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Zu Gast im Garten der Lüste – Ausflug ins Kommunikationsmuseum

Ein Bericht von Clara Bredow (Q3)

Endlich wieder ins Museum! Nach langer coronabedingter Abstinenz freuten wir uns also sehr auf einen Besuch mit Frau Hauk und dem Relikurs Q3 im Kommunikationsmuseum!

Die Ausstellung hieß „Der Garten der Lüste“ und war von dem Gemälde von Hieronymus Bosch (1450-1516) inspiriert. Das Gemälde ist ungefähr 500 Jahre alt und zeigt Menschen, die sich nicht an die göttlichen Regeln halten, sondern die „sieben Todsünden“ (Habgier, Wollust, Hochmut, Zorn, Völlerei, Neid, Trägheit) begehen…

Das Besondere an der Ausstellung war, dass wir mit VR-Brillen den interaktiven Teil besuchen konnten und auf einmal mittendrin waren im „Garten der Lüste“. Dadurch wurden wir zu einem Teil des Bildes und der Installation. Es war möglich, rumzulaufen und den Wesen zu zuhören oder Dinge in der virtuellen Realität anzufassen. Natürlich gab es eine Spielidee (etwas moralisierend, aber witzig): Als Teilnehmer:innen hatten wir die Aufgabe, den Garten von den Sünden zu befreien. Dafür mussten wir alles beobachten und herausfinden, wie sündhaft die Bewohner:innen des Gartens handeln. Durch unser nicht-sündhaftes Verhalten konnten sie von uns lernen: Dadurch wird der Garten von Sünden befreit. Zum Beispiel versteckt ein Mann eine blaue Beere, weil er zu gierig ist und nicht teilen will. Dieser Mann symbolisiert die Todsünde „Habgier“.  Sobald wir dies bemerkt hatten, nahmen wir ein paar Beerenstückchen und warfen sie zu den schwimmenden Menschen ins Wasser. Der Bewohner merkte so, dass es nicht richtig ist, gierig zu sein, sondern, dass er teilen sollte. 

Subjektive Bewertung:

  1. lohnt sich der Besuch des Museums? (Auf jeden Fall: *****)
  2. Spaßfaktor: ****
  3. Kaffeetrinken an der Bar im Museum mit Frau Hauk:*****
  4. Lerneffekt (Reli, Kunst, Technik, Philosophie): ****
  5. Wiederholungsfaktor: ****

O-Töne:

David: Es war ein einmaliges Erlebnis. Wirklich super modern. Verrückt, dass wir das Gemälde 500 Jahre später zum Leben erwecken. 

Kolja: Das Setup und die Animationen waren einfach cool. Alle auditiven und visuellen Sinne wurden eingebunden. Die Bildsprache war abstrakt und unbekannt. Das war ein ganz besonderes Erlebnis.

Marie: Das VR-Erlebnis war eine coole Erfahrung. Wir freuen uns auf die digitale Zukunft. Man sollte auf jeden Fall im Kommunikationsmuseum vorbeischauen!

Kinosaal, Juryarbeit und ganz viel Spaß!

Arthur und Marie (6c) als Jurykinder beim Lucas-Filmfestival 2021. Ein Bericht von Marie.

Das LUCAS-Filmfestival hat viele Jurys, eine davon ist die Jury 8+. Sie besteht aus drei Kindern von 8-12 Jahren und drei Filmexperten.

Dieses Jahr waren das Martina Lassacher, Festivalleiterin aus Wien, Christoph Mushayija Rath,Filmemacher und Roman Klink,Drehbuchautor. Außerdem natürlich wir Jurykinder, also Sophia, Arthur und Marie. Ich habe mich für diese Jury beworben und wurde aufgenommen. Es fing an mit einem Fototermin und einer Pressekonferenz im Filmmuseum. Darauf folgte dann die Festivalwoche.

In der Festivalwoche haben wir, also die Jury, uns gegenseitig kennengelernt und das erste Malzusammen gearbeitet. Jeden Tag haben wir uns im Kino des Deutschen Filmmuseums Filme angesehen, einmal auch im Cinéma und einmal in der Caligari Film Bühne in Wiesbaden. Oft waren noch andere Leute da, z.B. Schulklassen oder Familien. Danach hatten wir Jurybesprechung, das heißt, wir haben uns gemeinsam als Jury hingesetzt und über die Filme diskutiert:Ergibt die Handlung einen Sinn? Versteht man den Film in unserem Alter? Was hat uns besonders gefallen? Ist etwas Besonders aufgefallen?

Das war sehr interessant, weil wir Kinder manchmal Fehler und Dinge in Filmen entdeckt haben, die die Erwachsenen nicht gesehen haben, und auch umgekehrt.

In unserer Sektion gab es 8 Langfilme und 16 Kurzfilme.

In der Festivalwoche gab es viel Abwechslung. Es gab einen Empfang, eine Yachtclub-Party auf dem Main, Yachtclub-Barbecue und eine Abschlussparty. Mittagessen gab es im Filmmuseum. Wir in der Jury haben uns über die Woche gut angefreundet und hatten alle sehr viel Spaß! Mir hat vor allem die gemeinsame Arbeit gefallen und natürlich auch das Filmegucken in den gemütlichen Kinosesseln.Manchmal war ich dann ein bisschen müde, aber es hat so viel Spaß gemacht, dass ich das einfach ausgeblendet habe.

Am Ende der Woche gab es die Preisverleihung, wo jede Jury mit einem kurzen Text den oder die Gewinner präsentiert hat. Den Preis für den besten Langfilm hat bei uns „EVEN MICE BELONG IN HEAVEN“ erhalten. Den für den besten Kurzfilm „MAMAN PLEUT DES CORDES“. Hier findet ihr die Begründung unserer Jury warum wir diese Filme ausgewählt haben:

Als die Woche vorbei war, war ich echt traurig, aber es hat sich gelohnt. Ich habe auch viel über Filme gelernt und worauf man mal achten kann beim Filmeschauen.

Man kann sich auch nächstes Jahr wieder bewerben und wer über 13 Jahre ist, kann auch in die Jury 13+. Außerdem gibt es noch die Jury 16+ Youngsters und auch die Stadtteiljury, die aus 10 Kindern besteht. Auch als Klasse kann man teilnehmen.

Ich empfehle die Teilnahme allen, die gerne Filme gucken und mal ihre Meinung darüber sagen wollen und auch erfahren möchten, worauf Personen, die jeden Tag mit Filmen zu tun haben, beim Film achten.

Text und Bilder: Marie, Klasse 6c

Lesung im Literaturhaus mit Tamara Bach

Am Donnerstag, den 07.10.2021, sind wir, die Klasse 5b, mit unserer Deutsch- und Sportlehrerin Frau Benner ins Literaturhaus gegangen. Tamara Bach, die 45 Jahre alt ist, hat ihr neues Buch „Das Pferd ist ein Hund“ vorgestellt. Als wir im Lesesaal des Literaturhauses saßen, hat Tamara Bach uns herzlich begrüßt. Überall im Raum waren Kameras aufgestellt, denn wir waren zwar die einzige Klasse, die live dabei war, aber vor dem Computer in ihren Klassenräumen saßen noch viele andere Klassen. Wir hatten großes Glück und danken Frau Benner dafür, dass wir die Gelegenheit hatten, ins Literaturhaus zu gehen. Tamara Bach hat auch die Klassen am Bildschirm begrüßt. Sie hat während der Lesung einzelne Kapitel des Buches vorgelesen. Die Kapitel, die sie vorgelesen hatte, waren sehr lustig. Das Buch ist sehr gut geschrieben und es geht um drei Kinder. Sie sind Nachbarn. Es geht um eine riesige Hausgemeinschaft, die einen kalten Winter überstehen muss. Wegen diesen kalten Wintertagen bekommen die Kinder kältefrei und verbringen die Tage im Haus. Natürlich machen sie trotzdem Aufgaben für die Schule. Sie bearbeiten Arbeitsblätter.

Es handelt von den Kinder Luze, Clara und Vincent. Luze und Clara sind Schwestern. Clara mag Vincent sehr!!! In der Zeit, in der die Kinder die Tage im Haus verbringen, erscheint Luze ein unsichtbarer Hund. Der Hund heißt „Das Pferd“. Niemand kann den Hund sehen, nur Luze kann es. Im Laufe der Lesung wurde gelacht. Es war toll und hat viel Spaß gemacht, Tamara Bach zuzuhören. Nach der Lesung durfte sich jeder noch das Buch „Das Pferd ist ein Hund“ kaufen und von Tamara Bach signieren lassen. Das war ein toller Ausflug!

Geschrieben von: Mara Tluck, Zoe Gründlinger, Mathilde Mehl, Hannah Bälz,
Hannah Eismann (5b)

Unsere ArchitekTour im Oktober: Gedanken anlässlich des 25. Tages der offenen Moschee in Deutschland

Oft hören wir durch die Medien von islamistischen Anschlägen, die sich verteilt auf der ganzen Welt ereignen. Unvergessen hierbei ist der grauenhafte Anschlag vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York. 

Diese Anschläge sind u. a. der Grund dafür, dass viele Menschen die Wörter ,,islamisch“ mit „islamistisch“ gleichsetzen. Wörter, die zwar sprachlich sehr nah beieinander liegen, aber inhaltlich keineswegs kongruent sind. Im Wort „Islam“ und „islamisch“ schwingt das Wort „Salam“, arabisch für Frieden, mit und es steht für Millionen friedliebender Muslime, auch in Deutschland. Nach Berechnungen des BAMF (Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge) leben in Deutschland zwischen 5,3 und 5,6 Millionen muslimische Religionsangehörige mit Migrationshintergrund aus einem muslimisch geprägten Herkunftsland. Dies mache etwa 6,4 bis 6,7 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.[1]

Mit „islamistisch“ werden dagegen nur die wenigen, radikalen Anhänger bezeichnet, die für ihre Gewaltbereitschaft und Terroranschläge gefürchtet sind. Unser Unterbewusstsein stellt eine gedankliche Verknüpfung zwischen beiden Gruppen her, wenn nicht klar zwischen den zwei Begriffen differenziert wird und es entsteht unwillkürlich eine Antipathie gegen den islamischen Glauben. Daraus folgt auch, dass sich Musliminnen und Muslime in unserer Gesellschaft oft nicht akzeptiert und verstanden fühlen, da sie häufig mit Vorurteilen konfrontiert werden. Dadurch wird die Integration der muslimischen Glaubensrichtung in der Gesellschaft zu einem heiklen Thema. 

Dieses zwischenmenschlich und kulturell komplizierte Verhältnis spiegelt sich analog auch in der Architektur und in der Umgebung vieler Moscheen in Deutschland wider. Deutsche Moscheen sind nur selten prächtig und meist versteckt. Oft handelt es sich um Hinterhofgebäude, die man zuerst gar nicht als sakrale Bauten wahrnimmt. Warum ist das so?

In Frankfurt am Main findet man eigentlich nur eine architektonisch markante Moschee: die Abu-Bakr-Moschee in Höchst. Sie ist marokkanisch geprägt, hat eine traditionelle Kuppel sowie ein Minarett und wirkt von innen und außen angemessen prunkvoll. Am 3. Oktober, der seit 25 Jahren in Deutschland auch der Tag der offenen Moschee ist, besuchten wir Schülerinnen und Schüler des Kunst Leistungskurses der Q3 verschiedene Moscheen der Region, darunter auch die Abu-Bakr-Moschee. Sie steht frei zugänglich für jeden mitten in der Stadt, nahe der Nidda und vermittelt einem das Gefühl von Wärme, wenn man sie betritt. Ganz anders, nämlich nüchtern und profan, wirkt das Gebäude, das die Gemeinde „Gamaat Bismi Allah e. V.“ beherbergt. Auch die Moschee des „Islamischen Vereins Hanau e. V.“ befindet sich in einem schmucklosen Zweckbau. Das liegt, wie man uns in freundlicher Runde bei Tee und Keksen erklärte, nicht etwa am fehlenden Willen, sondern am fehlenden Geld. Da sich – anders als bei den zentral organisierten christlichen Gemeinden in Deutschland, die Kirchensteuern beziehen – die meisten muslimischen, deutschen Gemeinden selbst, also über die Spenden ihrer Mitglieder, finanzieren müssen, könne man sich zumeist keinen eigenen Neubau, sondern nur die Anmietung eines Gebäudes in bezahlbarer Gegend leisten. Zum Beispiel in Gewerbegebieten. Oder Hinterhöfen.

Ein weiterer Grund, warum deutsche Moscheen nur selten neu und architektonisch modern sind, liegt darin, dass viele Deutsche Angst vor einer vermeintlichen Islamisierung haben und sie nicht möchten, dass islamische Prachtbauten einen zu großen visuellen Einfluss auf das Stadtbild nehmen. Zudem haben Deutsche oft eine ablehnende, misstrauische Haltung gegenüber den aufwendigen Moscheebauten, wie sie in muslimischen Ländern zu finden sind, und die mit der Angst vor terroristischen Anschlägen eher noch wächst. Demzufolge müssen Musliminnen und Muslime oft auf architektonische Elemente wie Minarett und Kuppeln bei ihren Moscheebauten verzichten, obwohl diese eine ebenso große Bedeutung für sie haben wie die hohen Glockentürme und ein ausgeschmückter Altarraum für die Christen in ihren Gotteshäusern. 

Der Bau von Moscheen stellt die Beziehungen zwischen Muslimen und der nicht-muslimischen Mehrheitsgesellschaft immer wieder erneut auf die Probe. Laut Schätzung der ,,Zeit“ gibt es in Deutschland insgesamt nur 2.800 Moscheen und davon 300 städtebaulich auffällige mit Minarett und Kuppel etc.[2] Genauere Angaben zur Anzahl von Moscheen in Deutschland liegen jedoch nicht vor, da weder amtliche Verzeichnisse noch Verbands-Register noch akademische Studien existieren. Demgegenüber gibt es 45.000 christliche Gotteshäuser in Deutschland.

Wenn wir von Moscheearchitektur sprechen, stellt sich die Frage, welche Art von Islam sich hierbei architektonisch äußern soll. Denn Architektur bedeutet auch immer Anpassung an ihre Umgebung und ist mit großer Verantwortung der Öffentlichkeit gegenüber verbunden. Moscheearchitektur, so wie sie in muslimisch geprägten Herkunftsländern definiert wird, ist also deshalb nicht genauso hier in Deutschland umsetzbar, da sich die Architekturstile des Orients und des Okzidents stark unterscheiden. Deshalb muss man Kompromisse finden, bei denen man beiden Kulturen gerecht werden kann und bei denen man westliche und östliche Architekturelemente vereint. Die Stilrichtung der Euro-Islam-Architektur[3], die eine säkularisierte Form des Islam in Europa beschreibt, wird als gangbarer Mittelweg angesehen. Dies ist, ansatzweise, an der Kölner Zentralmoschee zu erkennen und in besonderem Maße an der neuen Moschee in Penzberg in Bayern. Auffällig bei beiden Moscheen sind die vielen Fensterelemente, die einen Blick von innen nach außen, sowie von außen nach innen gewähren. Diese Architektur wirkt mit ihrer Transparenz geradezu als Einladung zu interreligiöser Kommunikation. Die zwei genannten Beispiele sind allerdings Einzelbeispiele für eine besonders gelungene Synthese von Ost und West.    

Von einer euro-islamischen Architektur sind wir also noch leider weit entfernt. Sie ist und bleibt ein Desiderat, im besten Falle eine Vision. 

Text: Marlene, Leistungskurs Kunst, Q3

Quellen- und Literaturverzeichnis: 

  1. https://www.fnp.de/frankfurt/moscheebesuch-loest-kritik-zr-12257014.html
  2. nationalatlas.de (Thomas Schmitt / Jonas Klein: Moscheen – islamische Sakralbauten in Deutschland; 09/2019); Die Zeit (Recherche); Leibniz-Institut für Länderkunde
  3. https://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2021/210428-am-interview-forschungsbericht-mld2020.html
  4. https://www.goethe.de/ins/id/de/kul/ges/mid/21153384.html

[1] www.bamf.de

[2] www.nationalatlas.de 

[3] https://www.goethe.de

Creative Writing-Tipps aus erster Hand

„Wenn Du nicht weißt, wie Du Deinen Protagonisten beschreiben kannst, dann: Handlung, Handlung, Handlung!“

Unsere Mitgliedschaft im Netzwerk Literarisch aktiver Schulen in Hessen machte es möglich, dass wir am 16.09.2021 im Landesmuseum Darmstadt einen Workshop zum Creative Writing mit dem Schriftsteller Fayer Koch besuchen konnten.

An dieser Fortbildung mit dem Titel „Von Odysseen, Heldengeschichten und eigenen Irrfahrten“ nahm eine Gruppe von 4 Schüler:innen, bestehend aus Alicia, Bouchra, Julian und Kira (Q1), und den beiden Kolleginnen Dr. Jazo und Hauk teil.

„Fayer Koch (Jahrgang 1989) gehört zu den absoluten Geheimtipps in der creative writing- Szene“, schwärmte Frau Dr. Schellenberger-Diederich, Fachberaterin und Koordinatorin für Literatur (Hess. Kultusministerium) und Leiterin des Arbeitskreises Literarisch aktiver Schulen. Nach diesen Worten begrüßte sie alle Teilnehmenden aufs herzlichste.

Wir starteten mit einer eigenen Selbstvorstellung nach einem Textmodell von Yoko Ono, der Witwe des legendären Beatles-Mitglieds John Lennon. Dank der unkonventionellen und direkten Art des jungen Autors verflog die anfängliche Scheu der Teilnehmenden, ihre Eigenproduktionen einem fremden Kreis vorzustellen, erfreulich schnell.

Vom Lesenden zum Urheber von literarischen Texten zu werden, gleiche laut Fayer einem „umfänglichen Perspektivwechsel“.

Dann erhielten wir einige Regeln zum Schreiben, die man hier und da paradoxerweise ruhig auch ganz bewusst brechen dürfe: Wer nicht wisse, wie sich zum Beispiel ein Charakter beschreiben lässt, müsse dessen Handeln einfach unentwegt weiter beschreiben, damit erstmal etwas passiert. Generell sei es gut, sparsam mit Adjektiven umzugehen. Und:  Außerdem sei Zeitdruck ausgesprochen hilfreich, um produktiv sein zu können. Fayer Koch bekannte, es gefiele ihm gar nicht, wenn er wüsste, der liebe lange Tag läge unbegrenzt vor ihm.

Anschließend besuchten wir die Ausstellung von Beuys‘ Ulysses mit dem etwas sperrigen Titel: „Beuys verlängert im Auftrag von James Joyce den Ulysses um sechs weitere Kapitel“. Allein der Auftrag sei da schon eine Provokation gewesen, erklärte die Kuratorin Dr. Mechthild Haas. Denn der irische Schriftsteller (1882 – 1941) war ja zum Zeitpunkt der Erteilung dieses angeblichen Auftrags bereits verstorben. Beuys sei ein großer Anhänger von Joyce gewesen. Das konstante Auftreten des Künstlers mit den für ihn typischen „Requisiten“ Hut und Stock war, so ist die Kuratorin überzeugt, eine einzige Huldigung des berühmten Erzählers aus dem hohen Norden. Vermutlich zwischen 1957 – 61 hat Beuys in sechs DIN-A5-Heften mit insgesamt 750 Seiten und 355 Zeichnungen die Themen des Joyce‘schen Romans weitergeführt.

Wir hatten nun die Aufgabe, eine der gestalteten Seiten des Beuys‘schen „Bildromans“ zum Anlass unserer eigenen kreativen Schreibproduktion zu nehmen. Die Auswahl blieb der Gruppe überlassen. „Die Gruppe der Teilnehmenden im intensiven Schreibflow zu erleben, erzeugte im Ausstellungsraum eine dichte und spannungsvolle Atmosphäre“, stellte Frau Dr. Schellenberger-Diederich anerkennend fest.

Unsere literaturbegeisterten Oberstufenschüler:innen waren sehr angetan, wie ihre Statements belegen:

Alicia: „Eine äußerst interessante Erfahrung, die ich mit auf den Weg nehmen werde. Danke an Fayer Koch und Dr. Erika Schellenberger-Diederich, die uns so gut und ausführlich durch das ganze Programm geleitet und es uns ebenso ermöglicht haben, diverse Leute kennen zu lernen, die sich ebenso gerne mit dem Bereich Literatur beschäftigen.“

Bouchra: „Der Schreibkurs in Darmstadt war eine sehr spannende und bereichernde Erfahrung. Wir sollten aus Bildern der Ausstellung eine Geschichte schreiben, wobei wir unserer Phantasie freien Lauf lassen konnten. Hierzu wurden wir von Fayer Koch über die Grundlagen des Schreibens aufgeklärt, die mir die Augen für die Schreiber:innen-Perspektive geöffnet haben. Meine Erwartungen an die Veranstaltung wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen.“

Julian: „Als besonders eindrucksvoll empfand ich den Perspektivwechsel aus der Rolle des Lesenden in die Rolle des Schreibenden, besonders im Kontext von Beuys‘ Verlängerung des Ulysses! Das uns von Fayer Koch an die Hand gegebene Wissen hat uns hierbei zu spannenden Ergebnissen inspiriert.“

Kira: „Unser Schreib-Workshop im Landesmuseum Darmstadt war sehr inspirierend und hat zum weiteren Nachdenken angeregt. Nach ausführlichen Erklärungen von Fayer Koch, wie man möglichst einfach gute Texte verfassen kann, durften wir selber zu den außergewöhnlichen Bildern aus Joseph Beuys‘ Ausstellung etwas Weiterführendes verfassen.“

Für die Fachschaft Deutsch

Fatima Hauk

Mit dem Kanu auf ArchitekTour

Einführung in die Sakralarchitektur in Frankfurt? Gut, es gibt den Dom. Einst bestimmte er unsere Stadtsilhouette, doch mittlerweile muss man seine Turmspitze zwischen all den Wolkenkratzern richtiggehend suchen. 

Wer heute noch erleben will, wie Ehrfurcht gebietend eine Kirche zu wirken vermag, sollte Kanu fahren. In Runkel an der Lahn ging unsere Reise am Mittwoch los. Nicht weit von der Burg liegt der Campingplatz mit dem Bootsverleih. Nach einer obligatorischen Einführung in die Kunst des Paddelns – Stechpaddel bitte oben anfassen! Immer in die Bootsmitte treten beim Einsteigen! – ging es in Zweier- und Dreierteams los.

Auf dem Wasserweg lahnabwärts hatten die meisten von uns den Dreh bald raus. Lola und Leonidas gaben alles und setzten sich mühelos an die Spitze. In ihrem Kielwasser paddelten Jan & Jan unverdrossen durch den Nieselregen und auch unter Steuerfrau Mora, im Team mit Melisa, lief es wie am Schnürchen. Nur ein Boot legte die anderthalbfache Strecke zurück und mäanderte, unterstützt von rhythmischer Discobeschallung, die Lahn flussab: Feline, Marlene und Carolin hatten definitiv den größten Spaß! 

Bei Flusskilometer 73 kam dann das eigentliche Reiseziel in Sicht: Sankt Lubentius, die Mutterkirche des Lahngaus. Auf einem Kalksteinfelsen erhebt sie sich seit über 1000 Jahren über den Strom und man fühlt sich zwergenhaft klein in seinem Kanu. Die Boote kann man für die Dauer der Besichtigung rechts am Ufer festmachen – aber bitte an der richtigen Stelle! Ansonsten kommt Helene Fischer (Kein Scherz!)* und droht mit Bußgeld und Ortsvorsteher. 

Die Kirchenführung übernahm Frau Flacke, unsere LK-Lehrerin. Sie erzählte von der Zeit der Christianisierung, von der Bauweise der Romanik und sang zum Abschluss mit uns den Kanon „Der Himmel geht über allen auf“. Auf diese Weise bekamen wir auch einen Eindruck von der Akustik der Basilika – und schön war es außerdem.

Danach stiegen wir wieder in die Boote für die letzten Kilometer bis Limburg. Natürlich regnete es immer noch, was aber niemandem die Laune verderben konnte. Vor dem Limburger Dom trafen wir uns dann mit Yasemin, einer Architekturstudentin, die gerade in Koblenz ihren Master macht. Wir hatten sie eingeladen, um mehr über diesen Studiengang zu erfahren, denn einige von uns tragen sich auch mit dem Gedanken, später einmal Architektur zu studieren.

Den Dom besichtigten wir selbstverständlich auch noch. Übrigens hat keine Kirche in Deutschland mehr Türme als er. Auch kann man hier gut den Übergang von der Romanik zur Gotik nachvollziehen und lernt, was der Unterschied zwischen Basilika, Dom, Stiftskirche und Kathedrale ist. Oder eben nicht 😉

Auf der Heimreise hat es – na klar – wieder geregnet, aber Gott sei Dank (Jan: Halleluja!) saßen wir im Zug und nicht mehr im Kanu. Der Ausflug hat großen Spaß gemacht und wir bedanken uns noch einmal bei Frau Flacke und besonders bei Herrn Goebel von der Sport-Fachschaft für die Begleitung!

Euer LK Kunst Q3

* So heißt die Inhaberin des Wirtshauses direkt am Ufer, unterhalb von St. Lubentius.

Wandertag der Q3 in den Kletterpark

Blättern rascheln, das Holz knackt, das Seil knarzt und hin und wieder hört man Angst- und Jubelschreie.

Der langersehnte Kletterausflug der Q3, der vor den Ferien wortwörtlich ins Wasser gefallen war, konnte nun endlich nachgeholt werden.

Mit der S-Bahn fuhren alle Schüler:innen mit den begleitenden Lehrkräften ins idyllische Seulberg. Bereits nach einem kurzen Fußweg erreichte man den Kletterpark. Nach einer Sicherheitseinweisung konnte nach Lust und Laune bis auf 10m Höhe geklettert werden. Immer wieder waren schwierige Stellen zu überwinden und Tapferkeit zu beweisen.

Alternativ konnte auch an Kuhweiden vorbei und durch den Wald gewandert werden.

Etwas ermattet aber zufrieden kehrte die ganze Stufe wieder nach Frankfurt zurück und empfiehlt das Erlebnis weiter.

Text: Elena Grub, Charlotte Kück, Vanessa Schleder, Iris Hofmann

Fotos: Iris Hofmann, Hendrik Raab

Nach der Schule geh‘ ich noch zum Dreh ins Haus am Dom

Adventsbesinnung 2020

Es ist am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium schon eine jahrzehntealte Tradition, in der – nach Karl Heinrich Waggerl – „stillsten Zeit im Jahr“ eine Adventsbesinnung anzubieten. 

Alljährlich versammelten sich an vier Wochentagen im Advent bei Gitarrenmusik, Punsch und Plätzchen zwischen 15 und 20 Jugendliche frühmorgens um 7.30 Uhr in der Aula, um nachdenklich stimmende Texte zu hören und das Miteinander vor Schulbeginn in einer besonderen Atmosphäre zu genießen. In den letzten Jahren haben wir auch Persönlichkeiten des Frankfurter kirchlichen Lebens eingeladen, die neben ihrem geistlichen Impuls auch von ihrer Arbeit – in einem Obdachlosentreff oder in der Missionsarbeit – berichtetenund damit Zeugnis gaben von dem, was sie tun. 

Und weil in diesem Jahr diese uns so liebgewordene Praxis nicht möglich ist, haben die Gagern-Religionsfachschaften kurzerhand umdisponiert und in Kooperation mit unseren Partnern MISEREOR (Aachen) und Religionspädagogisches Amt (Frankfurt/Main) ein digitales Angebot erstellt. Drei Jugendliche unserer Schule, Lilly (Stufe 9), Corinna und Julian (E-Phase), zeigten sogleich ihre Bereitschaft für diese Idee und hatten auf Anhieb große Freude dabei, ihren ganz persönlichen Adventsgedanken Ausdruck zu verleihen und sich selbst vor der Kamera zu präsentieren. 

Hier ihre Statements nach den Dreharbeiten im Haus am Dom: 

Julian, E-Phase: „Ich war beeindruckt von der angenehmen Atmosphäre, den wirklich sehr freundlichen Mitarbeiter*innen sowie der allgemein vorherrschenden Professionalität – auch, wenn wir gegen Ende ein wenig Zeitdruck hatten.“

Lilly, 9. Jahrgangsstufe: „Es hat viel Spaß gemacht. Die Menschen waren sehr freundlich und die Atmosphäre war entspannt. Beim Vorbereiten habe ich wieder mal über den Advent nachgedacht und das hat mir gefallen.“

Das Vorhaben der Religionsfachschaften soll auch über das Jahr 2020 hinaus im besten Sinne „Schule machen“und ist aus unserer Sicht den gängigenMedienkonzepten gegenüber ein Gegenpol, der auf das Fest der Feste hinweist. 

Freuen Sie sich also mit uns auf vier besinnliche Impulse in dieser für uns alle so ungewohnt „stillen Zeit“: 1. Advent: Corinna und Julian, E-Phase 2. Advent: Pfarrer Thomas Schmidt, Frankfurt am Main3. Advent: Lilly, Stufe 9 4. Advent: Msgr. Pirmin Spiegel, MISEREOR, Aachen

Die Clips sind unter folgendem Link zu finden: 

Für die Fachschaften Religion 

Fatima Hauk 

Fortbildung „Digital agieren in BNE-Lernumgebungen“ am Adorno-Gymnasium

Nachlese zum bundesweiten Fachtag „Digital agieren in BNE-Lernumgebungen. Neue Wege rund um Globales Lernen in Unterrichts- und Schulentwicklung“, 5. Februar 2020, Adorno-Gymnasium, Frankfurt am Main 

Text von Fatima Hauk und Norbert Wenderdel

Am 5. Februar 2020 versammelten sich mehr als 130 Teilnehmer*innen zum bundesweiten Fachtag, der in enger Kooperation mit dem Adorno-Gymnasium durchgeführt wurde. Die Teilnehmenden, bestehend aus Lehrkräften und Ausbilder*innen, Schüler*innen und Elternvertretungen, kamen überwiegend aus Hessen. Es ging um die Frage, wie die 17 Ziele für Nachhaltigkeit (Sustainable Development Goals der UN) mit digitalen Mitteln in die unterrichtliche Arbeit verstärkt Einzug halten können.

Herr Lorenz Denks von Engagement Global (Bonn) eröffnete nach der Begrüßung durch Frau Menzel (Lehrkräfteakademie) und Herrn Koepsell (Schulleiter des Adorno-Gymnasiums) den Fachtag mit einem facettenreichen Vortrag zu BNE und Digitalisierung. Darin gab er einen umfassenden Einblick in die didaktischen und strategischen Möglichkeiten der Digitalisierung für Nachhaltige Entwicklung.
Sodann folgte ein „BNE-Podiumstalk“, bei dem die Schulleiter, Herr Koepsell und Herr Dr. Köhler, sowie Frau Kral (Lehrkraft am Adorno-Gymnasium) und Frau Rover (Lehrkraft im Vorbereitungsdienst am Frankfurter Studienseminar für Gymnasien und Heinrich-von-Gagern-Gymnasium) ihre Perspektiven über BNE an der Schule in Unterrichts- und Schulentwicklung zur Diskussion stellten.
Hier wurde deutlich, dass sich die Impulse aus der unterrichtlichen Arbeit in der Schulentwicklung widerspiegeln und damit die jeweilige Schulkultur prägen.

Das noch junge Adorno-Gymnasium am Uni-Campus Westend hat die BNE-Themen bereits in sein Wahlunterrichts- und Nachmittagsangebot integriert. Mit seinen zwei starken Kooperationspartnern „Verbraucherzentrale“ und „Misereor“ hat das Heinrich-von-Gagern-Gymnasium Stakeholder im besten Sinne an seiner Seite. Sie unterstützen die Arbeit laufend mit Materialien und Wettbewerbsideen, vor allem aber mit Referent*innen für interne Fortbildungen.
Nach einer „fairen Kaffeepause“ hielt Herr Michael Knittel, BNE-Beauftragter des Landes Hessen, einen Vortrag zur „Implementierung von BNE in die Lehrkräfte(aus)bildung“. Er stellte den Dreischritt einer BNE-Didaktik vor, die das Erkennen, Bewerten und Handeln zur Grundlage hat. Ihm zufolge sollen den Schüler*innen viele Lernanlässe im Bereich Nachhaltige Entwicklung geboten werden, in denen sie selbst sowohl vor Ort als auch in den eigenen Familien Stellung beziehen können. Herr Knittel zeigte an vielen konkreten Beispielen auf, welche davon bereits in Seminar- und Schulkulturen zugrunde gelegt werden können.

Nach einem vegetarischen bzw. veganen Mittagessen wurde der Fachtag mit Workshops fortgesetzt. Zur Auswahl standen neun Angebote. Sie reichten von den Chancen der Open Educational Resources bis zum nachhaltigen Konsum digitaler Güter.
Die Organisation des Fachtages mit seinem breitgefächerten Angebot an Wegen zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit den verschiedenen Facetten der BNE stieß bei den Teilnehmer*innen auf überaus positive Resonanz.

Wir danken an dieser Stelle Herrn Koepsell, seinem Kollegium und den Elternvertreter*innen herzlich dafür, dass sie die Inhalte des Tages von Beginn an einhellig und konstruktiv mitgetragen haben. Ohne die großzügigen Räumlichkeiten hätte sich unser Anliegen einer bundesweiten Fortbildung kaum realisieren lassen.

Herzlichen Dank schulden wir an dieser Stelle ebenso Herrn Dr. Köhler, den Lehrkräften und Schüler*innen des Gagern-Gymnasiums. Sie haben dem Fachtag durch schulorganisatorische Expertise, vielfältige Workshopangebote und inspirierende Einblicke in die unterrichtliche Arbeit ein besonderes Gesicht gegeben, und ihn last not least durch ihr engagiertes Mittun ringsum für alle sehr bereichert!

Ausflug der 7d zu den Schülerlaboren der Universität

Ein Bericht von Paula Burggraf, 7d.

Am 16.10.18, dem ersten Dienstag nach den Herbstferien, gingen wir mit unserem Mathelehrer Herr Pawletko zur Goethe-Universität am Campus Riedberg, um dort das Schülerlabor zu besuchen.

Man konnte entweder selbständig die Hin- und Rückfahrt machen oder sich zusammen mit Herrn Pawletko an der Schule treffen und auch wieder dorthin gebracht werden. Jedenfalls trafen wir uns um 8:45 Uhr an der Universität. Dort durften wir noch ein bisschen herumsitzen und quatschen, um 9:00 Uhr, als auch die letzten Schüler eingetroffen waren, gingen wir dann hinein. Im inneren war es zwar etwas kompliziert, weil irgendwie alle Gänge gleich aussahen, aber wir fanden trotzdem das Schülerlabor.

Dort bekamen wir ein Heft mit Aufgaben und Anleitungen zu den einzelnen Stationen. Von diesen gab es vier. Nach der Einführung begannen wir endlich mit dem Experimentieren. Wir waren in vier Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe bearbeitete eine Station und dann wurde im Uhrzeigersinn einmal durchgewechselt. Es gab die Stationen Lichtleiter, Regensensor, Brillant und Bildübertragung. 

Nach Stationen war Mittagspause. Wir konnten in die Cafeteria gehen und dort unser mitgebrachtes Pausenbrot oder uns etwas kaufen. Danach durften wir im Innenhof noch Fangen o.ä. spielen und dann ging es schon wieder ins Labor, wo wir noch die übrigen Experimente machten. Leider wurden wir nicht ganz fertig, es war trotzdem cool.

Bildübertragung mit Lichtleitern

Mir hat die Station Bildübertragung am besten gefallen. Dort konnten wir mit Lichtleitern experimentieren und mit einer Lichtleiter-Kamera in einen Schuhkarton mit Sachen drin reingucken. Das war witzig. Aber auch alle anderen Stationen haben Spaß gemacht 😉

Um 13:00 Uhr waren wir fertig. Die, die alleine gehen durften, gingen nach Hause, aber wir anderen liefen noch kurz durch die „richtige“ Uni. Uns wurde ein kleiner Hörsaal gezeigt. Allgemeine Reaktion: „Das ist ein KLEINER???“

Leider dauerte der Rückweg recht lange, weil wir eine Bahn verpassten. So waren wir erst gegen 14:00 Uhr wieder an der Schule. Nichtsdestotrotz hat der Ausflug Spaß gemacht.

Fotos: Thomas Pawletko