“Prüfen, Rufen, Drücken”!

Wie so viele inner- und außerschulische Veranstaltungen hat die Pandemie auch unser Projekt Reanimation macht Schule fast zwei Jahre zum Erliegen gebracht. Am 29. April 2022 war es endlich wieder so weit: In Kooperation zwischen FAFA (First Aid For All), einem Projekt von Studierenden der Humanmedizin (nicht nur) der Frankfurter Goethe-Universität, und unserem Schulsanitätsdienst fand ein Reanimationstraining für alle unsere fünften Klassen sowie für die 8a und 8c statt. Mit großer Motivation lernten sie, Bewusstlosigkeit und Atemstillstand festzustellen, den Rettungsdienst zu verständigen und eine Herzdruckmassage durchzuführen, ganz nach der bei der Schulung allgegenwärtigen Devise Prüfen, Rufen, Drücken!

Hintergrund

jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 65.000 Menschen am sogenannten „plötzlichen Herztod“, ein Drittel davon ist jünger als 65 Jahre. Viele dieser Menschenleben könnten gerettet werden, würden sofort Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet. Derzeit beginnen Laien allerdings nur in knapp 20 Prozent der Fälle sofort mit einer Reanimation – häufig aus Unkenntnis oder aus Angst, etwas falsch zu machen. Bis der Rettungsdienst eintrifft, ist es somit oft zu spät, denn das menschliche Gehirn wird bereits nach etwa fünf Minuten ohne Sauerstoff irreversibel geschädigt. Schätzungen zufolge könnten wir in Deutschland durch eine Steigerung der Reanimationsversuche um zehn Prozentpunkte 5.000 Menschenleben pro Jahr retten. Erfahrungen aus anderen Staaten wie beispielsweise Dänemark oder den Niederlanden, wo regelmäßige Wiederbelebungstrainings inzwischen Pflicht für sämtliche Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen sind, zeigen eine Verdopplung der Überlebensrate.

Dank der großzügigen Unterstützung unserer Elternschaft konnten wir zwölf Reanimationspuppen anschaffen – und vor fünf Jahren haben wir dann zum ersten Mal einen vollständigen Jahrgang unserer Schülerinnen und Schüler in lebensrettenden Sofortmaßnahmen trainiert. Von der fünften Klasse bis zum Abitur findet dieses Reanimationstraining für jede Schülerin und jeden Schüler künftig dreimal statt, sodass sie alle in der Lage sind, im Falle eines Kreislaufstillstands routiniert zu helfen.