von Miriam de Hohenstein, Dr. Dieter Hermsdorf und H.-G. Ortmanns
Nach der Verleihung des Weinstock-Preises konnte unsere ungemein erfolgreiche und deshalb auch vielbeschäftigte Theater-AG gleich wieder in die Kostüme schlüpfen und proben, denn sie war mit dem ehrenvollen Auftrag betraut, bei der Ausstellung "Medeas Liebe und die Jagd nach dem Goldenen Vlies" am Frankfurter Liebieg-Haus mitzuwirken. Nach der Einführung durch Frau Vollrath im Café des Skulpturenmuseums zeigte Hans-Martin Scholders Ensemble Szenen aus der "Medea"-Inszenierung, die Andreas Weschke zusätzlich kommentierte. Eine glücklichere Fügung und lebendigere Erfüllung unseres Bildungsauftrags lässt sich kaum denken. Miriam de Hohenstein schrieb für das Ensemble dazu:
Am Abend der Preisverleihung konnten wir dann genau das noch einmal tun. Denn in den Räumen des Liebieg-Hauses durften wir am selben Abend eine neue Fassung der MEDEA spielen. Wieder wurde Medeas Geschichte - die natürlich auch die Geschichte vieler anderer griechischer Figuren ist - lebendig. Und wir spielten voller Freude.
Und Dr. Dieter Hermsdorf, ebenfalls aus Sicht des Ensembles:
Keine acht Stunden nach Erhalt des Weinstock-Preises am 14. Dezember in der Aula des HvGG stellte die Theater-AG im Rahmen der Reihe „Liebieghaus Live“ ebendort unter Beweis, dass sie diese Ehrung zu Recht erhielt. Anlass für die erneute Aufführung von Euripides' Medea war die Ausstellung „Medeas Liebe“ im Liebieghaus, die noch bis zum 10. Februar 2019 zu sehen ist. Birgit Vollrath führte im Café des Liebieghauses in das Werk ein, das an diesem Abend zweimal in gekürzter Fassung dargeboten wurde. Die Übergänge überbrückte virtuos Andreas Weschke, indem er „cool“ kommentierend in das Freeze einzelner Szenen ging. Dabei nahm er informativ und zugleich humorvoll auch Bezug auf die wunderbare Ausstellung, die zusammen mit dem zauberhaft beleuchteten Liebieghaus den mehr als würdigen Rahmen für die Aufführung bildete. Solch einen Museumsführer wünscht man sich. Das Ensemble konnte sich in den Hauptrollen auf die bewährten Kräfte stützen. In Zu den Chören der Frauen und Männer kamen zwei neues Mitglieder hinzu, die sich beide nahtlos einfügten. Dem Leiter der Theater-AG, Hans-Martin Scholder, gelang es nicht nur, in der gekürzten Version Handlungs-und Spannungsbogen beizubehalten, sondern auch die Schauspieler auf die Verhältnisse der neuen Spielstätte einzustellen. Der kleinere Raum brachte andere akustische Gegebenheiten mit sich, die die Schüler nach einer überzeugenden Generalprobe in den Aufführungen bravourös meisterten. Eine weitere Herausforderung war der Transport von Kostümen, Requisiten und Bühnenteilen an den neuen, so besonderen Spielort (hier besonders erwähnenswert die erforderliche neue Hängung des Goldenen Vlieses durch Andreas Hofmann). Auf- und Abbau konnten nur deshalb so reibungslos funktionieren, weil sich das Ensemble als verschworene Gemeinschaft erwies, das gemeinsam zum Erfolg beitrug. Die Reaktionen von Publikum und Verantwortlichen des Liebieghauses belegen, dass die Theater-AG ein Aushängeschild (neben anderen, Anm. d. Verf.) des Gagern ist. Unser großer Dank gilt auch an dieser Stelle den Verantwortlichen des Liebieghauses, allen voran Frau Schultheis, für die es als treue „Hüterin des Heiligen Grals“ ein großes Wagnis und einen riesigen Vertrauensbeweis darstellte, einen der kostbarsten Orte am Museumsufer für eine Schüleraufführung zu öffnen. Ein schöneres Zeichen der Wertschätzung der Leistung unserer Schülerinnen und Schüler ist kaum denkbar.
Eine umfangreiche Würdigung dieser herausragenden Leistung muss an anderer Stelle erfolgen. Hier vorab einige Fotos, verbunden mit dem Glückwunsch für diesen großartigen Erfolg.