100 Jahre nach der Einweihungsfeier der mit den Fresken von Wilhelm Steinhausen festlich dekorierten Aula im Jahre 1906 fand eine ähnliche Veranstaltung am Abend des 14. Novembers 2006 in unserer Schule statt. Es waren gekommen: der Enkel des Freskenmalers, Professor Dr. med. Michael Steinhausen aus Heidelberg, die Schulleitung, viele Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler, Eltern, Ehemalige und Freunde der Schule, sowie Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung der Frankfurter Malerei und der Steinhausenstiftung. Insgesamt hatten sich etwa 120 Personen versammelt, um StD i. R. Heinrich Schütz bei seiner Führung durch die Bilderwelt zuzuhören.

Direktor Thomas Mausbach dankt dem ehemaligen stellvertretenden Schulleiter Heinrich Schütz

Unser derzeitiger Schulleiter, Thomas Mausbach, führte in seiner Begrüßung aus, dass im Jahr 2006 – im Gegensatz zu 1906 – das humanistische und christliche Erbe nicht mehr als selbstverständlich angenommen und übernommen werde. Die Aulabilder seien Programm oder, wie Heinrich Schütz im Untertitel seiner Broschüre schrieb: „Antike und Christentum im pädagogischen Raum“. In neunzig Minuten führte Herr Schütz, unterstützt durch vielfältige, detailreiche Videoprojektionen, die Zuhörerschaft von der Idee einer Aulagestaltung in einer Zeit der Historienmalerei zur Verwirklichung durch den tief religiösen Maler Wilhelm Steinhausen und erläuterte seine auch heutzutage noch gültigen Aussagen und Botschaften.

Heinrich Schütz

Beginnend bei dem zentralen Bild des predigenden Jesus erklärte Heinrich Schütz die christlichen Bilder der langen Westseite in allen Einzelheiten bis hin zur kleinen „Schulmaus“. Es folgten die nördliche und südliche Seitenwand – Logos und Mythos –, um über den Rachemord des Orest und die Sühne durch Iphigenie auf das Zentralbild zurückzukommen.
Bei der Nord- und Südwand ging Heinrich Schütz ausführlich auf die baulichen Veränderungen zwischen 1937 und 1952 ein und zeigte sie sehr eindrucksvoll an Bildern auf.

Michael Steinhausen

Anmerkung:

Aus Anlass des 100jährigen Jubiläums des Vereins der Ehemaligen und Freunde des HvGG e.V. wurde die Broschüre „Die Steinhausenfresken der Aula – Antike und Christentum im pädagogischen Raum“ von Heinrich Schütz herausgegeben, die immer noch über den Verein erhältlich ist.