Sie!
Otis Jahnke (Klasse 6d) gewinnt den Vorlesewettbewerb im Stadtteilentscheid Frankfurt West! Herzlichen Glückwünsch!
Im Februar 2022 nahm unser diesjähriger Schulsieger, Otis Jahnke, beim Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels teil und gewann beim Stadtteilentscheid Frankfurt West den ersten Platz!
Begleitet und unterstützt von seinen Eltern, seiner Deutschlehrerin Frau Kraft sowie durch weiteren Rückhalt von Mitschülerinnen und Mitschülern gelang es Otis, sich gegen eine starke Lesekonkurrenz durchzusetzen und eine herausragende Leistung zu erzielen. Belohnt wurde er mit einer Urkunde und einem Buchgeschenk.
Wir wünschen Otis viel Erfolg beim Bezirksentscheid und drücken ganz fest die Daumen!
Mit einer gemütlichen Zeitungslesestunde hat am 17.1.2022 für drei Klassen des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums das Projekt „Meine Zeitung – Frankfurter Schüler lesen die F.A.Z.“ begonnen. Sechs Wochen bekommen die Klassen täglich die Zeitung in die Schule geliefert, bevor es im zweiten Teil des Projekts weitergeht mit der digitalen Ausgabe. Im Projektzeitraum wird die Zeitung auf vielfältige Weise im Unterricht genutzt: Die Schülerinnen und Schüler lernen die unterschiedlichen Ressorts sowie journalistische Textsorten kennen, gehen der Bedeutung von Fremdwörtern auf den Grund, schreiben gemeinsam einen Artikel für die Zeitung und suchen sich ein Thema für ihr individuelles Langzeitprojekt aus. Wir sind jetzt schon gespannt auf die tollen Arbeiten, die entstehen werden!
Text und Foto: Wanda Massen
https://hvgg.de/wp-content/uploads/2022/01/FAZ_2022_Einleitungsprojekt.jpg11501530Etienne Bünemannhttps://hvgg.de/svg/HvGG_kreis_Text.svgEtienne Bünemann2022-01-27 22:07:512022-12-02 18:59:39Dahinter steckt immer ein junger Kopf! – Zeitungsprojekt 2022 erfolgreich gestartet
Arthur und Marie (6c) als Jurykinder beim Lucas-Filmfestival 2021. Ein Bericht von Marie.
Das LUCAS-Filmfestival hat viele Jurys, eine davon ist die Jury 8+. Sie besteht aus drei Kindern von 8-12 Jahren und drei Filmexperten.
Dieses Jahr waren das Martina Lassacher, Festivalleiterin aus Wien, Christoph Mushayija Rath,Filmemacher und Roman Klink,Drehbuchautor. Außerdem natürlich wir Jurykinder, also Sophia, Arthur und Marie. Ich habe mich für diese Jury beworben und wurde aufgenommen. Es fing an mit einem Fototermin und einer Pressekonferenz im Filmmuseum. Darauf folgte dann die Festivalwoche.
In der Festivalwoche haben wir, also die Jury, uns gegenseitig kennengelernt und das erste Malzusammen gearbeitet. Jeden Tag haben wir uns im Kino des Deutschen Filmmuseums Filme angesehen, einmal auch im Cinéma und einmal in der Caligari Film Bühne in Wiesbaden. Oft waren noch andere Leute da, z.B. Schulklassen oder Familien. Danach hatten wir Jurybesprechung, das heißt, wir haben uns gemeinsam als Jury hingesetzt und über die Filme diskutiert:Ergibt die Handlung einen Sinn? Versteht man den Film in unserem Alter? Was hat uns besonders gefallen? Ist etwas Besonders aufgefallen?
Das war sehr interessant, weil wir Kinder manchmal Fehler und Dinge in Filmen entdeckt haben, die die Erwachsenen nicht gesehen haben, und auch umgekehrt.
In unserer Sektion gab es 8 Langfilme und 16 Kurzfilme.
In der Festivalwoche gab es viel Abwechslung. Es gab einen Empfang, eine Yachtclub-Party auf dem Main, Yachtclub-Barbecue und eine Abschlussparty. Mittagessen gab es im Filmmuseum. Wir in der Jury haben uns über die Woche gut angefreundet und hatten alle sehr viel Spaß! Mir hat vor allem die gemeinsame Arbeit gefallen und natürlich auch das Filmegucken in den gemütlichen Kinosesseln.Manchmal war ich dann ein bisschen müde, aber es hat so viel Spaß gemacht, dass ich das einfach ausgeblendet habe.
Am Ende der Woche gab es die Preisverleihung, wo jede Jury mit einem kurzen Text den oder die Gewinner präsentiert hat. Den Preis für den besten Langfilm hat bei uns „EVEN MICE BELONG IN HEAVEN“ erhalten. Den für den besten Kurzfilm „MAMAN PLEUT DES CORDES“. Hier findet ihr die Begründung unserer Jury warum wir diese Filme ausgewählt haben:
Als die Woche vorbei war, war ich echt traurig, aber es hat sich gelohnt. Ich habe auch viel über Filme gelernt und worauf man mal achten kann beim Filmeschauen.
Man kann sich auch nächstes Jahr wieder bewerben und wer über 13 Jahre ist, kann auch in die Jury 13+. Außerdem gibt es noch die Jury 16+ Youngsters und auch die Stadtteiljury, die aus 10 Kindern besteht. Auch als Klasse kann man teilnehmen.
Ich empfehle die Teilnahme allen, die gerne Filme gucken und mal ihre Meinung darüber sagen wollen und auch erfahren möchten, worauf Personen, die jeden Tag mit Filmen zu tun haben, beim Film achten.
Text und Bilder: Marie, Klasse 6c
https://hvgg.de/wp-content/uploads/2021/11/Arthur-verliest-die-Jury-Begruendung.jpeg240320Thomas Pawletkohttps://hvgg.de/svg/HvGG_kreis_Text.svgThomas Pawletko2021-11-16 16:24:192021-11-16 16:50:29Kinosaal, Juryarbeit und ganz viel Spaß!
Am Donnerstag, den 07.10.2021, sind wir, die Klasse 5b, mit unserer Deutsch- und Sportlehrerin Frau Benner ins Literaturhaus gegangen. Tamara Bach, die 45 Jahre alt ist, hat ihr neues Buch „Das Pferd ist ein Hund“ vorgestellt. Als wir im Lesesaal des Literaturhauses saßen, hat Tamara Bach uns herzlich begrüßt. Überall im Raum waren Kameras aufgestellt, denn wir waren zwar die einzige Klasse, die live dabei war, aber vor dem Computer in ihren Klassenräumen saßen noch viele andere Klassen. Wir hatten großes Glück und danken Frau Benner dafür, dass wir die Gelegenheit hatten, ins Literaturhaus zu gehen. Tamara Bach hat auch die Klassen am Bildschirm begrüßt. Sie hat während der Lesung einzelne Kapitel des Buches vorgelesen. Die Kapitel, die sie vorgelesen hatte, waren sehr lustig. Das Buch ist sehr gut geschrieben und es geht um drei Kinder. Sie sind Nachbarn. Es geht um eine riesige Hausgemeinschaft, die einen kalten Winter überstehen muss. Wegen diesen kalten Wintertagen bekommen die Kinder kältefrei und verbringen die Tage im Haus. Natürlich machen sie trotzdem Aufgaben für die Schule. Sie bearbeiten Arbeitsblätter.
Es handelt von den Kinder Luze, Clara und Vincent. Luze und Clara sind Schwestern. Clara mag Vincent sehr!!! In der Zeit, in der die Kinder die Tage im Haus verbringen, erscheint Luze ein unsichtbarer Hund. Der Hund heißt „Das Pferd“. Niemand kann den Hund sehen, nur Luze kann es. Im Laufe der Lesung wurde gelacht. Es war toll und hat viel Spaß gemacht, Tamara Bach zuzuhören. Nach der Lesung durfte sich jeder noch das Buch „Das Pferd ist ein Hund“ kaufen und von Tamara Bach signieren lassen. Das war ein toller Ausflug!
https://hvgg.de/wp-content/uploads/2021/11/IMG_3043-scaled.jpg25601920Thomas Pawletkohttps://hvgg.de/svg/HvGG_kreis_Text.svgThomas Pawletko2021-11-04 17:09:232022-12-02 20:17:10Lesung im Literaturhaus mit Tamara Bach
„Wenn Du nicht weißt, wie Du Deinen Protagonisten beschreiben kannst, dann: Handlung, Handlung, Handlung!“
Unsere Mitgliedschaft im Netzwerk Literarisch aktiver Schulen in Hessen machte es möglich, dass wir am 16.09.2021 im Landesmuseum Darmstadt einen Workshop zum Creative Writing mit dem Schriftsteller Fayer Koch besuchen konnten.
An dieser Fortbildung mit dem Titel „Von Odysseen, Heldengeschichten und eigenen Irrfahrten“ nahm eine Gruppe von vier Schülerinnen und Schülern, bestehend aus Alicia, Bouchra, Julian und Kira (Q1), und den beiden Kolleginnen Dr. Jazo und Hauk teil.
„Fayer Koch (Jahrgang 1989) gehört zu den absoluten Geheimtipps in der creative writing- Szene“, schwärmte Frau Dr. Schellenberger-Diederich, Fachberaterin und Koordinatorin für Literatur (Hess. Kultusministerium) und Leiterin des Arbeitskreises Literarisch aktiver Schulen. Nach diesen Worten begrüßte sie alle Teilnehmenden aufs Herzlichste.
Wir starteten mit einer eigenen Selbstvorstellung nach einem Textmodell von Yoko Ono, der Witwe des legendären Beatles-Mitglieds John Lennon. Dank der unkonventionellen und direkten Art des jungen Autors verflog die anfängliche Scheu der Teilnehmenden, ihre Eigenproduktionen einem fremden Kreis vorzustellen, erfreulich schnell.
Vom Lesenden zum Urheber von literarischen Texten zu werden, gleiche laut Fayer einem „umfänglichen Perspektivwechsel“.
Dann erhielten wir einige Regeln zum Schreiben, die man hier und da paradoxerweise ruhig auch ganz bewusst brechen dürfe: Wer nicht wisse, wie sich zum Beispiel ein Charakter beschreiben lässt, müsse dessen Handeln einfach unentwegt weiter beschreiben, damit erstmal etwas passiert. Generell sei es gut, sparsam mit Adjektiven umzugehen. Und: Außerdem sei Zeitdruck ausgesprochen hilfreich, um produktiv sein zu können. Fayer Koch bekannte, es gefiele ihm gar nicht, wenn er wüsste, der liebe lange Tag läge unbegrenzt vor ihm.
Anschließend besuchten wir die Ausstellung von Beuys‘ Ulysses mit dem etwas sperrigen Titel: „Beuys verlängert im Auftrag von James Joyce den Ulysses um sechs weitere Kapitel“. Allein der Auftrag sei da schon eine Provokation gewesen, erklärte die Kuratorin Dr. Mechthild Haas. Denn der irische Schriftsteller (1882 – 1941) war ja zum Zeitpunkt der Erteilung dieses angeblichen Auftrags bereits verstorben. Beuys sei ein großer Anhänger von Joyce gewesen. Das konstante Auftreten des Künstlers mit den für ihn typischen „Requisiten“ Hut und Stock war, so ist die Kuratorin überzeugt, eine einzige Huldigung des berühmten Erzählers aus dem hohen Norden. Vermutlich zwischen 1957 – 61 hat Beuys in sechs DIN-A5-Heften mit insgesamt 750 Seiten und 355 Zeichnungen die Themen des Joyce‘schen Romans weitergeführt.
Wir hatten nun die Aufgabe, eine der gestalteten Seiten des Beuys‘schen „Bildromans“ zum Anlass unserer eigenen kreativen Schreibproduktion zu nehmen. Die Auswahl blieb der Gruppe überlassen. „Die Gruppe der Teilnehmenden im intensiven Schreibflow zu erleben, erzeugte im Ausstellungsraum eine dichte und spannungsvolle Atmosphäre“, stellte Frau Dr. Schellenberger-Diederich anerkennend fest.
Unsere literaturbegeisterten Oberstufenschülerinnen und -schüler waren sehr angetan, wie ihre Statements belegen:
Alicia: „Eine äußerst interessante Erfahrung, die ich mit auf den Weg nehmen werde. Danke an Fayer Koch und Dr. Erika Schellenberger-Diederich, die uns so gut und ausführlich durch das ganze Programm geleitet und es uns ebenso ermöglicht haben, diverse Leute kennen zu lernen, die sich ebenso gerne mit dem Bereich Literatur beschäftigen.“
Bouchra: „Der Schreibkurs in Darmstadt war eine sehr spannende und bereichernde Erfahrung. Wir sollten aus Bildern der Ausstellung eine Geschichte schreiben, wobei wir unserer Phantasie freien Lauf lassen konnten. Hierzu wurden wir von Fayer Koch über die Grundlagen des Schreibens aufgeklärt, die mir die Augen für die Perspektive der Schreibenden geöffnet haben. Meine Erwartungen an die Veranstaltung wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen.“
Julian: „Als besonders eindrucksvoll empfand ich den Perspektivwechsel aus der Rolle des Lesenden in die Rolle des Schreibenden, besonders im Kontext von Beuys‘ Verlängerung des Ulysses! Das uns von Fayer Koch an die Hand gegebene Wissen hat uns hierbei zu spannenden Ergebnissen inspiriert.“
Kira: „Unser Schreib-Workshop im Landesmuseum Darmstadt war sehr inspirierend und hat zum weiteren Nachdenken angeregt. Nach ausführlichen Erklärungen von Fayer Koch, wie man möglichst einfach gute Texte verfassen kann, durften wir selber zu den außergewöhnlichen Bildern aus Joseph Beuys‘ Ausstellung etwas Weiterführendes verfassen.“
Für die Fachschaft Deutsch
Fatima Hauk
https://hvgg.de/wp-content/uploads/2021/10/IMG_8325-scaled.jpg19202560Fatima Haukhttps://hvgg.de/svg/HvGG_kreis_Text.svgFatima Hauk2021-10-08 10:39:162024-09-29 19:06:37Creative Writing-Tipps aus erster Hand
Im Rahmen des Deutschunterrichts nahm mein Kurs der E-Phase im Herbst 2020 am Medienprojekt mediaX! teil. Ziel des Projekts war es, zur Unterrichtsreihe „Sprachwandel oder Sprachverfall?“ ein eigenes Video zu produzieren, für das sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem von ihnen gewählten Thema auseinandersetzen und recherchierte Informationen medial verarbeiten sollten. Dabei wurden sie einen Tag lang von einem externen Medientrainer unterstützt. Mit professioneller Ausrüstung des Medienzentrums Frankfurt konnten die Schülerinnen und Schüler schon erste Aufnahmen und Schnitte erproben. Das Projekt wird fortgeführt, sobald dies coronabedingt wieder möglich ist.
Einen genaueren Einblick in das Videoprojekt bieten die folgenden Aussagen:
Emiliano:
Anfang November hat unsere Deutschlehrerin angekündigt, dass wir im Laufe der nächsten Zeit ein Projekt starten, bei dem wir einen eigenen kleinen Film drehen werden. Natürlich sollte dieser nicht sehr lang sein, sondern nur ungefähr fünf Minuten, aber auch das sei schon recht komplex. Sie sagte weiterhin, dass wir Gruppen bilden würden, aus je vier bis fünf Personen. Selbstverständlich war die Aufregung ziemlich groß. Wer würde mit wem in eine Gruppe kommen? Was machen wir alles? Und wie?
Das Thema des Films sollte zur Unterrichtsreihe „Sprachwandel oder Sprachverfall?“ passen. Also wie sich unsere Sprache ändert, zum Beispiel durch Digitalisierung, Werbung oder Jugendliche. Nachdem sich die Gruppen eingefunden hatten, wurden erste Ideen über das Format ausgetauscht und Arbeitsblätter ausgeteilt, die uns helfen sollten. Wir wurden über den Unterschied zwischen Spielfilm und Dokumentarfilm aufgeklärt und wie man diese am besten produziert. Außerdem wurde uns erklärt, wie ein Spielfilm genau aufgebaut ist und wie wir dieses Wissen später verwenden können.
Im weiteren Verlauf des Projektes haben wir angefangen, unsere Ideen in den Gruppen auszutauschen und es wurden erste Vorschläge auf Papier festgehalten. Eine Woche nach Ankündigung des Projektes kam ein sogenannter Medientrainer, nur unseretwegen, an unsere Schule und wir haben den ganzen Tag dafür verwendet, mithilfe von iPads und Mikrofonen kleine Filme zu drehen und die Theorie zu lernen, wie genau man einen Film vorbereiten kann. Wir haben zum Beispiel unser erstes Drehbuch geschrieben. Der Medientrainer hat uns erklärt, wie wir Kameraperspektiven nutzen können und wie man eine Kamera am besten hält. Wir durften Sachen sagen wie „Ton läuft“ oder „Cut“ und haben dann auch unsere ersten Filme gedreht. Nichts Großes natürlich, sondern nur eine Szene, bei der der Arbeitsauftrag lautete, dass jemand erschreckt wird oder dass wir jemanden interviewen sollen. Danach mussten wir alles zusammenschneiden, damit am Ende auch ein kurzer Videoclip entstand, den wir vorstellen konnten. Dadurch haben wir auch einen ersten Einblick bekommen, wie Schnittprogramme funktionieren. Insgesamt hat der Tag sehr viel Spaß gemacht und wir haben viel gelernt.
In der darauffolgenden Woche haben wir angefangen, für unseren eigenen Film ein Drehbuch zu schreiben und alle Ideen, die wir hatten, sinnvoll zu verwenden. Leider musste unser Projekt daraufhin coronabedingt abgebrochen werden und wir konnten noch nicht fortfahren. Unser nächster Schritt wäre es dann gewesen, das eigentliche Video zum Sprachwandel zu drehen. Vielleicht können wir damit nach dem Lockdown fortfahren. Aber auch so hat das Projekt uns allen bisher viel Spaß gemacht.
Natalie:
Es war kurz nach der ersten Klassenarbeit im ersten Halbjahr. Unsere Deutschlehrerin fehlte in einer Deutschstunde. Das Geheimnis löste sich, als wir in der folgenden Stunde den Grund für ihre Abwesenheit erfuhren. Sie hatte an einem Workshop teilgenommen und berichtete, wir würden nun an einem Videoprojekt teilnehmen. Die ganze Klasse war sofort hellwach, begeistert und hörte gespannt zu.
Zu dem Zeitpunkt behandelten wir gerade das Thema „Sprachwandel oder Sprachverfall?“, weshalb wir den Auftrag bekamen, in Kleingruppen darüber Videos zu erstellen. Doch bevor wir starteten, besuchte uns noch ein Medientrainer und zeigte zum Auftakt des Projektes einzelne Erklärvideos. Anschließend, damit wir richtige Medienprofis werden, absolvierten meine technikaffine Klasse und ich einen 6-stündigen Workshop.
Wir gingen in unsere Gruppen, wurden mit reichlich Arbeitsblättern und iPads sowie Mikrofonen ausgestattet und bekamen die Aufgabe, an mehreren Stationen einzelne Übungsvideos zu drehen. Von Station zu Station gab es immer spannendere und kreativere Aufgaben. Wir alle hatten eine Riesenfreude und arbeiteten motiviert an unseren Aufgaben. Die Stunden vergingen wie im Flug. Jeder hatte eine Aufgabe, musste mitmachen und lernte, wie viel besser man doch in einem Team Aufgaben bewältigen kann.
Nachdem wir unsere Aufnahmen gedreht hatten, besprachen wir sie anschließend im Plenum. An einer Station sollten wir zum Beispiel eine Überraschungsparty drehen oder ein Interview. Die Resultate waren zum Totlachen, zugleich aber auch qualitativ hochwertig. Bestimmt ein Ergebnis unserer zuvor erlangten Skills in Kameraführung, Aufnahmetechnik usw. Frau Filusch sowie der Medientrainer waren mit uns sehr zufrieden.
Die kommende Deutschstunde konnten wir gar nicht abwarten, so gespannt waren wir, wie es weitergeht. Was wir in unserem eigentlichen Video darstellen wollten, war auf dem Schulhof Gesprächsthema Nummer 1. Als die langersehnte Deutschstunde begann, strömten die Ideen nur so in unsere Köpfe.
Wir gingen also in Phase 2 unseres Projektes. Wieder bekamen wir iPads von der Schule sowie Mikrofone aus dem Medienzentrum zur Verfügung gestellt und konnten uns im ganzen Schulgebäude frei bewegen. Meine zwei Freundinnen und ich hatten schon vorher mehrere Ideen festgehalten, sodass wir sofort mit dem Drehen begannen. Erst hatten wir vor, eine Art Tagesschau mit Zeitreise zu drehen, doch das erschien uns irgendwie nicht kreativ genug, weshalb wir auf die unserer Meinung nach grandiose Idee kamen, eine „gehackte Videokonferenz“ zu drehen, bei der Wissenschaftler auf Hochdeutsch über den Sprachwandel sprechen. Sie werden gehackt, kurzer Systemabsturz, Werbeeinblende, und sprechen auf einmal Jugendsprache, Rätoromanisch oder Hessisch.
Doch leider ermöglichte uns die derzeitige Coronasituation nicht, weiterzudrehen. Auch der bereits angekündigte erneute Besuch des Medientrainers muss nun leider ausfallen. Wir hätten mit ihm noch die verschiedenen Schnitttechniken besprochen. Ob wir jetzt das Projekt weitermachen, wissen wir nicht, doch uns allen hat es einen riesigen Spaß bereitet und ich kann nur jedem „coolen“ Deutschlehrer empfehlen, so etwas mit seiner Klasse auszuprobieren.
Samuel:
Wir, die Klasse Ed, durften uns im Rahmen des Themas „Sprachwandel oder Sprachverfall?“ kreativ in Form eines Videoprojekts mit den verschiedenen Aspekten einer Filmproduktion auseinandersetzen und unsere eigenen Clips drehen.
Unter Leitung unserer Lehrkraft im Fach Deutsch und eines Medientrainers haben wir uns zuerst mit den Vorbereitungen eines Filmdrehs beschäftigt. Wir haben uns zu Bildrechten informiert, geschaut, wie man Drehbücher schreibt und wurden vom Medientrainer mit Kameraführung, Einstellungsgrößen, Schnitttechniken und -programmen vertraut gemacht. Danach haben wir angefangen, in Gruppen an verschiedenen Stationen kleine Clips zu planen und zu filmen, wozu wir iPads und externe Mikrofone benutzen konnten, und im Anschluss zu schneiden. Anschließend haben wir das Material geschnitten, in der Klasse vorgestellt und besprochen.
Nach diesen Probe-Filmen haben wir angefangen mithilfe unseres in den vorherigen Wochen erworbenen Wissens über Sprache und ihre Variationen Drehbücher für unsere Hauptfilme zu schreiben und so über das Thema Sprachwandel zu informieren.
Meine Gruppe wollte die Sprechweisen der Vergangenheit und Gegenwart darstellen, vergleichen und eine Prognose aufstellen, wie die Sprache sich weiter verändern könnte. Dabei wollten wir den Sprachwandel analysieren und erklären.
Obwohl unser Projekt aufgrund der Coronapandemie vorzeitig enden musste, hatten wir viel Spaß und haben interessante Dinge über das Erstellen von Filmen gelernt.
Zusammengetragen und erstellt von Stephanie Filusch