Der Neujahrsempfang des HvGG fand in diesem Jahr in vielfacher Hinsicht als eine Art Heimspiel im Ostend statt. Denn die legendäre Romanfabrik, traditionsreicher Veranstaltungsort der Frankfurter Kulturszene auf der Hanauer Landstraße, wurde gerade von einem ehemaligen Gagern-Schüler und heutigen Gagern-Vater als Leiter übernommen. Gregor Praml, selbst studierter Kontrabassist und Künstler, sprach dann auch auf der Bühne der fast wie für unseren Neujahrsempfang neu gestrichenen und mit einem frisch abgezogenen Holzboden versehenen Romanfabrik erste Begrüßungsworte und machte alle auf das von ihm verantwortete Programm des Hauses neugierig. Die freiwillig helfenden SchülerInnen der Oberstufe waren im gut gefüllten Saal bereits mit Sektflaschen am Einschenken, als der prominente Gastredner des Abends seinen Vortrag begann: Bernd Eilert, Schriftsteller und führende Feder hinter dem herrlichen Nonsens des  „Blödel-Barden“  Otto Waalkes, führte die gebannt lauschende Schulgemeinde in seiner „Schulrede“ in die Gepflogenheiten der sogenannten „Neuen Frankfurter Schule“ ein, jene Gruppe um Robert Gernhardt, F.K, Waechter, Hans Traxler, Chlodwig Poth und F.W. Bernstein, die mit Hilfe der von ihnen so genannten „Hochkomik“ in Bild und Text systematisch zwerchfellerschütternde Sinnverweigerung betrieben und zu diesem Zweck auch die Zeitschrift „Titanic“ ins Leben riefen. Eilert berichtete als Gründungsmitglied der „NFS“ von der Entstehung der Gruppe in den Sechziger Jahren und betonte, ein so harmonisches Miteinander von SchülerInnen und Kollegium, wie er es gerade bei unserem Neujahrsempfang erlebe, wäre zu seinen schwierigen Schulzeiten nicht möglich gewesen. Ältere Damen zogen ihm schon im Bus auf dem Schulweg an den langen Haaren und sammelten für einen Friseurbesuch. Das Motto der Neuen Frankfurter Schule war bezeichnend für die höhere Art des Nonsens, die auch der Redner dem gebannt lauschenden und lachenden Publikum darbot: „Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche.“ Sein Leitmotiv „Ein klares Ja zum Nein“ wurde indes gleich nach dem Ende der Rede am eröffneten Buffet fast rebellisch, wie es ihm sicherlich gefallen hat, außer Kraft gesetzt. Wie immer war die perfekt vom Festkomitee aufgefahrene Speisenvielfalt enorm und reichte von handcrafted Pizza bis zu veganen Teigtaschen. Ein Highlight zum Nachtisch war der Käsekuchen, der wie von Großmuttern mundete. Bald kamen überall vielerlei Gespräche in Gang, die sich weit über das eigentlich anberaumte Ende um 21 Uhr ausdehnten. Als dann noch die SuS das Klavier auf der Bühne zum Leben erweckten und Beethovens Mondscheinsonate erklang, war es leider schon an der Zeit, zusammenzupacken und zum Aufbruch zu rufen. Dank unseres mehr als großzügigen Gastgebers Gregor Praml kam es auch nicht zum Tumult, als eigentlich schon weggepackte Weinflaschen als Wegzehrung für die durstigste Gästegruppe großzügig vom Festkomitee wieder hervorgezaubert wurden. Die Veranstaltung, mit welcher der SEB sich wie immer bei aktiven und ehemaligen Lehrkräften sowie hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Schule, aber auch bei Eltern, Schülerinnen und Schülern, die sich vorbildlich ehrenamtlich engagieren, bedankte, auch mittels der vielen helfenden Hände der SUS, die den Getränkeausschank und die Garderobe freundlich und effizient bespielten und auch noch beim Aufräumen halfen, schloss kurz nach 22 Uhr ihre Pforten und machte wie immer größte Lust auf die Fortsetzung der Tradition im Jahr 2025.