HvGG – FAQ: Fachbereich II

   


Erdkunde



Mein Kind hat in der Grundschule noch überhaupt keinen Erdkundeunterricht gehabt. Womit beginnen die Kinder am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium und wie ist das Fach dann strukturiert?

Im Erdkundeunterricht am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium steht zunächst die Gestalt der Erde im Mittelpunkt. Die Kinder lernen die Arbeit mit Karten, speziell Atlaskarten kennen, d.h. wie sie Informationen aus den Karten herausarbeiten und diese verwenden, um sich auch topographisch zurechtzufinden. Die Reise beginnt zunächst in Deutschland, dann werden in der 6. Klasse Europa sowie Afrika in den Blick genommen. Es geht dabei um Phänomene wie die Entstehung von Ebbe und Flut, das Leben und Wirtschaften an der Küste oder den Alpen, aber auch die Entstehung der Jahreszeiten und damit verbunden die weltweiten Lebensbedingungen von Menschen aufgrund der unterschiedlichen Klimaten. Besonders spannend sind für Schülerinnen und Schüler immer Naturphänomene wie Vulkane oder Erdbeben im Zusammenhang mit dem Thema Plattentektonik.

Warum wird immer noch mit dem Atlas gearbeitet? Man könnte doch nur digitale Karten verwenden oder Google Earth.

Der Vorteil der Arbeit mit dem Atlas ist, dass es vielen Kindern leichter fällt bspw. über das Kartenverzeichnis und das Inhaltsverzeichnis eine erste Orientierung im Atlas zu finden. Atlaskarten zeigen zudem Karten in verschiedenen Maßstäben, so dass auch Größenverhältnisse von Kontinenten im Vergleich zu Ländern im wahrsten Sinne des Wortes schnell greifbar sind. Viele Kinder nehmen den Atlas gerne in die Hand und blättern dann auch zu Hause in genau dem Atlas, den ihnen die Schule zur Arbeit im Unterricht anbietet. Sie greifen dabei noch einmal auf die Karte zu, die sie in der Schule verwendet haben und entdecken andere Dinge oder Orte, die im Unterricht nicht zur Sprache kamen. Google Earth ist sicherlich etwas, das hilfreich als Unterstützung zur Gestaltung des Unterrichts eingesetzt werden kann, allerdings fällt den Kindern systematisches Arbeiten und die Orientierung im Erdkundeunterricht mit dem Atlas leichter.

Warum wird Erdkunde in der Sekundarstufe I nicht durchgehend unterrichtet? Hat das etwas mit G8 zu tun?

Leider wurden immer mehr Stunden des Fachs Erdkunde in der ministeriellen Stundentafel zugunsten anderer Fächer gestrichen. Dies hat nichts mit G8 oder G9 zu tun.

Welche Bedeutung hat Erdkunde heute noch, reicht für die Behandlung der Themen nicht auch das Fach Politik und Wirtschaft?

Vor dem Hintergrund aktueller Probleme bzw. Themen wie Klimaschutz, nachhaltigem Wirtschaften, Kriegen um Ressourcen oder auch weltweiten Flüchtlingsbewegungen bietet das Fach Erdkunde die Möglichkeit, diese Themenkomplexe immer auch räumlich zu verorten und den Schülerinnen und Schüler Zusammenhänge zu vermitteln sowie Veränderungen, aber auch relative Distanzen anhand von Karten zu verdeutlichen. Selbst eine bauliche wie auch soziale Umgestaltung eines Stadtteils wie dem Ostend aufgrund der der dort gebauten EZB wird anhand einer Kartierung erst wirklich verständlich.

Wird Erdkunde auch in der Oberstufe unterrichtet?

Erdkunde kann in der 10. Jahrgangsstufe (E-Phase) gewählt werden (wenn die Wahl nicht auf Informatik, Philosophie oder eine weitere Fremdsprache fällt). Ebenso gibt es die Möglichkeit Erdkunde in der 11. und 12. Jahrgangsstufe zu wählen und sich dann auch im Abitur in diesem Fach prüfen zu lassen.


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Geschichte



Ab wann wird Geschichte unterrichtet?

Geschichte am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium wird ab Klasse 7 zweistündig unterrichtet.
Bis zum Abitur ist das Fach Geschichte verpflichtend zu belegen. Regelmäßig wird es von unseren SchülerInnen auch als Leistungskurs gewählt und ist ein beliebtes Prüfungsfach im schriftlichen und mündlichen Abitur.

Welche Themen/Epochen werden besprochen?

In der Sekundarstufe I geht es zunächst darum, sich mit geschichtlichen Themen vertraut zu machen. Dazu gehört auch die grundsätzliche Frage „Was ist Geschichte?“. Inhaltlich werden Themen aus der Steinzeit, der Antike, dem Mittelalter sowie der Neuzeit an aussagekräftigen Beispielen untersucht. Dabei geht es auch darum, im Umgang mit Text- und Bildquellen Übung zu erlangen.
In der Sekundarstufe II werden exemplarisch Inhalte aus der Antike, dem Mittelalter sowie der Neuzeit anhand von Originaldokumenten und anspruchsvollen Quellen studiert.

Werden Exkursionen unternommen und außerschulische Lernorte aufgesucht? Welche Ziele werden gewählt?

In der Sekundarstufe I bieten sich immer wieder historische Exkursionen an (z.B. mittelalterlicher Stadtrundgang, Museumsbesuch).
In der Sekundarstufe II wird regelmäßig u.a. der Rundgang zur Frankfurter Geschichte von 1848/49 durchgeführt.
Die gesamte Jahrgangsstufe Q2/Q3 nimmt zusätzlich an einer zweitägigen Studienfahrt teil. Auf dieser werden die Gedenkstätte Buchenwald sowie die Stadt Weimar besucht (in Kooperation mit dem Fach Deutsch). Etwas später im Schuljahr werden Point Alpha zur Geschichte der Teilung Deutschlands sowie das Haus der Geschichte in Bonn aufgesucht.
Unsere Schule, auf deren Gelände sich früher auch die Samson-Raphael-Hirsch-Realschule befand, nimmt seit vielen Jahren am Projekt "Jüdisches Leben in Frankfurt" teil. Dadurch werden Gespräche über den Holocaust, die Vertreibung und Flucht aus Frankfurt ab 1933 sowie den Neubeginn nach 1945 in verschiedenen Ländern über den Unterricht hinaus angeregt.

Warum ist Geschichte als Schulfach relevant?

Das durch den Geschichtsunterricht entstehende Geschichtsbewusstsein befähigt die SchülerInnen zu erkennen, wie vergangenes Geschehen auf die Gegenwart und ihr eigenes Leben einwirkt und damit auch Bedeutung für die Zukunft hat. So kann ein wichtiger Grundstein für eine mündige gesellschaftliche Teilhabe gelegt werden. Die im Unterricht geübten Methoden – wie etwa die Text – oder Bildanalyse – sind auch in anderen Schulfächern sowie im weiteren Leben von Bedeutung.


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Ev. Religion



Was lernt man denn in Religion?

Wir vermitteln den Schülerinnen und Schülern schon in der 5. Klasse vor allem religiöse Kompetenz. Das bedeutet, sie werden sensibilisiert, ihre Umwelt und Lebenswelt in Bezug auf religiöse Phänomene wahrzunehmen, zu deuten und zu reflektieren. Zudem lernen die Schülerinnen und Schüler das Christentum kennen und erfahren etwas über den Islam und das Judentum, was in unserer multikulturellen und pluralen Gesellschaft ein wichtiges Anliegen ist. Außerdem lernen die Schülerinnen und Schüler kirchengeschichtliche Ereignisse und in der Oberstufe den Zugang zu Theologie und Religionsphilosophie kennen.

Ist das Fach noch zeitgemäß?

Die Bibel befasst sich mit Themen, die heute besonders relevant sind, bspw. die Zehn Gebote (Dekalog), die Frage nach dem Leid in der Welt (Theodizee-Frage), Religionskritik sowie Flüchtlings- und Migrationsthematik (Exodus). Das Fach Religion beleuchtet die geistesgeschichtlichen Wurzeln unserer Kultur und regt die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über grundlegende menschliche Erfahrungen an. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich kritisch mit Werten auseinander, im Fokus stehen dabei christliches Menschenbild und Ethik.

Mein Kind ist nicht getauft. Kann es trotzdem am Unterricht teilnehmen?

Selbstverständlich kann Ihr Kind den Religionsunterricht besuchen.

Wie oft findet der Religionsunterricht statt?

Der Religionsunterricht findet in jeder Jahrgangstufe zweistündig statt.

Wie sind die Religionskurse zusammengesetzt?

Bei uns an der Schule gibt es erfahrungsgemäß zwei evangelische Religionskurse pro Jahrgang, die aus zwei Klassen zusammengesetzt sind.

Mit welchem Buch wird im Religionsunterricht gearbeitet? Und wird die Bibel gelesen?

Aktuell steht das Kursbuch Religion aus dem Calwer-Verlag für alle Klassen zur Verfügung. Die Bibel dient häufig als Textgrundlage und als Ausgangspunkt zahlreicher Fragestellungen im Religionsunterricht. Dabei werden die biblischen Geschichten im Religionsunterricht mit der Lebenswelt der Schüler*innen in Bezug gesetzt.

Wer unterrichtet an Ihrer Schule Religion?

Evangelische Religion unterrichten durch die Vocatio von der Kirche berufene, ausgebildete Lehrkräfte, Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst und ein Gemeindepfarrer.

Was ist denn die Alternative zum (evangelischen) Religionsunterricht? Hat mein Kind ansonsten Freistunden?

Auch am HvGG wird alternativ zum evangelischen und katholischen Religionsunterricht das Fach Ethik angeboten. Religion ist ein ordentliches Unterrichtsfach, weswegen es nicht möglich ist, den Unterricht in Religion oder Ethik abzuwählen.

Wird im Religionsunterricht fächerübergreifend gearbeitet?

Je nach Möglichkeit und curricularer Passung wird bei einigen Themen fachübergreifend an Fähigkeiten und Kompetenzen angeknüpft. In der Sekundarstufe I finden sich beispielsweise zwischen dem Fach Latein und Religion Überschneidungen. In der Oberstufe sind fachübergreifende Projekte mit den naturwissenschaftlichen Fächern möglich.

Welche Projekte erwarten mein Kind im Religionsunterricht?

Zu Beginn der 5. Klassen sind alle neuen Schülerinnen und Schüler zu einem ökumenischen Begrüßungsgottesdienst herzlich eingeladen. Es werden auch ökumenische (konfessionell übergreifende), adventliche Gottesdienste und Schuljahresabschluss-Gottesdienste gefeiert. Außerdem laden wir im Advent alle Schüler*innen zu wöchentlichen Adventsbesinnungen ein. Entsprechend der Jahrgangsstufe werden im Religionsunterricht Ausflüge/Unterrichtsgänge in Gotteshäuser (interreligiöses Lernen), in Museen (Bibelhaus), zu religiösen Lernorten, außerschulische Expertenbesuche oder Wettbewerbe (z.B. 2019 Bibelwettbewerb) durchgeführt.


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Kath. Religion



Wird Religion/Ethik durchgehend unterrichtet?

Ja, Religion wird zweistündig unterrichtet.

Welche Kooperationen werden seitens der Fachschaften Religion gepflegt?

Wir sind seit August 2017 erste hessische MISEREOR-Partnerschule. MISEREOR ermöglicht uns schulinterne Fortbildungen zum Globalen Lernen. Wir bieten in regelmäßigen Abständen Infostände an sowie einen sog. Coffee- oder Cookies-Stop. Die Einnahmen werden an ausgewählte von MISEREOR geförderte Projekte gespendet. Gäste aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit werden im Rahmen der Fastenaktion empfangen und stehen den Schüler*innen als Gesprächspartner zur Verfügung.
Wir haben eine Kooperation mit dem Religionspädagogischen Amt (Haus am Dom). Dort besuchen Kinder und Jugendliche ausgewählte Sonderveranstaltungen - etwa Filmnachmittage oder Lernwerkstätten.

Gibt es an der Schule spirituelle Angebote?

Ja, wir bieten für alle Interessierten (unabhängig von Religion und Konfession) zu Schuljahresbeginn und Schuljahresende jeweils einen Gottesdienst an. Außerdem findet im Advent viermal ein Morgenimpuls statt, zu dem alle eingeladen sind.

Inwiefern sind Weltreligionen Gegenstand des Unterrichts?

Ausdrücklich z. B. in der 6. Klasse (Judentum und Islam), sonst immer wieder bei den einzelnen Themen (z. B. Altes Testament als gemeinsame Urkunde der Juden und Christen).

Wird Religion konfessionell unterrichtet?

Ja, es gibt aber einzelne konfessionsübergreifende Projekte, so z. B. zum Thema "Schöpfung" in der 5. Klasse.

Hat mein Kind die Wahl, zur Einschulung die Konfession (des besuchten Religionsunterrichts) zu wechseln?

Bei der Einschulung wird Ihr Kind zunächst seiner Konfession zugeordnet. Sollten Sie hier andere Wünsche haben, können sie berücksichtigt werden.

Muss mein Kind getauft sein, um am Religionsunterricht teilzunehmen.

Nein.


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Philosophie



Welchen besonderen Stellenwert hat das Fach Philosophie an einem altsprachlichen Gymnasium?

Das Fach Philosophie gehört im Fächerkanon unseres modernen altsprachlichen Gymnasiums zu den Profil bildenden und Profil stützenden Fächern.
Durch die Themen im Fach Latein und mehr noch im Griechischunterricht werden die Schülerinnen und Schüler von Anfang an in altersgemäßer Weise mit philosophischen Grundfragen konfrontiert. Bereits die Begegnung mit dem für die alten Sprachen charakteristischen Mythos in seiner Funktion als Weltdeutungsmodell leistet einen wesentlichen Beitrag zur „philosophischen Früherziehung“. Die antiken Philosophen, die ab der Mittelstufe auch im Original gelesen werden, haben in einer grundsätzlichen und dadurch für die jungen Menschen sehr gut nachvollziehbaren Weise alle Fragen und Problemstellungen entwickelt, die bis auf den heutigen Tag Gegenstand philosophischer Betrachtungen und politischer Diskurse sind: Was ist das Schöne, Gute und Wahre? Was ist gerecht? Wie können und sollen Menschen miteinander leben? Wie frei ist der Mensch in seinem Denken und Handeln? Wie gelangen wir zu Erkenntnis und Wissen?
Die dialogische Struktur ist ein Hauptmerkmal der antiken philosophischen Schriften. Problemstellungen und mögliche -lösungen werden diskursiv entwickelt. Dabei lernen die jungen Leserinnen und Leser,
weitgehend frei von Deutungsvorgaben unterschiedliche, auch strittige Positionen zu verstehen, gegeneinander abzuwägen und argumentativ begründet zu bewerten. Diese analytische und argumentative Souveränität ist ein fachspezifisches Lernziel und kommt zugleich allen anderen Fächern zugute.

Ab welcher Jahrgangstufe wird Philosophieunterricht angeboten?

Philosophie wird als Wahlfach in der Jahrgangsstufe 10 (E-Phase) angeboten und kann als zweistündiger Grundkurs bis zum Abitur belegt werden.

Kann Philosophie alternativ zu Religion oder Ethik gewählt werden?

Religions- oder Ethikunterricht sind jeweils verpflichtend zu belegen und können nicht ersetzt werden.

Wie hoch ist die Akzeptanz dieses Faches bei den Schülerinnen und Schülern?

Die hohe Akzeptanz des Faches Philosophie lässt sich quantifizieren: Es kommen in der E-Phase regelmäßig zwei Kurse zustande, die in der Qualifikationsphase als Grundkurs weitergeführt werden. Philosophie ist im Abitur durchgängig viertes oder fünftes Prüfungsfach.


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Politik & Wirtschaft



Ab wann wird Politik & Wirtschaft (PoWi) unterrichtet?

Ab Jahrgangsstufe 7 (2 Stunden in der Woche, ab der 9. Klasse 3 Stunden). Im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 9 und im ersten Halbjahr der E-Phase findet Politik und Wirtschaft auf Englisch statt. Hierzu siehe FAQ Politics& Economics

Welche weiteren außerunterrichtlichen Schwerpunkte gibt es?

In der Jahrgangsstufe 8 und 9: Jugend debattiert. Die Schülerinnen und Schüler schulen hier in Kooperation mit dem Fach Deutsch ihre Fähigkeit, sachorientiert und ausdrucksvoll zu debattieren. Zu vorgegebenen Themen übernehmen sie eine zugewiesene Rolle (Pro oder Contra) und debattieren zunächst innerhalb der jeweiligen Klassen, anschließend steht der Schulwettbewerb an. Danach können diverse weitere Entscheidungen mit anderen Schulen erreicht werden. Das Börsenspiel der Frankfurter Sparkasse steht im Jahrgang 9 an. Dieses fördert den verantwortungsbewussten Umgang mit Aktien bzw. der Börse und finanziellen Entscheidungen im Allgemeinen. In der Jahrgangsstufe 8 wird im Rahmen des Unterrichtsthemas „Recht und Gerechtigkeit“ ein Gerichtsbesuch durchgeführt. Dieser eröffnet den Schülerinnen und Schülern die Welt der Judikative.

Politik und Wirtschaft ist so schnelllebig, wie wird das berücksichtigt?

Dem Aktualitätsgebot des Fachs folgend, verknüpfen die Lehrkräfte regelmäßig theoretische Konzepte und Modelle mit der Analyse aktueller Konflikte. Es ist innerhalb der Fachschaft zudem üblich, durch sogenannte „Aktuelle Stunden“ Schülerinnen und Schüler in Form eines Referates ein selbstgewähltes sehr aktuelles Thema vorstellen zu lassen.

Können sich die Schülerinnen und Schüler demokratisch einbringen?

Die Aktivitäten der Schülervertretung (SV) werden im Fach PoWi gefördert.
https://hvgg.de/fuer-schueler/schuelervertretung/
Außerdem führt die Fachschaft regelmäßig parallel zu tatsächlich stattfindenden Wahlen eine Schulwahlsimulation durch. Die Ergebnisse werden auf der Website präsentiert.


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Politics & Economics



Warum wurde das Fach Politik & Wirtschaft für den bilingualen Unterricht ab dem 2. Halbjahr der 9. Klasse festgelegt?

Das Fach Politik & Wirtschaft eignet sich besonders für den bilingualen Unterricht, da hier sachliche, offene und kontroverse Debatten über die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts geführt werden können. Die Schülerinnen und Schüler haben zu jenem Zeitpunkt bereits die verpflichtenden grammatikalischen Formen im Rahmen unseres Englisch-Curriculums erlernt. Bilingualer Unterricht in den Themenbereichen internationale Politik, internationale Wirtschaft und der Umweltschutz als eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts aktiviert die Lernenden, solche Strukturen anhand authentischer Gesprächsanlässe zu festigen und zugleich das (Fach-)Vokabular nachhaltig zu erweitern.

Da der Englisch-Unterricht ersetzt wird: Wird mein Kind später Nachteile im Englischen haben?

Nein. Aufgrund unseres Curriculums werden entsprechende Inhalte integriert mit Sprache i.S. des Content and Language Integrated Learning (CLIL) behandelt, und zugleich auch ein Schwerpunkt auf sprachsensiblen Unterricht gesetzt. Der bilinguale Unterricht, so zeigen zahlreiche Untersuchungen, führt zu einem erhöhten Metaverständnis im sprachlichen Bereich, und wird weltweit aufgrund seines modernen Ansatzes als Erfolgsmodell bezeichnet. Zugleich werden Aspekte der Mediation, die im Landesabitur Englisch als verpflichtend festgelegt wurden, dank der bilingualen Didaktik sogar noch stärker vertieft. Die Kurswahlen in der Oberstufe bestätigen uns in unserem besonderen Angebot. Wir erhalten stets Rückmeldungen unserer Alumni, welche dankbar sind, dass der bilinguale Unterricht ihre Fähigkeit verbessert habe, demokratisch in der mehrsprachigen Gesellschaft teilzuhaben.

Ist ein Jahr bilingualer Unterricht nicht etwas wenig?

Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, nach dem verpflichtenden Jahr bilingualen Unterrichts das Fach Politik & Wirtschaft in englischer Sprache weiterzuführen – und auch eine Abiturprüfung abzulegen. Die Zahlen der Schülerinnen und Schüler, die sich entsprechend entschieden haben, sprechen für sich. Da der reguläre Englischunterricht nach dem einen Jahr wiederbeginnt, können die Lernenden sich damit für bis zu acht Stunden englischsprachigen Unterricht entscheiden.

Politik & Wirtschaft auf Englisch... aber das ist doch so kompliziert, das überhaupt auf Deutsch verstehen!

Wir bauen auf die Besonderheiten der bilingualen Didaktik. Wissenschaftliche Evidenz liegt vor, dass das Lernen in einer Fremdsprache sogar zu einem tieferen kognitiven Verständnis führen kann, da der Unterricht grundsätzlich sprachsensibler ist. Im Rahmen unserer Partnerschaft mit dem PolECulE-Projekt wurden in den letzten Jahren besondere Methoden und Materialien entwickelt, die gezielte Hilfestellungen für verschiedene Lerntypen haben. Wir achten gesondert darauf, dass alle Lernenden die Vorzüge der bilingualen Didaktik genießen können, und arbeiten mit aktivierenden und kooperativen Methoden.

Mein Kind liebt Politik & Wirtschaft, ist aber schlecht in Englisch. Ich habe Angst, dass die Motivation darunter leidet!

Gerade solche Fälle sind für uns interessant und definieren zugleich unsere Erfolgserlebnisse! Die Inhalte dienen als besondere Motivation, die Sprache zu erlernen. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Kinder insbesondere auch den Nutzen des Angebots erkennen, um sich einmal in der englischsprachigen Welt zu bewegen. Schließlich ist Englisch unsere globale lingua franca, und deren sichere Beherrschung im 21. Jahrhundert unverzichtbar, in nahezu allen beruflichen Kontexten, und auch darüber hinaus.

Mein Kind liebt die englische Sprache, ist aber nicht besonders interessiert an Politik & Wirtschaft. Ich habe Angst, dass die Motivation darunter leidet!

Hier dient die Sprache als Motivation, sich den Inhalten des Faches Politik & Wirtschaft zu öffnen. Wir haben besonders darauf geachtet, die Inhalte lebensweltnah zu gestalten. Ein ganzes Halbjahr wird z.B. das Verhältnis von Ökonomie mit Ökologie behandelt. Gerade das Thema Umweltschutz aktiviert auch Lernende, welche spätestens seit der Fridays for Future Bewegung erkannt haben, dass es für ihre Zukunft hochrelevant ist. Ohnehin sehen die derzeit gültigen Curricula in den modernen Fremdsprachen eine Zunahme von „weltbewegenden Themen“ vor.


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