Friedrich III. von Preußen, als preußischer Kronprinz Friedrich Wilhelm genannt, war König von Preußen und deutscher Kaiser (9. März bis 15. Juni 1888).
Friedrich wurde als Sohn Kaiser Wilhelms I. am 18. Oktober 1831 in Potsdam geboren. Am 25. Januar 1858 heiratete er in London die englische Prinzessin Victoria, deren Mutter die bekannte Königin Victoria von England war.
Seine politische Einstellung war liberal und brachte ihn oft in Gegensatz zum preußischen Ministerpräsidenten und späteren Reichskanzler Otto von Bismarck. Obwohl er ein Kriegsgegner war, übernahm Friedrich im Deutschen Krieg das Kommando über eine preußische Armee und war wesentlich am preußischen Sieg über Österreich bei Königgrätz beteiligt (1866). 

Im Deutsch-Französischen Krieg (1870-1871) trug er maßgeblich zum deutschen Sieg in der Schlacht von Sedan und zur Einschließung von Paris bei und wurde zum Generalfeldmarschall, eine für ein Mitglied des Hauses Hohenzollern unübliche Auszeichnung, befördert. Er unterstützte Bismarcks Reichsgründungspläne und wirkte auf seinen Vater ein, die Kaiserkrone anzunehmen.

Friedrich, ein gebildeter und kultivierter Mann, war Kunstmäzen und förderte die Arbeit der königlich-preußischen Museen. Als Kronprinz Friedrich Wilhelm wurde er von seinen Landsleuten liebevoll “Unser Fritz” genannt, und vor allem das liberale Bürgertum sah seiner Thronbesteigung erwartungsvoll entgegen.

1887 erkrankte Friedrich an Kehlkopfkrebs, und als er am 9. März 1888 nach dem Tod seines Vaters den Thron bestieg, war er bereits todkrank. Nach nur 99 Tagen Regierung starb er am 15. Juni 1888. Die Nachfolge Friedrichs trat sein Sohn Wilhelm II. an, mit dem er sich nicht sehr gut verstanden hatte.
  

 

Tipp zum Nachlesen:

„Kaiser Friedrich III. – Deutschlands liberale Hoffnung“ von Franz Herre, 1987 in der Deutschen Verlags-Anstalt Stuttgart erschienen: ISBN 3-421-06370-2