Alte Sprachen
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Wie Europa denkt und spricht
Das Sprachenkonzept des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums
Alle Schülerinnen und Schüler lernen am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium mindestens drei Fremdsprachen: Latein ab Klasse 5 und von Anfang an auch Englisch.
Dazu kommen ab Klasse 8 noch Französisch oder Italienisch oder Griechisch oder Griechisch in Kombination mit Französisch. Wofür man sich auch entscheidet: Jede Sprache ist auf ihre Weise schön und gewinnbringend. Die große Besonderheit unseres Schulprofils: Im 9. und 10. Schuljahr wird das Fach Politik und Wirtschaft ganz in englischer Sprache unterrichtet. Und wer noch mehr Lust auf Sprache hat, kann zu alledem auch noch an einer Spanisch-AG teilnehmen. Altes nie ohne Zukunft – Neues nicht ohne Herkunft.
Dieses ebenso herkunfts- wie zukunftsorientierte Sprachenprogramm ist unser sehr erfolgreiches „Konzept der Europäischen Mehrsprachigkeit“.
Dass man die Modernen Fremdsprachen in Europa und in der Welt braucht, daran besteht kein Zweifel. Aber wozu die alten, angeblich toten Sprachen? Wozu Latein? In der Tat: Das Gagern-Gymnasium ist ein sogenanntes altsprachliches Gymnasium, das bedeutet, dass man Latein lernen muss und Griechisch lernen darf.
Die Frage „ Wozu Latein?“ lässt sich relativ einfach beantworten:
– Latein lernt man, um richtig und intensiv Deutsch zu lernen. Das hat etwas damit zu tun, dass man Latein ins Deutsche übersetzen muss. Das ist ein spannender Prozess, bei dem man mindestens so viel über die fremde Sprache wie über die phantastischen Möglichkeiten (und Grenzen) der eigenen Sprache lernt.
– Latein lernt man, um besser und schneller die Sprachen zu verstehen und zu lernen, die man als romanische Sprachen bezeichnet: z. B. Französisch oder Italienisch. Oder Spanisch.
– Latein und Griechisch lernt man, weil man sich mit diesen Sprachen die Welt der Antike erschließen kann. Diese Welt ist nicht nur irgendein Teil unserer Kultur. Sie ist neben der christlich-jüdischen Tradition die Hauptquelle für die Art, wie wir hier in Europa denken, fühlen, handeln und sprechen:
Keine Wissenschaft ohne lateinische und griechische Begriffe. Kein philosophisch-politischer Gedanke ohne Rückgriff auf die griechischen und römischen Vor- und Nachdenker. Und was wären Dichtung, Malerei, Musik und alle anderen Künste ohne die Hauptquelle ihrer Inspiration – ohne den Mythos?
Die griechischen und lateinischen Mythen handeln – wie Sagen und Märchen – von Göttern und Helden, von Reichen und Mächtigen, von Ungeheuern und Fabelwesen, aber eigentlich und im Kern geht es in allen Mythen nur um ein einziges Wesen: um den Menschen, um uns selbst. Wozu ist der Mensch fähig? Wo liegen die Grenzen seiner Macht? Worin besteht sein Glück? Und was treibt ihn in den Untergang? Die Antworten, die der Mythos auf diese und andere spannende Fragen gibt, sind oft sehr erschreckend und überraschend. Erschreckend wahr und überraschend klar – in einer zauberhaften Bildersprache, die die Menschen seit Jahrtausenden immer wieder neu fesselt und inspiriert.
schon einmal in einem der großen Museen dieser Welt, z.B. im Städel Museum war, kann es auf Schritt und Tritt erleben: Die Säle sind voll mit vielen großartigen weltberühmten Bildern aus allen Jahrhunderten. Wenn man aus diesen Museen die Bilder entfernen würde, die eine Geschichte oder ein Motiv aus der Antike darstellen oder aufgreifen und neu deuten, bliebe – ohne jede Übertreibung – kaum ein Bild übrig.
Göttin Venus/Aphrodite kommt auf vielen Bildern vor. Die kennt jeder und die erkennt auch jeder, denn sie
immer sehr gut aus und ist immer nackt. Aber warum weint sie so sehr um den schönen Adonis? Und wie ist es ihr gelungen, einen berühmten Schönheitswettbewerb zu gewinnen? Warum liegt der Menschenfreund Prometheus in Ketten? Warum ist das Haupt der Medusa so schrecklich hässlich? Man muss das alles nicht wissen, man muss mit diesem Wissen besserwisserisch angeben, aber ohne dieses Wissen bleiben die Bilder stumm, nichts-sagend, nur groß und bunt. Goethe hatte nicht ganz unrecht: Man sieht nur das, was man weiß.
Humanistische Bildung ist eineswegs die einzige Art sich zu bilden, aber es ist eine besonders schöne Art: Sie öffnet Augen. Man kann auf einem sehr berühmten Bild zum Beispiel einen starken Mann erkennen, der einer schönen Frau zu Füßen liegt. Klar, so etwas gibt es. Nicht weiter der Rede wert. Wenn man aber weiß, dass die Frau die Göttin der Liebe und der Schönheit ist und der starke Mann zu ihren Füßen der Gott des Kampfes und des Krieges, wird die Sache interessant. Darüber lohnt es sich nachzudenken und zu diskutieren.
Ist solches Wissen nützlich? Wir finden: Ja. Sehr.
Grammatik-Synopse (Deutsch-Latein, Klasse 5)
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Philhellenia am 29.08.2019