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Die Silbermedaille beim Physikwettbewerb AYPT in Österreich

Mitte April errangen unsere Schülerin Arina Anzupow (17, Physik LK bei Stammberger), Jan Peter Küllmar (17, links) von der Edertalschule in Frankenberg bei Kassel und Richard Bonello (16, rechts) vom Herder-Gymnasium in Berlin beim Physikwettbewerb Austrian Young Physicists’ Tournament (AYPT) in Leoben die Silbermedaille. Im Finale musste sich das deutsche Team nur dem Team „SchülerInnen Forschungszentrum“ aus Wien geschlagen geben.

Von der angehenden Abiturientin Arina Anzupow untersuchte Phänomen „Faraday Waves“ erhielt dabei Bestnoten. Um den Effekt zu beobachten, hat sie einen Tropfen Wasser auf ein Ölbad gegeben. Wird nun das Öl beispielsweise durch einen Lautsprecher in kleine vertikale Schwingungen versetzt, ändert sich die Form des schwimmenden Wassertropfens von kreisrund zu elliptisch bis raupenartig. Wie Arina gezeigt hat, ruft ein Kräftegleichgewicht zwischen Oberflächenspannung und Wellendruck die veränderte Form des Tropfens hervor. Mit ihrem Beitrag holte Arina die meisten Punkte für das Team: „Die Diskussionen über Physik mit den anderen internationalen Teams in den Matches waren so bereichernd!“, sagt sie vor Begeisterung.

Die Schülerin und die beiden Schüler hatten sich zuvor beim German Young Physicists’ Tournament (GYPT) Anfang März für die Teilnahme an einem Workshop qualifiziert, bei dem Ende März auch das Team nominiert wurde, das Deutschland in diesem Sommer beim internationalen Wettbewerb IYPT vertritt.

Foto: GYPT, Liane Brandt Text: Wilhelm und Else Heraeus Stiftung, GYPT, Thomas Pawletko

Weitere Informationen

Gemeinsame Pressemitteilung der Heraeus-Stiftung und der DPG

Website des GYPT

Großer Erfolg beim diesjährigen German Young Physicists Tournament in Bad Honnef

Unsere Schülerin, Arina Anzupow (Q4) wurde am 6. März 2023 von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft als eine von zwölf Jungphysiker:innen in die deutsche Nationalauswahl gewählt. Das Nationalteam wird bei den kommenden Austragungen des internationalen Wettbewerbs „International Young Physicists’ Tournament“ (IYPT) Deutschland vertreten.

Arina Anzupow (Q4), untere Reihe, Dritte von rechts.

Die Grundlage des Wettbewerbs bilden die jährlich wechselnden 17 IYPT-Aufgaben. Das Besondere an diesen ist, dass man mit Schulphysik und einem einfachen experimentellen Aufbau einsteigen kann, aber dann eine überraschende physikalische Tiefe in den alltagsnahen Phänomenen findet.


Wassertröpfchen und Pfannkuchen“, ein Bericht von Arina Anzupow

Das Wochenende vom 3. März auf den 5. März war wohl das angespannte Wochenende für mich seit langer Zeit.

Meine Teilnahme am GYPT ( dem englischsprachigen “German Young Physicists Tournament” ), eine ursprüngliche Impulsentscheidung, war nach einem halben Jahr Arbeit und dem Sieg unseres Duett-Teams PHYnix (Alisa Goede, Arina Anzupow) auf der Regionalebene, auf einmal zum Langzeitprojekt und Passion geworden. Wie gut die Ergebnisse nun wirklich geworden waren, sollte nun in Bad Honnef beim Bundeswettbewerb von der vielzähligen Jury von Physikern und Ehemaligen bestimmt werden. 

Die Quintessenz dieses Wettbewerbs liegt in dem grundsätzlichen Aufbau der Olympiade: statt klassische Aufgaben in Klausuren zu rechnen, geht es hier um viel praktischere und realitätsnähere Sachen, die echte Physik! Teams aus zwei bis drei Personen schließen sich zusammen, jeder Teilnehmer bearbeitet dann sowohl theoretisch, als auch praktisch, bis zum Regionalwettbewerb seine “problem task”. Das bedeutet für uns Teilnehmer: ran an die Fragestellung, die Paper, die Experimente und schnell plotten[1] lernen. Denn bei jedem der 17 Aufgabenstellungen handelt es sich um physikalische Phänomene, die sich an den Fronten der aktuellen Forschung befinden, sodass es nicht selten vorkommt, dass man auf einmal Fragen stellt, die nicht schnell beantwortbar sind. Die Herausforderung – schnelles Lernen,Programmieren und Durchhaltevermögen. 

Auch der Verlauf des Wettbewerbs ist besonders, es wird geteilt in: 

  • Report (12 minütige Präsentation des eigens erarbeiteten Phänomens, in Folge Juryfragen und Opposition durch das Gegenüber )
  • Opposition (12 minütige wissenschaftliche Diskussion über den Report des Gegnerteams, kein Vorwissen über das Thema)
  • Discussion (12 minütige wis. Diskussion mit dem Opponent über den eigenen Report)

Ich bin froh, stolz sagen zu können, dass meine Beschäftigung mit dem Thema “Faraday Waves”[2] und meine Zusammenarbeit mit den Forschungspunkten in Bayreuth, Kassel und Hameln es mir ermöglicht haben, unsere Schule nun auch in der Qualifikationsrunde für das Nationalteam zu repräsentieren. 

Ich befinde mich nun in der VBT-Phase mit meinem neuen Thema “Pancake Rotation”[3]. Ich hoffe, bald auch über die Erfolge des Nationalteams zu berichten! 

Fotos: Arina Anzupow und DPG/German Young Physicists’ Tournament


[1] “Plotten” ist Physiker-Jargon für Messdaten mit Theorie vergleichen und in verständliche Diagramme umwandeln 

[2] Es geht um das Verhalten von kleinen Tröpfchen von Wasser auf Öl, wenn auf sie Schwingungen ausgeübt werden. Passiert das nämlich in bestimmten Bereichen, so verlängert sich der Tropfen und in ihm entstehen Wellen. 

[3] Ja, es geht teilweise wirklich um Pfannkuchen. Dreht man nämlich die Pfanne, in der ein fertiger Pfannkuchen liegt, so dreht er sich in die andere Richtung als die Pfanne. Versucht man dasselbe mit einer Flüssigkeit im Glas, geht die Drehung in die gleiche Richtung… Huch?