Zweitzeugen zu Besuch am HvGG: „Lasst uns daran arbeiten, dass sich diese Ereignisse nie wiederholen!“
Auch in diesem Jahr besuchten wieder Gäste des Projekts „Jüdisches Leben in Frankfurt“ das Heinrich-von-Gagern-Gymnasium. Diese sind extra aus den USA und Australien nach Frankfurt gereist.
Zunächst wurden die Gäste von Herrn Dr. Köhler sowie Frau Hofmann und Herrn Pfeil begrüßt. Die Führung durch die Schule war umso interessanter, weil sowohl Großväter sowie Onkel der Gäste die Samson-Raphael-Hirsch-Schule besucht hatten, die sich auf dem Gelände unseres heutigen Neubaus befand. Am Eingang und im 1. Stock befinden sich auch heute noch Tafeln, die auf die Geschichte der Schule und ihrer Schüler hinweisen.
Nach einer beeindruckenden musikalischen Darbietung durch drei Schüler und eine Schülerin der 8. und 9 Klasse kam es zum eigentlichen Zeitzeugengespräch.
Herr Gray Rosenberg und seine Frau berichteten den SchülerInnen der 8c als sogenannte „Zweitzeugen“ von ihren Erfahrungen mit ihrer Familiengeschichte. Diese war durch Verfolgung in der NS-Zeit, Inhaftierung in Buchenwald und die anschließende Flucht geprägt. Der Neuanfang in New York gestaltete sich recht holprig, da weder englische Sprachkenntnisse noch – aufgrund der nationalsozialistischen Ausreisebestimmungen – finanzielle Rücklagen vorhanden waren.
Durch den Besuch in Deutschland konnten die Gäste auch noch fehlende Informationen der Familiengeschichte gewinnen.
Das eindrückliche Gespräch beendet Herr Rosenberg mit den Worten: „Lasst und daran arbeiten, dass sich diese Ereignisse nie wiederholen.“
Wir bedanken uns herzlich für das gemeinsame Gespräch und sind uns sicher, dass es noch lange nachklingen wird.
Text und Fotos: Iris Hofmann