Montag, 13. April: Willkommen am Gagern-Gymnasium!
Endlich war der Tag gekommen, dem wir schon lange entgegengefiebert hatten: Unsere Austauschschülerinnen und -schüler vom Liceo Maria Ausiliatrice in Turin kamen ans Gagern!
16 Deutsche aus den Klassen Ea und Ed und 16 ItalienerInnen waren darauf gespannt, sich nun wirklich treffen. Bis dahin hatten wir nämlich nur Mails geschrieben, und manche von uns hatten auch schon geskypt …
Doch erstmal hatten wir bis zur fünften Stunde Unterricht. Vor lauter Begeisterung war es aber schwierig, dem Unterricht wie sonst zu folgen. Um 13.30 Uhr holten wir die Torinesi und ihre Deutschlehrerin, Frau Cappello, an der Ostendstraße ab. Auch Frau Obermöller, unsere Italienischlehrerin, und Frau Drews waren dabei. Damit man erkannte, wo wir herkamen, hatten wir die gelbe Heinrich-von-Gagern-Standarte und ein Willkommensschild dabei. Doch wo blieben unsere Gäste? – Wir waren so aufgeregt, dass wir gar nicht bemerkten, wie die Torinesi mit der S-Bahn an uns vorbeifuhren und die Haltestelle mit ihren Koffern schon verließen! Sie hatten zwar unsere Schilder gesehen, doch hatten sie gedacht, wir seien die üblichen Frankfurter Demonstranten, wie man sie in den vergangenen Wochen auch in Italien im Fernsehen gesehen hatte …
Irgendwann aber trafen wir uns dann doch. Nach einer kurzen Begrüßung gingen wir alle gemeinsam in die Schule zurück, wo wir für ‚unsere Italiener‘ ein piccolo rinfresco vorbereitet hatten. Dafür hatten wir zuvor die Aula dekoriert und die Bühne in die italienischen Farben getaucht. Es gab ein Buffet, und der Chor sorgte für gute Stimmung. Dann beehrte Herr Mausbach unsere Gäste mit einer Willkommensrede.
Es war ein sehr entspannter und schöner Nachmittag. Italiener und Deutsche verstanden sich sofort gut, und so dauerte es nicht lange, bis viel geredet und gelacht wurde. Nach und nach verabschiedeten wir uns voneinander und machten uns auf den Weg nach Hause, damit die Austauschschüler unsere Familien kennenlernen konnten. So endete der erste Tag einer aufregenden Woche, voller neuer Erfahrungen.
– Laura Dinges, Ea-

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Dienstag, der 14. April 2015

Am Dienstagmorgen haben sich alle Austauschteilnehmer mit ihren Partnern und alle Schüler aus dem Italienischkurs der Ea und Eb pünktlich um 8 Uhr vor dem Studio getroffen. In den ersten beiden Stunden hatten wir nämlich Italienisch; diesmal nicht nur mit Frau Obermöller sondern auch mit Frau Cappello. Wir redeten und diskutierten viel mit unseren italienischen Gästen, z.B. über unsere Hobbys und Interessen, außerdem stellten uns die Torinesi ihre Stadt vor. Es war erstaunlich, wie gut wir uns schon mit ihnen verständigen konnten. In der 3. und 4. Stunde hatten die italienischen Schüler dann Deutschunterricht mit Frau Hauk und Frau Cappello. Wir wären gerne dabei gewesen, um ihnen beim Deutschlernen zu helfen, doch wir mussten in unseren Unterricht. Zur 2. großen Pause konnten wir unsere Partner vor dem Studio abholen, um mit ihnen zusammen die Pause zu verbringen. In den nächsten zwei Schulstunden hatten wir Lateinunterricht, bei dem die Italiener zuschaut haben. Wir waren 13 Schüler mehr in der Klasse, da wurde es ziemlich eng im Klassenraum, aber schließlich hat jeder einen Platz gefunden. Nach der 6.Stunde war endlich Schule aus.
Für den Nachmittag hatten wir einen Stadtrundgang durch Frankfurt vorbereitet, für den sich jeder eine Sehenswürdigkeit ausgesucht hatte, um der ganzen Gruppe etwas in einfachem Deutsch darüber zu erzählen. Die Stadtführung begann bei unserer Schule, ging weiter beim Zoo, darauf folgten die EZB und schließlich der Main… Zum Glück hatten wir sehr gutes Wetter, und so haben wir auf der Wiese am Mainufer erstmal eine Pause gemacht, in der wir uns nochmal von der Schule ausruhen und uns mit den Italienern unterhalten konnten. Danach setzten wir unseren Stadtrundgang beim Dom fort, schließlich beim Römerberg und zuletzt bei der Paulskirche. Dank unserer Pause am Mainufer entgingen wir nur knapp einer Verfolgungsjagd auf dem Römerberg. Denn kurz zuvor hatten sich dort zwei Asiaten eine Schießerei infolge eines Streites geliefert (Quelle: F.A.Z.: 15. 04. 2015). Bis wir auf dem Römerberg waren, haben wir zum Glück nur noch die Polizeiautos gesehen und nichts mehr von der Schießerei mitbekommen. Eigentlich sollte die Stadttour noch weitergehen, aber da es schon sehr spät war, beschlossen wir, dass die italienischen Schüler sich am nächsten Tag den Rest zusammen mit ihrer Lehrerin, Frau Cappello, anschauen sollten. Vom Römer aus konnten wir nun alle mit unseren Austauschpartnern nach Hause fahren und hatten für den Rest des Tages frei.
Ich finde der Stadtrundgang war ein guter Einstieg in die Woche. So konnten die Italiener schon einen Teil von Frankfurt gut kennenlernen. Am Abend bin ich mit meinem Austauschpartner in eine Sportsbar in der Innenstadt gefahren, wo wir mit mehreren anderen aus der Klasse und deren Gastschülern das Fußballspiel Turin gegen Monaco verfolgt haben. Zur Freude unserer Gäste endete das Spiel mit 1-0 für Turin.
– Anne Hilbert, Ea –

Mittwoch, der 15. April 2015
Der dritte Tag unserer Austauschwoche begann wieder mit Schule. Unsere Austauschpartner jedoch durften sich aussuchen, ob sie mit uns mit in den Unterricht kommen oder lieber allein etwas in der Stadt unternehmen wollten. Um 13.15 Uhr trafen sich die italienischen Schüler dann mit ihrer Deutschlehrerin, Frau Cappello, um die am vorherigen Tag begonnene Stadtführung zu beenden. Gegen 17 Uhr kamen sie von ihrem Ausflug in die Schule zurück, während einige aus meiner Klasse noch Sportunterricht hatten. Geduldig warteten unsere Partner auf uns, um gemeinsam zurück in die Gastfamilie zu fahren.
– Anne Hilbert, Ea –

Donnerstag, der 16. April 2015
Am wärmsten Tag der ganzen Woche stand ein Ausflug nach Mainz an. Um 8.10 Uhr trafen sich alle zweiunddreißig Schüler und Schülerinnen inklusive der zwei Lehrerinnen am Frankfurter Hauptbahnhof. Nach einer etwas ruckeligen Busfahrt in Mainz waren wir endlich da: in den ZDF-Studios. Hier führte uns ein Mitarbeiter durch die zahlreichen Hallen; unter anderem durch das Studio, in dem jeden Samstagabend das „Aktuelle Sportstudio“ ausgestrahlt wird. Ich denke, wir waren alle beeindruckt von den modernen Kameras, die von der Decke hingen, und von den vielen Nebeneffekten, die zu der Sendung beitragen. Auch wenn die Führung, besonders für die Italiener, denen das Ganze übersetzt werden musste, teils sehr komplex war, hörten alle aufmerksam zu und verließen die Studios zwar etwas müde, aber dennoch voll neuem Wissen.
Nachdem wir mittags freie Zeit in der Innenstadt hatten, um essen zu gehen (zum Beispiel Döner, was für die Italiener eher neu war), besichtigten wir noch das Gutenberg-Museum. Hier wurden uns zuerst Bücher (hauptsächlich verschiedene Ausgaben von Bibeln) vor Augen geführt, die ganz von Hand geschrieben waren. So ein Werk zu vervollständigen, habe teilweise bis zu drei Jahre gedauert. Zum ersten Mal wurde Vielen bewusst, was für eine glorreiche und v. a. aufklärerische Erfindung der Buchdruck war bzw. immer noch ist.
Der Donnerstag war wohl der erlebnisreichste Tag der Woche und ich bin mir sicher, dass die anderen ihn auch so in Erinnerung behalten werden.
– Anna Raab, Ea –

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Freitag, der 17. April 2015
Während die Italiener das Goethe-Haus besichtigten, stand für uns leider Unterricht an. Das war aber nicht so tragisch, denn schließlich waren unsere Austauschpartner bereits mittags zurück und konnten uns von der Führung berichten. Am Nachmittag stand kein besonderes Programm an, was vielleicht ganz gut war, da wir so jede Menge Zeit hatten, um uns von den vergangenen Tagen zu erholen und auf das bevorstehende Abendessen im „Solzer“ vorzubereiten.
Um Punkt 19 Uhr war es dann so weit: Alle trafen sich vor der Frankfurter „Ebbelwoiwirtschaft“ in der Berger Straße. Ich denke, das Lokal war eine sehr gute Wahl, da nicht nur das Essen, sondern auch die Einrichtung und Atmosphäre für unsere Gäste eine ganz neue Erfahrung war. Als wir dann endlich, nach dem anfänglichen Übersetzungschaos mit dem Essen, unsere Gerichte vor uns stehen hatten, entstanden richtig nette Konversationen, bei denen viel gelacht wurde. Außerdem wurde die ein oder andere Bemerkung über die Deutschen fallen gelassen, bei welcher es sich zum Glück nie um Negatives handelte, sondern nur um Feststellungen wie: „Die Deutschen sind groß, blond und essen dauernd Äpfel“.
Meiner Meinung nach war der Freitagabend das Schönste an der ganzen Woche, da sich Italiener und Deutsche zum ersten Mal näher kennengelernt haben und man sich trotz Sprachbarriere amüsieren konnte.
– Anna Raab, Ea –

Samstag, der 18. April 2015
Am Samstag blieb es Jedem frei überlassen, was er tut. Einige fuhren mit ihren Familien aus der Stadt raus und erkundeten die Umgebung; Viele blieben jedoch in Frankfurt. Meine Partnerin und ich trafen uns mit anderen Leuten, die ebenfalls am Austausch teilnahmen, am Main. Dort machten wir eine Schiffstour, bei welcher wir bis nach Offenbach und zurück fuhren. Als wir dann schließlich wieder am ‚Eisernen Steg‘ anlegten, bummelten wir noch ein bisschen durch die Innenstadt und besichtigten das Einkaufszentrum Skyline Plaza. Danach trafen wir uns noch mit einer kleineren Gruppe im Günthersburgpark.
Auch wenn wir am Samstag, im Vergleich zu den restlichen Tagen, nicht so viel unterwegs waren, war es trotzdem ein schöner Tag. Außerdem waren die Italiener möglicherweise so kaputt von der Woche, dass sie es gern etwas langsamer angehen ließen.
– Anna Raab, Ea –

Sonntag, der 19. April 2015
Der Sonntag war leider schon der letzte Tag unserer Austauschwoche. Schon gegen Nachmittag mussten unsere italienischen Gäste zurück nach Turin fliegen. Vor dem Abflug blieb kaum noch Zeit, etwas zusammen zu unternehmen. Schon um 14.30 Uhr trafen sich alle Gastfamilien mit ihren italienischen Austauschpartnern am Meeting Point des Flughafens. Bis die Italiener zu ihrem Gate gehen mussten, hatten wir noch eine ganze Stunde Zeit, um uns von ihnen zu verabschieden. Wir haben uns alle sehr gut mit unseren Partnern verstanden und waren sehr traurig, dass sie schon wieder zurück nach Turin fliegen mussten. Auch die Italiener wären gerne noch länger in Frankfurt geblieben. Aber bald werden wir uns wieder sehen, denn vom 4 .- 11. Juni fahren wir nach Turin.
– Anne Hilbert, Ea –

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