Soll die Arbeit des Einzelnen oder der Gruppe mehr gewertet werden?
Sollte die deutsche Nationalhymne häufiger in Schulen gesungen werden?
Und was ist mit Zoos?
Sollten diese in Deutschland verboten werden?
Drei sehr kontroverse Themen, über die lange gesprochen werden kann – und auch wurde! „Jugend debattiert“ hat wieder stattgefunden, und Schülerinnen und Schüler aus der achten und neunten Klasse haben viel über diese Fragen diskutiert.
In der Eröffnungsrunde (zwei Minuten) stellt man zuerst seine Position vor und versucht, das Publikum für sich zu gewinnen. Jetzt folgt der spaßige Teil – oder besser gesagt der ernste?
Zwölf Minuten, um zu argumentieren, Fakten vorzubringen und auch durch Gesprächsfähigkeit und Ausdrucksvermögen die Juroren von sich zu überzeugen. Auf Körpersprache und Rhetorik muss ebenfalls geachtet werden, und so bietet „Jugend debattiert“ den Jugendlichen die Möglichkeit, sich in Eigenschaften auszuprobieren, die im späteren Leben ebenfalls wichtig sind, und sich gleichzeitig ihren Ängsten (beispielsweise vor einem großen Publikum zu sprechen) zu stellen.
In der Schlussrunde haben die Debattierenden schließlich genau eine Minute Zeit, um noch einmal zusammenzufassen, warum sie sich ihrer Meinung sicher sind. Ein individuelles Feedback der Juroren beendet die Debatte und bietet die Möglichkeit, sich bei der nächsten Diskussion zu verbessern.
In der sechsten Stunde begann dann das große Finale mit Hannah (8a) und Karl (9a) auf der Pro-Seite sowie Carla (9c) und Cornelius (9a) auf der Kontra-Seite.
„Soll neben den Direktkandidaten der anderen im Bundestag vertretenen Parteien auch der Direktkandidat der AfD für die Bundestagswahl 2025 zur anstehenden Podiumsdiskussion am HvGG eingeladen werden?“ lautete das genaue Thema.
Auf beiden Seiten wurden starke Argumente vorgebracht: Die AfD wurde letztes Jahr schon eingeladen, und das Ganze ist doch komplett eskaliert! Die Schule hat daraufhin jede Menge Hass in den Medien bekommen – wollen wir das wirklich erneut riskieren? Auf der anderen Seite ist das jetzt die Chance, sich nicht von den Kommentaren des letzten Jahres einschüchtern zu lassen und die AfD direkt mit Fragen zu konfrontieren, um sich weiterzubilden und besser informieren zu können…
„Wenn man nicht über irgendetwas streitet, ist man dem Tode schon ziemlich nahe.“ Nach Herrn Weschkes Rede und Lebenstipps kam die Jury zurück, und die endgültige Siegerliste wurde verkündet. Wir gratulieren Karl (9a) und Cornelius (9a), die sich gemeinsam den ersten Platz teilen und unsere Schule im Regionalverbundwettbewerb Frankfurt im Februar repräsentieren werden!
„Empfänger unbekannt“, was hinter diesem Titel wohl stecken mag? Diese Frage stellte sich der Jahrgang Q3 unserer Oberstufe am Freitag, den 8.11.2024, bevor er die Aula des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums betrat, die an diesem Vormittag als Bühne fungierte. Im Rahmen der „Woche gegen das Vergessen“ ermöglichte die Frankfurter Bürgerstiftung die Vorstellung einer szenischen Umsetzung des Briefromans „Empfänger unbekannt“.
Kathrine Kressmann Taylors Roman wurde bereits 1938 in der New Yorker Zeitschrift Story veröffentlicht und thematisiert damit schon früh die Gräuel des Nationalsozialismus. Die Schülerinnen und Schüler tauchen in eine Welt ein, die sehr weit weg erscheint. Eindrücklich stellen die beiden Schauspieler Manuel Klein und Michael Raphael Klein den Briefwechsel zwischen dem jüdischen Max Eisenstein und Martin Schulse dar, die eigentlich gemeinsam eine erfolgreiche Kunstgalerie in den USA betreiben. Als Martin Schulse 1932 mit seiner Familie nach Deutschland zurückkehrt, scheint die Freundschaft über den Atlantik hinweg zu halten, doch schleichend wird anhand des Briefwechsels klar: Martin Schulse, anfangs noch von der Entwicklung in Deutschland befremdet, wird zum bekennenden Nationalsozialisten. Was dies für Konsequenzen für ihre Freundschaft hat und welch tragische Folgen diese Entwicklung mit sich trägt, wird den Schülerinnen und Schülern anhand dieser eindrucksvollen Geschichte über die Macht des Nationalsozialismus und den Verlust von Vertrauen und Freundschaft deutlich.
Dabei sind auf den Gesichtern erschreckte und mitfühlende Ausdrücke zu beobachten, die den berührenden Charakter des Stückes unterstreichen. Besonders die interaktive Bühnengestaltung inmitten der Aula trägt zu einer intensiven Atmosphäre bei. Wie zwei Pole sitzen sich die zwei Schauspieler dabei gegenüber und tragen abwechselnd ihre als Monolog dargestellten Briefe vor. Eindrücklich sind dabei vor allem Mimik und Gestik der Schauspieler, die den Verlauf des Briefwechsels förmlich auf ihren Gesichtern abspielen lassen.
Eine anschließende Fragerunde, moderiert von Frau Kerfin, bringt neben äußerst positiver Kritik auch spannende Fragen und Diskussionen mit den Schauspielern hervor. Die Schülerinnen und Schüler loben die eindrucksvolle Darstellung bedeutender Themen wie die Schuldfrage in Bezug auf den mangelnden Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Besonders die heutige Relevanz des Stückes – gerade in Anbetracht aktueller politischer Entwicklungen – wird von den Schülerinnen und Schülern hervorgehoben. Dabei wird betont, dass das Stück in Zeiten des Rechtsrucks dazu dienen kann, über Gesellschaft und die darin sich etablierenden Strukturen zu reflektieren. Der aufklärerische Charakter einer solchen Inszenierung trägt zur Erinnerungskultur bei, sind die Schülerinnen und Schüler überzeugt.
Der heutige Bestseller hat bei allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen, der zum Nachdenken anregt. Mit einer abschließenden Ansprache bedankt sich Frau Mund-Berger als Vertreterin der Frankfurter Bürgerstiftung und ehemalige Lehrerin am Heinrich-von-Gagern-Gymnasium für das Engagement der Stufe und appelliert, sich aktiv politisch zu beteiligen. Gerade in Krisenzeiten sei eine solch politisch aktive und gesellschaftlich interessierte Jugend, wie sie sie an diesem Tag in der Aula empfunden habe, nötiger denn je.
Dieses Mal geht es um ein Problem aus dem Bereich Logik.
In Spackenhausen leben nur zwei Arten von Menschen. Diejenigen, die grundsätzlich und immer lügen (L) und diejenigen, die stets die Wahrheit sagen (W). Beide Arten sind ansonsten ununterscheidbar. Heinz Hirndübel begegnet einer Gruppe von Menschen aus Spackenhausen und einer von ihnen sagt: Höchstens einer von uns ist ein L.
Welche der folgenden Gruppen kann Heinz nicht getroffen haben?
a) Eine Gruppe aus einem L und einem W
b) Eine Gruppe aus zwei L und einem W
c) Eine Gruppe aus einem W
d) Eine Gruppe aus einem L
Wer mitmachen will, schickt mir einfach eine Mail mit einer Lösungsidee an rainer.durdaut@t-online.de
Die Lösung erscheint hier kurz vor den Weihnachtsferien.
Viel Spaß!
https://hvgg.de/wp-content/uploads/2024/10/N.E.R.D.-Logo.jpg336522Rainer Durdauthttps://hvgg.de/svg/HvGG_kreis_Text.svgRainer Durdaut2024-11-24 16:57:042025-01-15 10:51:47Die N.E.R.D.-Aufgabe zum Jahresende!
In der heutigen Pflanzaktion wurde das Beet im Eingangsbereich des Schulgartens als blühendes und duftendes Staudenbeet neugestaltet. Wir haben mehrjährige Stauden gewählt, die bienenfreundlich sind und auch mit trockenen Standorten zurechtkommen. Die Farbpalette umfasst rosa, blau-violett und weiß.
Ermöglicht wurde die Bepflanzung durch eine großzügige, zweckgebundene Spende des SEB, für die sich die Garten AG hiermit sehr herzlich bedanken möchte.
https://hvgg.de/wp-content/uploads/2024/11/Praesentation1.jpg7201040Stefan Kerscherhttps://hvgg.de/svg/HvGG_kreis_Text.svgStefan Kerscher2024-11-22 17:34:032024-11-23 12:57:50Neugestaltung des Eingangsbeets im Schulgarten
Am Donnerstag dem 14. November wurde in Karben der Hessische Schulschachpokal ausgetragen, wir nahmen dort mit zwei Mannschaften in der WK IV (Jahrgang 2012 und jünger) sowie je einer Mannschaft in der WK III (2010 u. j.) und der WK II (2007 u. j.) erfolgreich teil.
In der WK IV waren insgesamt 32 Teams aus ganz Hessen im Einsatz. In einem spannenden Wettkampf startete unsere erste Mannschaft, bestehend aus Grigor Hovhannisyan (7b), Naoki Stoianov (6a), Tim Ruschkowski (7c) und Moritz Nitzschke (7c) mit vier Siegen in Folge. So kam es in der fünften und letzten Runde zum Showdown gegen den vermeintlichen Turnierfavoriten, die Lichtenbergschule aus Darmstadt, die ebenso noch verlustpunktfrei war. Die Bedenkzeit von jeweils 15 Minuten wurde an den vorderen Brettern fast ausgereizt, die Stellungsbewertung änderte sich während der Partie mehrfach, hochspannend. Leider mussten wir uns am Ende denkbar knapp mit 1:3 geschlagen gegeben, was aber trotzdem noch für einen sehr guten 3. Platz und somit einen Pokalrang ausreichte.
Auch unsere zweite Mannschaft in dieser Altersklasse, in der Aufstellung Emmett Jahnke (6a), Ismail El Yassini (6a), Anton Schneider (6b) und Adam Rollin (5a), spielte ein tolles Turnier, verlor lediglich gegen die am Ende zweit- und drittplatzierte Mannschaft und schloss am Ende mit Platz 10 im oberen Drittel ab.
In der WK III spielten wir mit einem Auswechselspieler in der Aufstellung Konstantinos Matsoukas (8a), Gideon Grossi (8a), Jakob Oettinger (8b), Adrian Baumgardt (8a) und Henning Landefeld (7c). In dieser Altersklasse blieb unser Team ungeschlagen, gab allerdings Unentschieden gegen die am Ende auf den ersten beiden Plätzen gelandeten sowie ein weiteres Team aus den Top Ten ab. Platz 5 bei 25 teilnehmenden Mannschaften ist in jedem Fall ein super Ergebnis.
Ein Glückwunsch geht auch an unsere Mannschaft aus der WK II, der einzigen Altersklasse, die mit Sechsermannschaften ausgetragen wurde. Bei lediglich einer Niederlage gegen den Sieger dieser Altersklasse, das Internat Schloss Hansenberg (mit Zhifei Yang, welcher bis zum vergangenen Jahr noch als stärkster Spieler für unsere Schulschachmannschaft mitspielte) und einem Unentschieden konnte unter insgesamt 16 teilnehmenden Schulmannschaften der 3. Rang erreicht werden, ein weiterer großer Erfolg, der mit einem Pokal honoriert wurde. Für unser Team spielten, inkl. Eines Auswechselspielers: Linus Wersing (Ea), Vincent Menne (Eb), Flavio Nardi (Ea), Julius Degen (Q1), Konstantin Baumgardt (Q1), Daliah Guttmann (9d) und Hanno Landefeld (Ea).
Ein großer Dank geht an den großen Einsatz aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch an den Landesschulschachreferenten und Gastgeber, Simon Martin Claus, sowie die Helferinnen und Helfer der Hessischen Schachjugend, die dieses Mega-Event mit vielen Hunderten an Schülern aus Hessen ermöglicht haben. Alle Tabellen finden sich hier: https://hessische-schachjugend.de/ergebnisse-hessischer-schulschachpokal/
Belgien – Ein Land gefüllt mit Spuren des 1. Weltkriegs
Vom 01.-03. November 2024 nahmen 28 Schülerinnen und Schüler der Q1 sowie vier Lehrkräfte, Frau Kraft, Frau Höh, Herr Dr. Kühnlein und Herr Raab, an einer Exkursion zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg nach Flandern teil. Dabei besuchten wir Brügge und verschiedene kleinere Ortschaften am ehemaligen Frontverlauf.
Als wir am Freitagabend gegen 19 Uhr im Hostel in Brügge ankamen, besuchten wir die Altstadt und aßen gemeinsam zu Abend. Obwohl die Stadt mit ihrem ruhigen Ambiente zunächst unscheinbar wirkte, überraschten uns schnell ihre schönen Straßen und ihre bemerkenswerte Architektur.
Am nächsten Morgen fuhren wir zuerst nach Nieuwpoort und besichtigten das Denkmal zu Ehren des belgischen Königs Albert I., der im 1. Weltkrieg als Oberbefehlshaber der belgischen Armee diente. Das Denkmal besteht aus Steinen, die aus dem Lehm der damaligen Schlachtfelder gebrannt wurden, wodurch auch die verschossenen Kugeln mitgebrannt wurden. Die Vorstellung, dass diese Kugeln einmal Menschen verletzt oder ihr Leben beendet haben, ist grauenvoll.
Anschließend erhielten wir eine Führung, in der wir über die Rolle Nieuwpoorts im 1. Weltkrieg erfuhren: Durch die Öffnung der Schleusen und die dadurch verursachten Überschwemmungen des Hinterlandes wurden die deutschen Truppen davon abgehalten, weiter ins Innere Belgiens einzumarschieren.
Danach ging es nach Diksmuide zum Turm von Yser, einem Friedensdenkmal.
Mit einem Aufzug fuhren wir auf die Dachterrasse über den 22. Stock hinauf, wo ein Panoramablick auf das ehemalige Schlachtfeld auf uns wartete. Der Anblick der Szenerie und das Wissen, was sich auf diesen Feldern abspielte, erzeugten in uns großes Unbehagen.
Hinunter ging es über Treppen durch den Turm, der gleichzeitig als Museum diente und die Schrecken des 1. Weltkrieges durch wirklichkeitsnahe Rekonstruktionen für uns erlebbar machte. Die nachgestellten Tunnelsysteme, die eng und dunkel waren und in denen wir sahen, wie die Soldaten in engstem Raume und ohne jegliches Tageslicht lebten, brachten uns deren Erlebnisse zwar ein Stück näher, doch zeigten sie uns gleichzeitig, wie unvorstellbar ihre Situation war. Ein Teil der Ausstellung befasste sich mit den allgegenwärtigen Krankheiten und Wunden, mit denen die Soldaten ebenfalls zu kämpfen hatten. Die graphischen Darstellungen der Verletzungen waren selbst für die Resilienten unter uns schwer anzusehen
Von dem Museum aus ging es dann zu Fuß zu einem seit 1920 bewusst erhaltenen Schützengraben des 1. Weltkrieges, den wir im Alleingang erkunden durften. Die aus Stein nachgebildeten Sandsäcke und die kleinen Schutzräume, die nur den Lauf eines Gewehres nach außen durchließen, stellten die immerwährende Gefahr und die Nahkämpfe im Falle eines Überfalles der Gegner hautnah dar. Die Bunker, die nur durch Kriechen erreichbar waren und sogar am helligsten Tage stockdunkel waren, demonstrierten uns die Todesangst, mit der die Soldaten jeden Tag konfrontiert waren.
Zum Abschluss des Tages besuchten wir mit Vladslo einen der vier deutschen Soldatenfriedhöfe in Belgien, der einen Ort der Erinnerung an die gefallenen Soldaten darstellt. Berühmt ist dieser Friedhof vor allem durch das von Käthe Kollwitz erschaffene Monument „Trauerndes Elternpaar“, das sie ihrem im Ersten Weltkrieg (Oktober 1914) im Alter von nur 18 Jahren gefallenen Sohn Peter widmete. Der Moment, als wir zwischen dem Monument und dem Grab standen, war für uns alle sehr ergreifend. Die künstlerisch sehr gut herausgearbeiteten leidenden Blicke der Eltern, die direkt auf das Grab ihres Sohnes gerichtet sind, zeigten uns eindringlich die Folgen, die der Krieg auch für die gesamte Bevölkerung hatte, auf. Die Atmosphäre, die auf dem Friedhof herrschte, erweckte eine allgegenwärtige Betrübnis in uns allen.
Am Morgen des letzten Tages waren wir nahe der Stadt Oostende an einem Abschnitt des Atlantikwalls, an dem die einzige erhaltene Batterie aus dem 1. Weltkrieg zu finden ist. Wir besuchten diese Konstruktion aus Bunkern und Artillerie, die sowohl im 1. als auch im 2. Weltkrieg als Abwehr gegen Schiffe und Flieger genutzt wurde und lernten die Lebenssituation der Soldaten dort kennen. Uns wurde erklärt, dass die aufgemalten Kreise auf den Kanonenrohren für die von ihnen abgeschossenen Flugzeuge standen, wobei uns wiederholt bewusst wurde, dass wir uns auf einem realen Schlachtfeld befanden, auf dem reale Kämpfe mit Opfern stattfanden.
Die letzte Aktivität vor der Heimfahrt bestand aus einem kurzen Besuch des Hafens von Oostende, an dem wir an den Fischmärkten entlang unseren Hunger stillen und die Exkursion mit einem Blick auf die Nordsee ausklingen lassen konnten.
Am Ende der Gedenkfahrt ist uns allen das Grauen eines solchen Krieges bewusst geworden und die Wichtigkeit, dass so etwas nie wieder stattfinden darf. Aus diesem Grund sollte sich jeder mit der Vergangenheit und der Aufklärung von Kriegen befassen und seinen Beitrag dazu leisten, diese in der Zukunft zu verhindern.
https://hvgg.de/wp-content/uploads/2024/11/Yser-TurmTor_Gruppenbild-scaled.jpg19202560Hendrik Raabhttps://hvgg.de/svg/HvGG_kreis_Text.svgHendrik Raab2024-11-18 13:14:002024-11-18 13:35:40Gedenkfahrt nach Flandern