K u n s t   Leistungskurs // Heinrich-von-Gagern-Gymnasium Frankfurt

Fachpraktische Prüfung

(Q3/Q4, 2021, Jaz)

Herzlich Willkommen zur digitalen Ausstellung der künstlerischen Arbeiten, die im Rahmen der Fachpraktischen Prüfungen im Januar 2021 am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium entstanden sind. Die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Kunst haben zu einem eigenständig gewählten Thema gestalterisch-praktisch gearbeitet - die vielfältigen Ergebnisse aus den Bereichen Architektur, Design, Fotografie, Video usw. sind hier versammelt!

Amy

Bei dem vorliegenden Spiel handelt es sich um eine künstlerische Interpretation des Spiels „Wer bin ich?“. Anstelle der herkömmlichen Personen sind es in dieser Variante Portraits und Selbstportraits der Kunstgeschichte, die es zu erraten gilt. Damit soll Interesse an Kunstgeschichte geweckt und auf spielerische Art und Weise neues Wissen gelernt werden.

Anna

"Die Grüne MAK-Galerie": Ziel meines nachhaltigen Museumsanbaus an das Museum Angewandte Kunst ist es, mehr Raum für angewandte Kunst zu schaffen und diese mehr Menschen auf ökologisch, ökonomisch und sozial-kulturelle Art und Weise zugänglich zu machen. Es handelt sich dabei um ein "24/7 Self-Service Museum", welches den Zugang zu Kunst demokratisiert.

Peter

Das Architekturmodell zeigt das Prinzip der Abstraktion eines bekannten Objektes - des Buches - bis hin zu einem fertigen Gebäude, welches hier eine Bücherei ist. Die runde Grundform kombiniert mit dem Glas, erschafft eine transparente und harmonische Atmosphäre. Das Atrium in der Mitte des Gebäudes kreiert die Assoziation eines losgelösten Rückzugsortes.

Paula S.

Für die Fotoserie "Dinge, die du nicht verstehst" wurden verschiedene Jugendliche fotografiert und zu Situationen befragt, in denen sie sich unverstanden fühlen.Aus den gesammelten Fotografien sind Plakate entstanden, die im öffentlichen Raum aufgehängt wurden. Die Passanten konnten durch QR-Codes, die auf die Plakate gedruckt wurden, auf die Webseite dingediedunichtverstehst.com gelangen, auf der sowohl die Bilder als auch die Texte der Jugendlichen zu sehen sind.

Meret​

Meine Aufgabe war es, ein Design für eine funktionale iPad-Hülle zu kreieren und dieses in einen Prototyp umzusetzen. Es gibt zwar bereits viele Variationen an iPad Hüllen, doch die meisten lassen dabei das benötigte Zubehör außer acht. Dabei wird häufig erst durch dieses das mobile Arbeiten an einem iPad ermöglicht. Deswegen habe ich eine Hülle entworfen, die es ermöglicht, Ladekabel, Adapter, AirPods und ApplePencil oder auch anderes Zubehör zusätzlich zum iPad sicher zu verstauen. Dabei habe ich mich an den 10 Thesen für gutes Design von Dieter Rams orientiert.

Sophie

Sprache ist allgegenwärtig, Rassismus auch. Das Videoprojekt „Rassismus in Sprache“ beschäftigt sich mit der heute fragwürdigen Verwendung von Fremdbezeichnung und anderen rassistischen Sprachgebräuchen im Kontext Kinderlieder. Wie viel Einfluss Sprache tatsächlich auf das Verhalten und die Haltung von Kindern in Bezug auf Rassismus hat, zeigt sich in diesem Videoexperiment. Ist alles was wir sagen, gleich dem was wir meinen? Das Video selbst zeit einen 13-jährigen Jungen in einer leeren, kalten Fabrikhalle, der - vom eigenen Tun sichtlich beschämt - das Kinderlied C-A-F-F-E-E singt, dem aus nicht nur heutiger Perspektive deutlich rassistische Implikationen zugrunde liegen. Die Bilder geben einen Eindruck von der Atmosphäre des Drehortes und dem Text.

Avan

Bei diesem Büchlein handelt es sich um ein Ausmalbuch für Kinder zu Oskar Schlemmers "Triadischem Ballett". Das Ballett entstand 1912 und hebt sich durch seine bunten und abstrakten Figuren, die ganz dem Bauhausstil entsprechen, hervor. Das Kinderbuch enthält sowohl Schwarz-Weiß-Illustrationen der berühmten Kostüme zum Ausmalen als auch kindgerecht "verpackte" Informationen zum Leben und Werk Schlemmers.

Paula R.

Adrenalin, Technik, Leidenschaft, Sport, Grenzen überschreiten und eine große Community stecken hinter dem Skaten. Ein Stuhldesign aus gebrauchten Skateboarddecks soll die Besonderheiten dieses Sports und die Erfahrungen der Skaterinnen und Skater vereinen, verewigen und den Decks eine neue Funktion bieten. Gebrauchsspuren, die von der Geschichte der Decks und ihrer Besitzerinnen und Besitzer zeugen, verleihen dem Stuhlobjekt seinen besonderen, individuellen Charakter.

Lola

Der Bevölkerungsanteil mit Zuwanderungsgeschichte in Frankfurt liegt bei 51,2%. Demnach haben mehr als die Hälfte aller Frankfurter einen Migrationshintergrund. Während die Stadt folglich aus mehr oder weniger großen Minderheiten besteht, gibt es einige Gruppen, die einem durch Frankfurt laufenden spießbürgerlichen Fußgänger mehr auffallen als andere. Das liegt wahrscheinlich hauptsächlich am Aussehen – Hautfarbe, Bekleidung etc. – sowie am Verhalten. Oder vielleicht ist unser von Vorurteilen und tief internalisiertem Rassismus und sogenanntem „Klassismus“ geprägtes Gehirn ganz einfach darauf getrimmt, aus dem Muster fallende Bilder zu notieren: eine Gruppe „düster“ aussehender junger Männer, die im Park kiffen oder ein paar halbstarke Jugendliche, die im Mercedes Benz durch die Stadt fahren und laut zu deutschem Gangster-Rap grölen... Ich als Jugendliche höre das Wort „Kanake“ immer wieder – im Umgang mit anderen Jugendlichen ohne Zuwanderungsgeschichte genauso wie im Umgang mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Zuwanderungsgeschichte aus der Türkei, Marokko, Ägypten etc. Das Wort hat eine gewaltige Entwicklung im deutschen Sprachgebrauch durchlaufen. Heute nennen sich manchmal eben diese Menschen, die als „Kanaken“ bezeichnet werden könnten, selber Kanaken. Und haben damit den Spieß umgedreht. Ich sah mich mit dem Bedürfnis konfrontiert, einen Raum zu schaffen, in dem diese Menschen, die sich selber mit positiver oder auch negativer Konnotation als Kanaken bezeichnen, mir und dem Publikum ein Stückchen ihrer Geschichte schenken können.

Chris

Die spektakuläre Wohnvilla im dekonstruktivistischen Stil soll das Wohnen der Zukunft abbilden und fällt vor allem durch ihre eigenwillige, kristallartige Formensprache auf. Die einmalige Villa mit außergewöhnlichem Design wirkt durch die dynamischen Linienführungen und großen Glasflächen eindrucksvoll und modern.

Charly

Bei meiner „Glücksintervention im urbanen Raum“ handelt es sich um einen modifizierten Kaugummiautomaten mit 100 Glücks-Sprüchen. Ziel ist es, im von Hektik und Anonymität geprägten Großstadtalltag einen Moment des Innehaltens und der Selbstreflexion zu schaffen – oder zumindest den Menschen ein kleines Lächeln zu schenken, wenn sie den Automaten im Vorbeigehen entdecken und einen Glücksspruch ziehen. Den Münzprüfer habe ich herausgenommen, da man für Glück nicht bezahlen sollte.

Linnea

Bei meinem Design handelt es sich um einen multifunktionalen Wintermantel. Mir war es besonders wichtig, dass dieser die Möglichkeit bietet, sich unterschiedlichen Temperaturen anzupassen. Verschiedene Kombinationsmöglichkeiten werden dadurch geschaffen, dass mehrere Kleidungsstücke in einem vereint sind: So kann der Mantel mit wenigen Handgriffen in eine Jacke oder eine Weste umfunktioniert werden, das Unterteil wird zu einem Rock, die Kapuze zu einer Tasche... Zudem besteht eine Wendeoption, sodass entweder ein schlichter, schwarzer Steppstoff oder einen Karo-Muster nach Außen gewendet werden kann.

Emilia

Für einen Rucksack, der zu Sauberkeit und Ordnung anregt, habe ich mir folgendes Konzept überlegt: Der Uni-/Büro- oder Schulrucksack sollte klar strukturiert und schlicht, aufklappbar und aus einem Material sein, das leicht zu reinigen und wasserdicht ist. Aus Lkw-Plane und alten Rollladenriemen habe ich die Idee in diesem Prototyp mit einer alten Schusternähmaschine umgesetzt.

Maxine

In meiner Arbeit habe ich mir die Aufgabe gestellt, einen anderen und ungewöhnlichen Zugang zu Architektur zu finden. Ich habe mich dazu entschieden, Architektur zu vertanzen und meine Choreografie in einem Video festzuhalten. Dafür habe ich mir zwei Frankfurter Gebäude, die EZB und die Welle, ausgesucht. Mein Ziel dabei war es, Architektur mit dem eigenen Körper nachzuspüren und durch Bewegung zu interpretieren. Ich möchte zeigen, dass Architekturen nicht nur bildlich, sondern auch in Form einer Performance festgehalten werden können..

Clara

Dieses Video mit dem Titel „Waldsicht“ setzt sich mit der Abholzung im Taunus auseinander. Inspiriert von dem südafrikanischen Künstler William Kentridge habe ich Kohle-Trickfilme erstellt, die sowohl den Aspekt des Verschwindens als auch des Neu-Entstehens thematisieren. Der Wald steht vor einer grundlegenden Veränderung, auf die mit diesem Video aufmerksam gemacht werden soll..

Max

Mein Architekturmodell ist ein Ergebnis der Suche eines (Wohn-)Raums, der dem Bewohner Anlass schenkt, einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Dabei geht es um den Perspektivwechsel im Sinne eines ungewohnten, neuen Blickwinkels auf sich selbst. Die Perspektive soll vom normalen Aktionsradius des Bewohners auf eine Betrachtung von sich selbst in einem größeren Kontext gehoben werden. Sich selbst in einer weitergefassten Umgebung zu kontextualisieren, ist dabei in vielerlei Hinsicht möglich. Zum Beispiel die eigene Rolle in der eigenen Stadt, dem Heimatsland, als Teil der Menschheit oder sogar des gesamten Kosmos. Mein Gebäude soll für Momente eines solchen gedanklichen Perspektivwechsel Anstoß bieten. Der mit dem Standort verbundene Ausblick auf die Berg- und Seenlandschaft Norwegens ist dabei entscheidend. Die Form des Wohnraums maximiert die Größe des Ausblicks durch die Trichterform. Der Zufahrtsweg ist so gestaltet, dass die Menschheitsgeschichte vom Anfang der Steinzeit in Mitteleuropa, über Bronze- und Eisenzeit, bis an das Ende der Neuzeit dargestellt ist. Der Fußboden stellt mit 100 Jahren einen Zeitraum nach Maßstab eines Menschenlebens dar. Dabei wird Holz aus Bäumen mit der Jahresanzahl entsprechendem Alter zur Visualisierung verwendet. Die so programmatisch verwendeten Elemente Berglandschaft/Größe der Welt, Menschenleben, Dauer der Menschheitsgeschichte, können als Anstoß dienen, sich selbst im jeweiligen Rahmen einzuordnen. Das Gebäude ist nach bestimmten nachhaltigen Aspekten optimiert. Schwerpunkt liegt dabei auf Ressourcenschonung, Langlebigkeit und der Eingliederung in die Umgebung.

Ida

Ich habe eine kleine Patchwork-Modekollektion aus recycleten Materialien geschaffen. Alte Kleidung wurde dabei zerschnitten und neu um- bzw. zusammengenäht, um zu zeigen, wie man aussortierte Textilien auf eine neue Art und Weise wiederverwenden kann. Nachhaltigkeit und modische Gesichtspunkte standen dabei im Zentrum meiner Arbeit.

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Lili

Die Maske als tragbare Skulptur verwandelt den Menschen in die Charaktere Elektra, Orestes und Klytaimnestra aus der Tragödie „Elektra“ von Euripides. Somit wird der Mensch zu einem Kunstobjekt und betritt die Öffentlichkeit.

Simon

Denkt man an das Stadtbild Frankfurts, fällt einem wahrscheinlich als erstes die Skyline ein. In meiner Videoarbeit möchte ich einen anderen Blick auf die Stadt Frankfurt ermöglichen und den Fokus auf Details lenken, die einem im alltäglichen Leben womöglich gar nicht auffallen. So habe ich beispielsweise Türen in der Stadt fotografiert, die in dem Video in einer schnellen Abfolge hintereinander abgespielt und so „in Bewegung gesetzt“ werden.

Heinrich-von-Gagern-Gymnasium Frankfurt

Kunst Leistungskurs Q3/Q4, 2021, Frau Jazo

Kontakt: jazo@hvgg.de